Zwischen Zwei Welten: Vietnamesische VertragsarbeiterInnen in ...

Schlussbetrachtung
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen umfangreichen Überblick über das Leben
ausländischer vietnamesischer Vertragsarbeiter in der DDR vor und nach der Wende, mit
Fallbeispiel Hansestadt Rostock, zu geben.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Anwerbung der Vertragsarbeiter durch die DDR-
Regierung aufgrund zwischenstaatlicher Regierungsabkommen wurden erläutert, die
Unterbringung, das Freizeitverhalten, die sich in Deutschland ergebenden kulturellen
Differenzen sowie die allgemeinen Lebensbedingungen der ausländischen Arbeiter vor und
nach der Wende, dargestellt.
Es kann festgehalten werden, dass der Aufenthalt in der DDR Schwierigkeiten für die
Vertragsarbeitnehmer mit sich brachte. Die gezielte Isolierung der Ausländer in der DDR,
durch die separate Unterbringung in eigens für sie erbauten Wohnheimen und eine restriktive
und desinformative Ausländerpolitik der DDR-Regierung, erschwerte nicht nur die
Kontaktaufnahme der ausländischen Arbeiter mit der deutschen Bevölkerung, sondern
förderte gleichzeitig ein distanziertes Verhältnis und die Entstehung fremdenfeindlicher und
rechtsextremer Tendenzen in der DDR-Bevölkerung. Das ausländerfeindliche Verhalten,
welchem die Vertragsarbeiter sowohl im Alltag als auch im Betriebs- und Arbeitsleben
ausgesetzt waren, konnte dargestellt und dessen Entstehung und Ursachen erarbeitet werden.
Die geschlossene DDR-Gesellschaft bot keinen Raum für fremde Kulturen, was die
vietnamesischen Arbeiter dazu veranlasste, sich ihre eigenen Rückzugsräume und Nischen in
der DDR zu suchen. Die Besinnung auf die eigene Community verlieh den vietnamesischen
Arbeitern somit Sicherheit und Vertrautheit. Auch hier gelang es konkrete Einblicke in die
sozialen und wirtschaftlichen Strukturen der vietnamesischen Gemeinschaft zu eröffnen.
Inwieweit die deutsche Wiedervereinigung neue Herausforderungen für die Vertragsarbeiter
mit sich brachte, konnte ebenfalls herausgearbeitet und dargestellt werden: Die ungeklärte
aufenthaltsrechtliche Situation nach der Wende, mit Massenentlassungen, hohen
Arbeitslosenzahlen und finanziellen Nöten, zwang viele Vertragsarbeiter in dieser Zeit zur
Rückreise in ihre Herkunftsländer. Für diejenigen ehemaligen Vertragsarbeiter, die sich für
einen Aufenthalt in der Bundesrepublik entschieden hatten, entwickelten sich die ersten Jahre
nach der Wiedervereinigung zu einem Kampf um die eigene Existenz. Der Weg in die
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