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Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

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Vor Ort<br />

Hochrhein-Eggberg-Klinik: Kein Weihnachtsgeld,<br />

Notlage, ungewisse Zukunft<br />

Die Hochrhein-Eggberg-Klinik<br />

(HEK) ist eine Fachklinik für Gefäßme<strong>di</strong>zin<br />

in Bad Säckingen am<br />

Hochrhein (Baden-Württemberg).<br />

Sie hat derzeit ca. 130 Beschäftigte.<br />

Bis zum Jahr 2010 gehörte <strong>di</strong>e<br />

HEK zum Hegau-Bodensee-Hochrhein-Klinikverbund<br />

(HBH). Der<br />

HBH-<strong>Ver</strong>bund war in erheblicher<br />

wirtschaftlicher Schieflage. ver.<strong>di</strong><br />

vereinbarte im Oktober 2010<br />

einen Sanierungstarifvertrag. Die<br />

HEK wurde dann aus dem HBH-<br />

<strong>Ver</strong>bund herausgelöst, im Jahr<br />

2011 wurde sie von der Deutschen<br />

Kliniken Hol<strong>di</strong>ng GmbH (DKH)<br />

übernommen.<br />

Als Folge des HBH-Notlagentarifvertrages<br />

wurde <strong>di</strong>e HEK Mitglied<br />

im kommunalen Arbeitgeberverband<br />

Baden-Württemberg, es<br />

wurde originäre Tarifbindung zum<br />

TVöD-K hergestellt. Für <strong>di</strong>ese Tarifbindung<br />

mussten <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

vorübergehende Tarifeinbußen<br />

in Kauf nehmen.<br />

Mit dem neuen Träger DKH hofften<br />

<strong>di</strong>e Beschäftigten auf eine bessere<br />

Zukunft und ruhigeres Fahrwasser.<br />

Wer sich genau hinter der<br />

Deutschen Kliniken Hol<strong>di</strong>ng verbirgt,<br />

wusste niemand. Die DKH<br />

war bisher auf dem <strong>Gesundheit</strong>smarkt<br />

nicht weiter in Erscheinung<br />

getreten, im Wesentlichen besteht<br />

sie offenbar aus zwei ehemaligen<br />

Krankenhausmanagern (beschäftigt<br />

u.a. bei Marseille Kliniken,<br />

Humaine Kliniken, Rhön).<br />

Stichworte<br />

Zur Deutschen Kliniken Hol<strong>di</strong>ng GmbH<br />

(DKH), Sitz in Hamburg, gehören zwei<br />

Kliniken: <strong>di</strong>e Hochrhein-Eggberg-Klinik<br />

und <strong>di</strong>e Rehaklinik Sankt Marien in<br />

Bad Bellingen (Baden-Württemberg). Geschäftsführende<br />

Gesellschafter sind Peter<br />

Paul Gardosch von Krosigk und Fred Vock<br />

(www.deutsche-kliniken-hol<strong>di</strong>ng.de). ■<br />

■ <strong>60</strong><br />

Hochrhein-Eggberg-Klinik<br />

Und nun durchleben <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

der HEK schwierige<br />

Zeiten. Dem Betriebsrat weht der<br />

Wind rau ins Gesicht, er muss sich<br />

fast tagtäglich mit immer neuen<br />

»Aktivitäten« der Geschäftsführung<br />

auseinandersetzen. Viele Beschäftigte<br />

vermissen eine gute,<br />

vertrauenswür<strong>di</strong>ge und zukunftsweisende<br />

Geschäfts- und Personalpolitk.<br />

Für ver.<strong>di</strong> ist es von großer<br />

Bedeutung, dass <strong>di</strong>e Geschäftsleitung<br />

mit dem Betriebsrat zu einer<br />

konstruktiven Zusammenarbeit auf<br />

Augenhöhe kommt. Derzeit ist<br />

man davon weit entfernt.<br />

U.a. bei einer Betriebsversammlung<br />

Ende Oktober 2012 wurde<br />

von der Geschäftsleitung dargelegt,<br />

dass aufgrund der angespannten<br />

wirtschaftlichen Situation<br />

im Jahr 2012 <strong>di</strong>e tariflich<br />

zustehende Jahressonderzahlung<br />

nicht gezahlt werden könne. Ansonsten<br />

drohe <strong>di</strong>e Liquidation der<br />

Klinik, also deren Schließung.<br />

Am Tag zuvor war bei ver.<strong>di</strong> <strong>di</strong>e<br />

Aufforderung der Geschäftsführung<br />

zur Aufnahme von Notlagentarifverhandlungen<br />

eingegangen.<br />

Aufgrund einer betriebswirtschaftlichen<br />

Notlage könne <strong>di</strong>e Jahressonderzahlung<br />

im November 2012<br />

nicht gezahlt werden. Inzwischen<br />

mussten <strong>di</strong>e Beschäftigten feststellen,<br />

dass <strong>di</strong>e Geschäftsführung<br />

offenbar viel weitergehende Ziele<br />

verfolgt: Hinter dem Rücken<br />

der Belegschaft ist <strong>di</strong>e HEK zum<br />

31. Dezember 2012 aus dem kommunalen<br />

Arbeitgeberverband ausgetreten.<br />

Der TVöD-K ist seither in<br />

der Nachbindung.<br />

Deutsche Kliniken Hol<strong>di</strong>ng GmbH, Sitz in Hamburg<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> Krankenhäuser <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> ■ März 2013<br />

DANIEL WREDE MATTES / WIKIMEDIA / CC BY 2.0 DE

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