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Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

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Anhörung im Bundestag<br />

zum Notfallsanitätergesetz<br />

Berufspolitik<br />

Die öffentlichen Anhörung des<br />

gend geregelt werden, um Rechts-<br />

Ausschusses für <strong>Gesundheit</strong> zum<br />

sicherheit für <strong>di</strong>e Kollegen im Ret-<br />

Gesetzentwurf der Bundesregie-<br />

tungs<strong>di</strong>enst zu schaffen.<br />

rung über den Beruf der Notfall-<br />

Auch <strong>di</strong>e im Gesetzesentwurf vor-<br />

sanitäterin und des Notfallsanitä-<br />

gesehene zusätzliche Möglichkeit,<br />

ters zeigte deutlich, wie unter-<br />

eigenstän<strong>di</strong>ges Durchführen heil-<br />

schiedlich <strong>di</strong>e Interessenlagen der<br />

beteiligten <strong>Ver</strong>bände und Organisationen<br />

sind. ver.<strong>di</strong> war als Sachverstän<strong>di</strong>ge<br />

geladen, um <strong>di</strong>e Interessen<br />

der Mitglieder zu vertreten.<br />

Uneinigkeit herrschte bei der<br />

Frage, ob <strong>di</strong>e im Ausbildungsziel<br />

kundlicher Maßnahmen bei bestimmten<br />

notfallme<strong>di</strong>zinischen Zustandsbildern<br />

durch <strong>di</strong>e Ärztlichen<br />

Leiter Rettungs<strong>di</strong>enst zu überprüfen<br />

und zu verantworten, ist als höchst<br />

kritisch und brisant zu bewerten,<br />

da <strong>di</strong>ese Regelung <strong>di</strong>e Möglichkeit<br />

Kollegen der ver.<strong>di</strong>-Bundesfachkommission Rettungs<strong>di</strong>enste<br />

