Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di
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Vor Ort<br />
Krankenhaus Einbeck (Nds.):<br />
Der Arbeitsplatz und sein Preis<br />
Kaum noch jemand hatte daran<br />
geglaubt: Beim insolventen<br />
Krankenhaus Einbeck gehen <strong>di</strong>e<br />
Siehe auch Info-<br />
Lichter nicht aus<br />
2009 hatte <strong>di</strong>e Stadt Einbeck das<br />
Haus an <strong>di</strong>e GeHoMa (eine kleine<br />
Beratungsfirma, <strong>di</strong>e vorher noch<br />
nie Eigentümerin eines Kranken-<br />
DANIEL WREDE<br />
JAN-CORD FUHRMANN<br />
<strong>di</strong>enst 56, S. 48<br />
hauses war) veräußert, <strong>di</strong>e im November<br />
2011 am Rande der Insol-<br />
Sparkasse von 1 Million Euro. Der<br />
Rückzahlung des Konsoli<strong>di</strong>erungs-<br />
Zur AWO-Kran-<br />
venzverschleppung an <strong>di</strong>e AWO<br />
Landkreis übernimmt eine Ausfall-<br />
beitrags der Beschäftigten zuzu-<br />
kenhausbetriebs-<br />
Sachsen-Anhalt verkauft hatte.<br />
bürgschaft von einer Million Euro.<br />
führen, <strong>di</strong>e übrigen 50% gehen in<br />
gesellschaft mbH<br />
Bereits zum Jahresbeginn 2012<br />
Investitionen.<br />
des AWO-Lan-<br />
war <strong>di</strong>e AWO an uns für einen<br />
Um ihre Arbeitsplätze zu<br />
Bestandteil des Sanierungstarif-<br />
desverbandes<br />
Notlagentarifvertrag herangetre-<br />
retten, geben jedoch <strong>di</strong>e<br />
vertrags ist außerdem der Aus-<br />
Sachsen-Anhalt<br />
ten, was dann nur schleppend<br />
Beschäftigten den größten<br />
schluss betriebsbe<strong>di</strong>ngter Kün<strong>di</strong>-<br />
siehe <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong><br />
weiterverfolgt wurde. Nach Eröff-<br />
Kre<strong>di</strong>t<br />
gungen bis Ende 2015 sowie zwei<br />
56, S. 45<br />
nung des Insolvenzverfahrens im<br />
Nach zähen <strong>Ver</strong>handlungen, <strong>di</strong>e<br />
zusätzliche Urlaubstage für ver.<strong>di</strong>-<br />
Sommer 2012 hatte der Insolvenz-<br />
vor allem einen dauerhaften Aus-<br />
Mitglieder. Zugesichert wurde der<br />
verwalter Jens Rü<strong>di</strong>ger <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>-<br />
stieg aus der Tarifentwicklung des<br />
<strong>Ver</strong>bleib im KAV; für den Fall des<br />
handlungen für einen Notlagen-<br />
TVöD verhindern sollten, wurde<br />
Austritts sowie bei Nichteinhal-<br />
tarifvertrag mit ver.<strong>di</strong> begonnen.<br />
schließlich Ende Januar 2013 ein<br />
tung einzelner Regelung hat ver.<strong>di</strong><br />
Zum Jahresende stieg eine<br />
bis Ende 2015 greifender Notla-<br />
ein Sonderkün<strong>di</strong>gungsrecht verein-<br />
Gruppe lokaler Investoren ein; im<br />
gentarifvertrag unterschriftsreif.<br />
bart; <strong>di</strong>e Konsoli<strong>di</strong>erungsbeiträge<br />
Januar 2013 klärte sich <strong>di</strong>e finan-<br />
Bis Ende 2015 verzichten <strong>di</strong>e<br />
der Beschäftigten wären dann so-<br />
zielle Unterstützung durch Stadt<br />
