22.01.2014 Aufrufe

Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vor Ort<br />

Krankenhaus Einbeck (Nds.):<br />

Der Arbeitsplatz und sein Preis<br />

Kaum noch jemand hatte daran<br />

geglaubt: Beim insolventen<br />

Krankenhaus Einbeck gehen <strong>di</strong>e<br />

Siehe auch Info-<br />

Lichter nicht aus<br />

2009 hatte <strong>di</strong>e Stadt Einbeck das<br />

Haus an <strong>di</strong>e GeHoMa (eine kleine<br />

Beratungsfirma, <strong>di</strong>e vorher noch<br />

nie Eigentümerin eines Kranken-<br />

DANIEL WREDE<br />

JAN-CORD FUHRMANN<br />

<strong>di</strong>enst 56, S. 48<br />

hauses war) veräußert, <strong>di</strong>e im November<br />

2011 am Rande der Insol-<br />

Sparkasse von 1 Million Euro. Der<br />

Rückzahlung des Konsoli<strong>di</strong>erungs-<br />

Zur AWO-Kran-<br />

venzverschleppung an <strong>di</strong>e AWO<br />

Landkreis übernimmt eine Ausfall-<br />

beitrags der Beschäftigten zuzu-<br />

kenhausbetriebs-<br />

Sachsen-Anhalt verkauft hatte.<br />

bürgschaft von einer Million Euro.<br />

führen, <strong>di</strong>e übrigen 50% gehen in<br />

gesellschaft mbH<br />

Bereits zum Jahresbeginn 2012<br />

Investitionen.<br />

des AWO-Lan-<br />

war <strong>di</strong>e AWO an uns für einen<br />

Um ihre Arbeitsplätze zu<br />

Bestandteil des Sanierungstarif-<br />

desverbandes<br />

Notlagentarifvertrag herangetre-<br />

retten, geben jedoch <strong>di</strong>e<br />

vertrags ist außerdem der Aus-<br />

Sachsen-Anhalt<br />

ten, was dann nur schleppend<br />

Beschäftigten den größten<br />

schluss betriebsbe<strong>di</strong>ngter Kün<strong>di</strong>-<br />

siehe <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong><br />

weiterverfolgt wurde. Nach Eröff-<br />

Kre<strong>di</strong>t<br />

gungen bis Ende 2015 sowie zwei<br />

56, S. 45<br />

nung des Insolvenzverfahrens im<br />

Nach zähen <strong>Ver</strong>handlungen, <strong>di</strong>e<br />

zusätzliche Urlaubstage für ver.<strong>di</strong>-<br />

Sommer 2012 hatte der Insolvenz-<br />

vor allem einen dauerhaften Aus-<br />

Mitglieder. Zugesichert wurde der<br />

verwalter Jens Rü<strong>di</strong>ger <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>-<br />