verfolgen <strong>di</strong>e Anhörung von der Empore<br />

MARION LEONHARDT<br />

benannten invasiven Maßnahmen<br />

eröffnet, bei einem staatlich gere-<br />

gend notwen<strong>di</strong>g, um <strong>di</strong>e erforder-<br />

durch <strong>di</strong>e Notfallsanitäter ausgeübt<br />

gelten Beruf im Nachgang zur Be-<br />

lichen Kompetenzen zu vermitteln.<br />

werden dürfen. In der Darstellung<br />

rufszulassung je nach Belieben des<br />

Le<strong>di</strong>glich <strong>di</strong>e Bundesärztekammer<br />

einiger <strong>Ver</strong>bände wirkte es so als<br />

Dienstgebers weitere Kompetenzen<br />

war der Ansicht, dass <strong>di</strong>e Zusatz-<br />

Siehe auch Info-<br />

ob <strong>di</strong>e Notfallsanitäter durch <strong>di</strong>ese<br />

zu vermitteln, <strong>di</strong>e nicht staatlich<br />

kosten sinnvoller für andere Zwecke<br />

<strong>di</strong>enst 51, S. 39<br />

Regelung zukünftig uneinge-<br />

abgeprüft werden. Im Sinne einer<br />

genutzt werden könnten.<br />

schränkt auf dem Gebiet der Heil-<br />

einheitlichen <strong>Ver</strong>sorgungsqualität<br />

Das Berufsbild bekommt nicht nur<br />

kunde tätig sein könnten.<br />

sollten alle notwen<strong>di</strong>gen Kompe-<br />

neue Kompetenzen, sondern soll<br />

In der Realität handelt es sich<br />

tenzen im Rahmen der Ausbildung<br />

auch breiter in den Einsatzmöglich-<br />

hierbei aber um Tätigkeiten, <strong>di</strong>e<br />

vermittelt werden und keine weite-<br />

keiten werden.<br />

derzeit schon fast flächendeckend<br />

ren Kompetenzen zusätzlich mög-<br />

Die Auszubildenden werden zu-<br />

durch <strong>di</strong>e jetzigen Rettungsassisten-<br />

lich sein.<br />

künftig im Bereich Krankenhaus<br />

ten im Rahmen der Notkompetenz<br />

Einigkeit herrschte über <strong>di</strong>e Zah-<br />

ausgebildet und sollen später dort<br />

durchgeführt werden. Diese Kom-<br />

lung einer Ausbildungsvergütung,<br />

eingesetzt werden. Da auch jetzt<br />

petenzen werden, da sie noch nicht<br />

<strong>di</strong>e das Berufsbild attraktiver macht<br />

schon immer mehr Rettungsassis-<br />

in der Ausbildung enthalten, in der<br />

und in der Konkurrenz der Berufe<br />

tenten in Ambulanzen, Notauf-<br />

Praxis aber zwingend notwen<strong>di</strong>g<br />

bei sinkender Zahl von Schulabsol-<br />

nahmen und Intensivstationen<br />

sind, derzeit durch Fortbildung ver-<br />

venten eine Maßnahme zur Attrak-<br />

eingesetzt werden, ist es aus be-<br />

mittelt und durch den Ärztlichen<br />

tivitätssteigerung darstellt. ver.<strong>di</strong><br />

rufspolitischer Sicht wichtig, <strong>di</strong>ese<br />

Leiter Rettungs<strong>di</strong>enst abgeprüft.<br />

äußerte sich zudem positiv über <strong>di</strong>e<br />

Inhalte in der Ausbildung zu vermit-<br />

Durch <strong>di</strong>e Ausbildungsreform<br />

im Gesetz geplante Abschaffung<br />

teln, und aus tarifpolitischer Sicht<br />

ist nach Ansicht von ver.<strong>di</strong> eine<br />

des Schulgelds. Le<strong>di</strong>glich <strong>di</strong>e Art<br />

dringend erforderlich, dass <strong>di</strong>e Kol-<br />

Sicherstellung und Überprüfung<br />

der Umsetzung könnte verbessert<br />

leginnen und Kollegen eine 3-jäh-<br />

<strong>di</strong>eser Kompetenzen auf bundes-<br />

werden, da den Schulen nicht ge-<br />

rige Ausbildung mitbringen. Dies<br />

einheitlichem Niveau durch eine<br />

nerell verboten wird ein Schulgeld<br />

verhindert, dass <strong>di</strong>e Krankenhäuser<br />

staatliche Prüfung unerlässlich, um<br />

zu erheben, sondern Regelungen<br />

<strong>di</strong>e Rettungsassistenten tariflich<br />

flächendeckend für einen einheit-<br />

über <strong>di</strong>e Zahlung eines Schulgeldes<br />

schlechter stellen und <strong>di</strong>ese aus rein<br />

lichen Qualitätsstandard in der Aus-<br />

als nichtig erklärt werden können.<br />

ökonomischer Motivation dort ein-<br />

bildung zu sorgen. Regionale Be-<br />

Dies setzt aller<strong>di</strong>ngs eine Ausein-<br />

setzen.<br />

sonderheiten können im Rahmen<br />

andersetzung zwischen dem Auszu-<br />

Anfang März <strong>di</strong>esen Jahres findet<br />

der konkreten Arbeitsgestaltung<br />

bildenden und der Schule auf in<strong>di</strong>-<br />

<strong>di</strong>e 2./3. Lesung im Bundestag<br />

durch Standards und Leitlinien bei<br />

vidualrechtlicher Ebene voraus, <strong>di</strong>e<br />

statt. Der Bundesrat entscheidet am<br />

der <strong>Ver</strong>sorgung berücksichtigt wer-<br />

aufgrund der Stellung der Schule<br />

22. März darüber. Das Gesetz<br />

den.<br />

gegenüber dem Auszubildenden als<br />

könnte dann zum 1.1.2014 in Kraft<br />

Diese Tätigkeiten, <strong>di</strong>e derzeit in<br />

sehr kritisch zu bewerten ist.<br />

treten. ■<br />

einem rechtlichen Graubereich<br />

Die Anhebung der Ausbildungs-<br />

Ju<strong>di</strong>th Lauer, ver.<strong>di</strong>-Bundes-<br />

durchgeführt werden, müssen drin-<br />

dauer von 2 auf 3 Jahre ist zwin-<br />

verwaltung<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> Krankenhäuser <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> ■ März 2013<br />

■ 53

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