Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

»Paracelsus-Klinik streicht Weihnachtsgeld«
Konzerne
So oder so ähnlich lauteten die
Schlagzeilen im Dezember 2012
in zahlreichen Tageszeitungen. Als
Begründung führte die Konzernzentrale
in einem Schreiben an
alle MitarbeiterInnen die defizitäre
Lage der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg
(Schleswig-Holstein)
an und forderte ver.di auf, über
einen Tarifvertrag zur Stundung
des sog. Weihnachtsgeldes zu verhandeln.
Anschließend wurde in
allen Kliniken in Betriebs- und
Mitgliederversammlungen darüber
diskutiert. Die ver.di-Mitglieder
beschlossen einstimmig, Verhandlungen
aufzunehmen.
Mit eindeutiger Zustimmung von
99% haben die ver.di-Mitglieder
dem Verhandlungsergebnis zum
»Tarifvertrag zur Stundung der
Jahressonderzahlung bis 31. Mai
2013« zugestimmt.
■ Die Vereinbarung des klaren
Auszahlungszeitpunktes,
■ die Verzinsung von 5%,
■ die Möglichkeit der Härtefallregelung,
■ die Beteiligung der leitenden
Angestellten,
■ der Verzicht auf formalen
Aufwand durch persönliche
Geltendmachungen,
■ und die ver.di-Vorteilsregelung
von zwei Tagen Sonderurlaub
bis 31. März 2013
haben für dieses eindeutige Votum
gesorgt.
Nach der Tarifverhandlung ist
vor der Tarifverhandlung
Gleichzeitig wurden die Anforderungen
für weitere Tarifverhandlungen
formuliert. So ist klar,
dass die Verhandlungen einer Entgeltordnung
und einer einheitlichen
Entgelttabelle fortgesetzt
werden müssen. ■
Gabriele Gröschl-Bahr, ver.di-
Bundesverwaltung
Streik in der Paracelsus-Klinik Reichenbach
Am 5. Februar 2013 hat ver.di in
der Tarifverhandlung in Reichenbach
(Sachsen) zur Überleitung in
den Konzerntarifvertrag und zur
Anhebung der Entgelte das Scheitern
erklärt. Die Differenz zum
Konzerntarifvertrag liegt zurzeit
zwischen 14 und 24%.
Das Arbeitgeberangebot für
2013 belief sich auf magere 4%,
für 2014 auf 2% und erst im Juli
2015 soll die komplette Erhöhung
Wir wollen gleichen Lohn für
die Möglichkeit, dieses öffentlich
Siehe auch Info-
analog der Vergütungen der Para-
gleiche Arbeit. Es kann nicht sein,
zu machen. Wir fühlen unsere Ar-
dienst 57, S. 31,
celsus-Klinik in Zwickau erfolgen.
dass Kolleginnen und Kollegen in
beit von der Konzernleitung nicht
56, S. 23 und
Die Tarifkommission hat sehr
anderen Paracelsus-Kliniken deut-
wertgeschätzt.
55, S. 51
schnell reagiert: Am nächsten
lich mehr Gehalt bekommen als
Unser Dank gilt vor allem unse-
Morgen, 5 Uhr, standen die Kolle-
wir. Dafür gibt es keine Gründe.
ren Kolleginnen und Kollegen, die
ginnen und Kollegen in Reichen-
Wir machen die gleiche gute Ar-
die Notbesetzung aufrecht erhal-
bach im Streik! ■
beit wie die Kolleginnen und Kol-
ten und uns somit unterstützen.
Simone Bovensiepen, ver.di
legen in den anderen Kliniken.
Positive Rückmeldungen aus vielen
Vogtland/Zwickau
Dabei ist noch nicht einmal die
Kliniken in Deutschland bestätigen
Rede von der Angleichung an die
uns in unserem Arbeitskampf. Un-
»alten Bundesländer«. Wir sind
erwartet große Resonanz erhalten
SIMONE BOVENSIEPEN (2)
mit diesem Zustand nicht einverstanden!
Da die Tarifverhandlungen für
Reichenbach nicht das gewünschte
Ergebnis brachten, bleibt uns nur
wir vor allen von Ärzten, von Patienten
und der Bevölkerung. ■
Petra Oertel, Elke Rassbach,
Beschäftigte der Paracelsus-Klinik
Reichenbach
Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 ■ März 2013
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