Krankenhausbeschäftigten auf <strong>di</strong>e<br />
fort und verzinst fällig.<br />
und Sparkasse Einbeck sowie den<br />
Jahressonderzahlung sowie das<br />
Die Geschäftsführung wurde im<br />
Landkreis Northeim. Zuvor hatten<br />
Leistungsentgelt nach § 18 TVöD,<br />
Übrigen per Tarifvertrag verpflich-<br />
82 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz<br />
wodurch sich der <strong>Ver</strong>zicht auf<br />
tet, <strong>di</strong>e Beschäftigten zweimal im<br />
verloren, es verbleiben rund 350<br />
8,5% summiert.<br />
Jahr über <strong>di</strong>e wirtschaftliche Lage<br />
Beschäftigte, <strong>di</strong>e jetzt den Betrieb<br />
Die Investorenseite hatte zu-<br />
zu informieren. Dadurch haben<br />
stemmen müssen.<br />
nächst einen <strong>Ver</strong>zicht im Volumen<br />
auch <strong>di</strong>e Beschäftigten <strong>di</strong>e Mög-<br />
von 11% gefordert. Der durch uns<br />
lichkeit zu überprüfen, ob sich<br />
Exotisch ist <strong>di</strong>e neue<br />
und den MB gemeinsam verhan-<br />
ihre Investition lohnt.<br />
Eignerstruktur<br />
delte Sanierungsprozess sieht<br />
Die besteht nicht nur im <strong>Ver</strong>zicht<br />
Als Privatpersonen eingestiegen<br />
einen finanziell analogen tarif-<br />
auf Entgelte, sondern auch darauf,<br />
sind der Chefarzt des Kranken-<br />
lichen <strong>Ver</strong>zicht der ärztlichen Mit-<br />
mit einer sehr dünnen Personal-<br />
hauses, ein ehemaliges Vorstands-<br />
arbeiterInnen und der AT-Beschäf-<br />
ausstattung <strong>di</strong>e Patienten zu ver-<br />
mitglied des größten Einbecker<br />
tigten vor. Zudem unterschreiben<br />
sorgen. Trotz <strong>di</strong>eser Be<strong>di</strong>ngungen<br />
Arbeitgebers, der KWS (Global<br />
<strong>di</strong>e Chefärztinnen eine Gehalts-<br />
stimmten <strong>di</strong>e ver.<strong>di</strong>- und MB-<br />
player im Pflanzenzuchtbereich<br />
kürzung von 1.000 Euro pro<br />
Mitglieder für den Abschluss des<br />
und sog. grüner Gentechnik), <strong>di</strong>e<br />
Monat. Die aktuellen und kom-<br />
Notlagentarifvertrages. ■<br />
Eigentümerfamilie der Baumarkt-<br />
menden Tarifsteigerungen des<br />
Julia Niekamp, ver.<strong>di</strong> Süd-Ost-<br />
kette Tedox sowie weitere Ein-<br />
TVöD werden den Einbecker Be-<br />
Niedersachsen, Elke Nobel, ver.<strong>di</strong><br />
becker Einzelpersonen.<br />
schäftigten erst 6 Monate später<br />
Niedersachsen-Bremen<br />
Die Stadt Einbeck schießt einen<br />
ausbezahlt.<br />
Investitionszuschuss von 500.000<br />
Für den Fall eines positiven Ge-<br />
Euro zu sowie einen stillen Gesellschaftsanteil<br />
von 2,5 Millionen<br />
Euro. Hinzu kommt ein Kre<strong>di</strong>t der<br />
schäftsergebnisses verpflichtet<br />
sich <strong>di</strong>e Arbeitgeberseite, 50% der<br />
überschießenden Summe der<br />
Das gleichzeitig von GeHoMa übernommene<br />
Krankenhaus Charlottenstift Stadtoldenburg<br />
ist inzwischen geschlossen. ■<br />
■ 58<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> Krankenhäuser <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> ■ März 2013