Zwischen Zwei Welten: Vietnamesische VertragsarbeiterInnen in ...

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ereits hier aufgegriffen und diskutiert. 178 Die Wichtigkeit dieser frühen Ausländerarbeit wird deutlich, wenn die Situation betrachtet wird, mit der sich die ausländischen DDR-Bürger im Zuge der Wende konfrontiert sahen. 178 Vgl.: Sextro, S. 57; Berger: Die ausländerpolitischen Vorstellungen des Runden Tisches, S. 203. 57
3.2 Die Verlierer der Wende Der Zusammenbruch der DDR und die deutsche Wiedervereinigung brachten grundlegende Veränderungen für das Leben der DDR-Bürger aber auch der ausländischen Arbeitskräfte mit sich. Politische und gesellschaftliche Veränderungen erfassten sehr schnell die DDR- Wirtschaft und der radikale Wandel wirkte sich direkt negativ auf das Leben der Vertragsarbeitnehmer aus. Denn während sich für die Bürger der DDR eine Erweiterung ihrer bürgerlichen Rechte und eine Verbesserung ihrer materiellen und kulturellen Lebensqualität abzeichneten, wurde den ausländischen Vertragsarbeitern die deutliche Verschlechterung ihrer Aufenthaltsbedingungen bewusst. 179 Zum Zeitpunkt der Wende lebten noch etwa 190.000 Ausländer in der DDR, von denen rund 90.000 Vertragsarbeiter waren. 180 Den größten Anteil der Vertragsarbeiter zu dieser Zeit bildeten, wie schon in der Vorwendezeit, die vietnamesischen Vertragsarbeiter. Die Regierungsabkommen der Vertragsarbeiter waren noch bis 31.12.1990 in Kraft und hatten darüber hinaus Geltung, solange die ausländischen Arbeiter in DDR-Betrieben tätig waren. Offiziell galten somit Verträge, die bei der Einreise 1989 geschlossen wurden, bis 1994/95 und durften nicht einseitig gekündigt werden. 181 Einseitige Kündigungen wären rechtswidrig gewesen, hätten unmittelbar völkerrechtliche Konsequenzen mit sich gebracht und die freundschaftlichen Beziehungen zu den Partnerländern beeinträchtigt. Als erster Schritt wurden alle für 1990 vorgesehenen Einreisen in die DDR von der DDR-Regierung storniert. Die Situation der Betriebe wurde immer problematischer, da die vormals bezahlten Subventionen nun durch die Stornierungen der Regierungsverträge gekürzt oder eingestellt wurden. Dies entzog vielen Betrieben die zum Wirtschaften nötigen finanziellen Mittel, was einen Großteil von ihnen in den Konkurs führte. Darüber hinaus kam es in vielen Betrieben zu Produktionseinschränkungen und Profilveränderungen, die entweder in Kurzarbeit oder Entlassungen mündeten. Viele der großen Kombinate zerbrachen und mussten sich in Unterbetriebe aufteilen oder schließen. Zusätzlich zum knappen Budget bereiteten vielen Betrieben nun die durch die ausländischen Arbeiter entstandenen Mehrkosten große Probleme, wie die Finanzierung der Wohnheime oder der Heimflüge. Laut Vertrag durften die 179 Vgl.: Marburger, S. 31. 180 Vgl.: Berger, Almuth: Nach der Wende: Die Bleiberechtsregelung und der Übergang in das vereinte Deutschland, in: Karin Weiss (Hrsg.): Erfolg in der Nische? Die Vietnamesen in der DDR und in Ostdeutschland, Münster 2005, S. 70. 181 Vgl.: Ebenda, S. 71; zum Folgenden, ebenda, S. 71 f. 58
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