Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

Patienten-Heimversorgung (PHV):
Tarifergebnis in der dritten Verhandlungsrunde
Konzerne
Nachdem der Arbeitgeber Ende
September 2012 ein Minus-Angebot
vorgelegt hatte, konnte Anfang
Dezember nach einer schwierigen
Tarifrunde ein Abschluss
erreicht werden.
Das erste Arbeitgeber-»Angebot«
beinhaltete eine Einmalzahlung
für 2012 in Höhe von 2%
des Jahresentgeltes, eine nicht benannte
tabellenwirksame Erhöhung,
die gekoppelt war an die
Ausdehnung und Flexibilisierung
der gesetzlich geregelten Arbeitszeit
auf täglich 12 Stunden, Reduzierung
der gesetzlich geregelten
Ruhezeit auf 9 Stunden, Wegfall
von 2 Tagen Zusatzurlaub für
Schichtarbeit und Wegfall eines
Urlaubstages (29 statt 30 Tage).
Die ver.di-Tarifkommission hatte
dieses Angebot selbstverständlich
als nicht verhandelbar zurückgewiesen.
Die Ergebnisse in Stichworten
■ 3% rückwirkend zum 1. März
2012 + 1.000 Euro Einmalzahlung
■ Laufzeit 1. Dezember 2012 bis
31. Dezember 2013
■ Ausbildungsvergütungen ab
Januar 2013 +50 Euro
■ Der Arbeitgeber hat sämtliche
seiner Forderungen zur Flexibilisierung
der Arbeitszeit inkl.
der »Arbeit auf Abruf« zurückgenommen.
Um endlich zu verbindlicheren
Dienstplänen zu kommen, wird
es 2013 eine Arbeitsgruppe mit
dem Auftrag »Planungssicherheit /
verbindliche Dienstpläne« geben. ■
Gabriele Gröschl-Bahr, ver.di-
Bundesverwaltung
Stichworte
Die 1973 von Fresenius gegründete Patienten-Heimversorgung
Gemeinnützige Stiftung (Sitz in Bad Homburg v.d. Höhe) ist mit
etwa 1.900 Beschäftigten in 86 Einrichtungen in Deutschland
neben dem KfH der zweite große Anbieter im Dialysemarkt. ■
KADE LORCH
Klinikgruppe Dr. Guth:
Tarifabschluss im Klinikum Karlsburg
Die Ende 2011 aufgenommenen
Tarifverhandlungen mit der Klinikgruppe
Dr. Guth für das Klinikum
Karlsburg (Mecklenburg-Vorpommern)
wurden im Dezember 2012
erfolgreich abgeschlossen.
Seit über 20 Jahren waren die
Arbeitsbedingungen ausschließlich
durch individuelle Arbeitsverträge
geregelt. Nachdem sich die Beschäftigten
in den Jahren 2010/
2011 organisiert hatten, konnten
wir endlich den Arbeitgeber davon
überzeugen, Tarifverhandlungen
mit ver.di aufzunehmen.
Aufgrund der Ausgangssituation
gestalteten sich die Tarifverhandlungen
sehr kompliziert und machten
viele Verhandlungsrunden notwendig.
Das im Dezember 2012 erzielte
Ergebnis kann sich durchaus sehen
lassen. Es wurden ein Manteltarifvertrag,
Entgelttarifvertrag (einschließlich
Entgeltordnung),
TV Urlaubsgeld und TV Zuwendung
abgeschlossen.
Das erreichte Tarifniveau ist vergleichbar
mit dem aktuell geltenden
Tarifvertrag für die Beschäftigten
der Universitätsmedizin
Greifswald (TV UMN).
Der Entgelttarifvertrag hat eine
Laufzeit bis zum 31.12.2014.
Neben den manteltariflichen
Verbesserungen wurde eine Einkommenssteigerung
von durchschnittlich
16% erzielt.
Aufgrund der bisher geltenden
unterschiedlichen individuellen
Regelungen erhöht sich das Einkommensniveau
einiger Beschäftigter
bis zu 26%.
Zurückblickend ist festzustellen, Siehe auch Infodienst
51, S. 47
dass es sicher ein sehr langer und
schwieriger Weg war. Im Ergebnis und 50, S. 42
steht aber ein Tarifvertrag, der
Rechtssicherheit bedeutet und vor
allem jungen Fachkräften hier in
der Region eine bessere berufliche
Perspektive bietet. ■
Bernd Gembus, ver.di Neubrandenburg/Greifswald
Stichworte
Die Klinikgruppe Dr. Guth GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg
betreibt vier Kliniken in Hamburg, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt ca. 370 Betten und
ca. 850 MitarbeiterInnen (www.drguth.de).
Das Klinikum Karlsburg ist das einzige Herz- und Diabeteszentrum
in Mecklenburg-Vorpommern. Es hat ca. 220 Betten
und ca. 450 Beschäftigte. ■
RENATE STIEBITZ
Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 ■ März 2013
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