Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

Werkzeuge für den TVöD
Tarif- und
Branchenpolitik
www.tvoed.schichtplanfibel.de
Die Regelungen der Tarifverträge
des öffentlichen Dienstes erschließen
sich nicht von alleine. Und
die Sonderregelungen für Kliniken
und Heime stellen die betrieblichen
Interessenvertretungen
noch dazu vor besondere Aufgaben.
Wer überprüfen will, muss
auf dem Stand der aktuellen
Rechtsprechung bleiben.
Doch die Personalbuchhaltungen
und Softwareschmieden der Abrechnungsprogramme
sind häufig
noch auf dem Stand von 2005.
Manche stecken sogar noch in der
Welt des BAT fest.
Die Umsetzung der Tarife ist also
nicht unbedingt in guten Händen.
Wer die tägliche Praxis überprüfen
will, muss die Regeln verstehen.
Für die Betriebs- und Personalräte
braucht es dazu einfache Hilfestellungen.
Die »Freigestellten« brauchen
nun nicht mehr jedes Rad neu zu
erfinden. Im Internet stehen neue
Werkzeuge zur freien Verfügung.
■ Jahresssonderzahlung: Bei der
Überprüfung der Entgeltabrechnungen
stellt sich allzu oft heraus,
trotz der Tarifänderung in 2008
werden die »im Dienstplan vorgesehenen
Überstunden und Mehrarbeit«
nicht berücksichtigt.
■ Entgeltfortzahlung: Die gleiche
Fehlerquelle lauert beim tagesgleichen
Aufschlag für Urlaubsund
Krankheitstage. Hier wird
außerdem die BAG-Rechtsprechung
zum »Divisor« übersehen –
mit erheblichem Schaden für die
Kolleginnen.
■ Krankengeldzuschuss: Wird
der besondere Bestandsschutz für
diejenigen umgesetzt, die am
30.6.1994 im Betrieb beschäftigt
waren? Sie bekommen die Differenz
zwischen ihrem üblichen Entgelt
und dem Krankengeld-Netto
aufgefüllt. Und auch hier lohnt ein
ganz genauer Blick, ob Überarbeit
aufgrund Überplanung berücksichtigt
wird.
Die kleinen, roten Ecken in den
Zellen der Excel-Tabellen signalisieren:
Hier hilft ein hinterlegter
Kommentar.
Die Tabellen sind gegen versehentliches
Verändern geschützt.
Im Excel-Menü über »Überprüfen /
Blattschutz aufheben« macht das
Kennwort »verdi« den Weg für
Anpassungen frei.
Fehlerhinweise und Verbesserungsvorschläge
helfen: So
machen wir mehr aus unseren
Tarifen! ■
TobiasMichel@schichtplanfibel.de
Die Lage des Urlaubs selbst bestimmen
Auszubildende in den Pflegeberufen
ärgern sich oft, dass ihr
Urlaub während der Ausbildung
durch den Ausbildungsträger komplett
verplant wird, ohne dass sie
seine Lage und die Dauer der einzelnen
Urlaubsabschnitte beeinflussen
können. Die kursweise
Urlaubsplanung erleichtert dem
Träger der Ausbildung die Unterrichtsorganisation
und die Planung
der Praxiseinsätze.
Ein solches Verfahren widerspricht
jedoch den Vorgaben des
Bundesurlaubsgesetzes (BUrlG),
wonach »bei der zeitlichen Festlegung
des Urlaubs die Urlaubswünsche
des Arbeitnehmers zu
berücksichtigen (sind), es sei
denn, dass ihrer Berücksichtigung
dringende betriebliche Belange
oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer,
die unter sozialen Gesichtspunkten
den Vorrang verdienen,
entgegenstehen« (§ 7 Abs. 1
BUrlG). Das Bundesurlaubsgesetz
gilt auch für Auszubildende (§ 2
BUrlG).
Rechtliche Bestimmungen der
Ausbildungsgesetze stehen einer
freien Urlaubswahl nicht entgegen.
Das Altenpflege- und das
Krankenpflegegesetz legen lediglich
fest, dass der Urlaub auf die
Ausbildungszeit angerechnet wird.
Weitergehende Regelungen werden
nicht getroffen.
In einzelnen Krankenhäusern
funktioniert die individuelle
Urlaubsplanung problemlos, üblich
ist jedoch, dass der Urlaub vollständig
kursweise verplant wird.
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Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 ■ März 2013