stieg aus der Tarifentwicklung des<br />

<strong>Ver</strong>bleib im KAV; für den Fall des<br />

handlungen für einen Notlagen-<br />

TVöD verhindern sollten, wurde<br />

Austritts sowie bei Nichteinhal-<br />

tarifvertrag mit ver.<strong>di</strong> begonnen.<br />

schließlich Ende Januar 2013 ein<br />

tung einzelner Regelung hat ver.<strong>di</strong><br />

Zum Jahresende stieg eine<br />

bis Ende 2015 greifender Notla-<br />

ein Sonderkün<strong>di</strong>gungsrecht verein-<br />

Gruppe lokaler Investoren ein; im<br />

gentarifvertrag unterschriftsreif.<br />

bart; <strong>di</strong>e Konsoli<strong>di</strong>erungsbeiträge<br />

Januar 2013 klärte sich <strong>di</strong>e finan-<br />

Bis Ende 2015 verzichten <strong>di</strong>e<br />

der Beschäftigten wären dann so-<br />

zielle Unterstützung durch Stadt<br />

Krankenhausbeschäftigten auf <strong>di</strong>e<br />

fort und verzinst fällig.<br />

und Sparkasse Einbeck sowie den<br />

Jahressonderzahlung sowie das<br />

Die Geschäftsführung wurde im<br />

Landkreis Northeim. Zuvor hatten<br />

Leistungsentgelt nach § 18 TVöD,<br />

Übrigen per Tarifvertrag verpflich-<br />

82 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz<br />

wodurch sich der <strong>Ver</strong>zicht auf<br />

tet, <strong>di</strong>e Beschäftigten zweimal im<br />

verloren, es verbleiben rund 350<br />

8,5% summiert.<br />

Jahr über <strong>di</strong>e wirtschaftliche Lage<br />

Beschäftigte, <strong>di</strong>e jetzt den Betrieb<br />

Die Investorenseite hatte zu-<br />

zu informieren. Dadurch haben<br />

stemmen müssen.<br />

nächst einen <strong>Ver</strong>zicht im Volumen<br />

auch <strong>di</strong>e Beschäftigten <strong>di</strong>e Mög-<br />

von 11% gefordert. Der durch uns<br />

lichkeit zu überprüfen, ob sich<br />

Exotisch ist <strong>di</strong>e neue<br />

und den MB gemeinsam verhan-<br />

ihre Investition lohnt.<br />

Eignerstruktur<br />

delte Sanierungsprozess sieht<br />

Die besteht nicht nur im <strong>Ver</strong>zicht<br />

Als Privatpersonen eingestiegen<br />

einen finanziell analogen tarif-<br />

auf Entgelte, sondern auch darauf,<br />

sind der Chefarzt des Kranken-<br />

lichen <strong>Ver</strong>zicht der ärztlichen Mit-<br />

mit einer sehr dünnen Personal-<br />

hauses, ein ehemaliges Vorstands-<br />

arbeiterInnen und der AT-Beschäf-<br />

ausstattung <strong>di</strong>e Patienten zu ver-<br />

mitglied des größten Einbecker<br />

tigten vor. Zudem unterschreiben<br />

sorgen. Trotz <strong>di</strong>eser Be<strong>di</strong>ngungen<br />

Arbeitgebers, der KWS (Global<br />

<strong>di</strong>e Chefärztinnen eine Gehalts-<br />

stimmten <strong>di</strong>e ver.<strong>di</strong>- und MB-<br />

player im Pflanzenzuchtbereich<br />

kürzung von 1.000 Euro pro<br />

Mitglieder für den Abschluss des<br />

und sog. grüner Gentechnik), <strong>di</strong>e<br />

Monat. Die aktuellen und kom-<br />

Notlagentarifvertrages. ■<br />

Eigentümerfamilie der Baumarkt-<br />

menden Tarifsteigerungen des<br />

Julia Niekamp, ver.<strong>di</strong> Süd-Ost-<br />

kette Tedox sowie weitere Ein-<br />

TVöD werden den Einbecker Be-<br />

Niedersachsen, Elke Nobel, ver.<strong>di</strong><br />

becker Einzelpersonen.<br />

schäftigten erst 6 Monate später<br />

Niedersachsen-Bremen<br />

Die Stadt Einbeck schießt einen<br />

ausbezahlt.<br />

Investitionszuschuss von 500.000<br />

Für den Fall eines positiven Ge-<br />

Euro zu sowie einen stillen Gesellschaftsanteil<br />

von 2,5 Millionen<br />

Euro. Hinzu kommt ein Kre<strong>di</strong>t der<br />

schäftsergebnisses verpflichtet<br />

sich <strong>di</strong>e Arbeitgeberseite, 50% der<br />

überschießenden Summe der<br />

Das gleichzeitig von GeHoMa übernommene<br />

Krankenhaus Charlottenstift Stadtoldenburg<br />

ist inzwischen geschlossen. ■<br />

■ 58<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> Krankenhäuser <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> ■ März 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!