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Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

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Der Druck<br />

muss raus!<br />

häuser und deren gesamte Belegschaft<br />

<strong>di</strong>e Politik auf, umgehend<br />

<strong>di</strong>e wirtschaftliche Stabilität der<br />

Kliniken wieder herzustellen und<br />

<strong>di</strong>e davon abhängige me<strong>di</strong>zinische<br />

und pflegerische Leistungsfähigkeit<br />

aufrecht zu erhalten. »Wir benötigen<br />

sofort politische Hilfe, um<br />

<strong>di</strong>e zuverlässige <strong>Ver</strong>sorgung der<br />

Patienten weiter sicher zu stellen<br />

und den hoch qualifizierten Beschäftigten<br />

zufriedenstellende<br />

Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen sowie auch in<br />

Zukunft ein angemessenes Einkommen<br />

anbieten zu können«,<br />

betonen <strong>di</strong>e Unterzeichnerinnen<br />

und Unterzeichner der Erklärung.<br />

Für das Jahr 2013 ist mit einem<br />

weiteren Anstieg der Personalund<br />

Sachkosten in Höhe von mehr<br />

als vier Prozent zu rechnen. Dafür<br />

verantwortlich sind neben allgemeinen<br />

Kostensteigerungen maßgeblich<br />

<strong>di</strong>e berechtigten Tariferhöhungen<br />

sowie steigende<br />

Energiekosten und <strong>Ver</strong>sicherungsprämien.<br />

Der durchschnittliche<br />

Preis für Krankenhausleistungen<br />

kann aufgrund einer gesetzlich<br />

vorgegebenen Deckelung in 2013<br />

aber nur um maximal zwei Prozent<br />

steigen. Dies führt im Ergebnis zu<br />

einer weiteren erheblichen Finanzierungslücke<br />

für alle Krankenhäuser<br />

in Niedersachsen.<br />

Die Kernforderungen des<br />

gemeinsamen Appells<br />

Schluss mit der chronischen<br />

Unterfinanzierung<br />

Seit dem Jahr 2000 wurde <strong>di</strong>e<br />

Obergrenze für Krankenhausbudgets<br />

um rund 11 Prozent angehoben.<br />

Im gleichen Zeitraum stiegen<br />

aber <strong>di</strong>e Löhne und <strong>di</strong>e Sachkosten<br />

um rund 24 Prozent. Seit 2012<br />

tragen <strong>di</strong>e Krankenhäuser zudem<br />

zusätzlich und dauerhaft das wirtschaftliche<br />

Risiko der Fallzahlstei-<br />

gerungen, also das demografische<br />

Risiko. Dies ist originäre Aufgabe<br />

von Krankenkassen.<br />

Anhebung der Patientenvergütung<br />

auf Bundesdurchschnitt<br />

Die Beitragsstrukturen sind für<br />

alle Patienten bundesweit einheitlich.<br />

Dennoch erhalten <strong>di</strong>e Krankenhäuser<br />

in Niedersachsen im<br />

Bundesdurchschnitt 58 Euro weniger<br />

für <strong>di</strong>e Behandlung eines einzelnen<br />

Patienten, im <strong>Ver</strong>gleich mit<br />

den alten Bundesländern beträgt<br />

<strong>di</strong>e Differenz sogar 83 Euro. Der<br />

Erlösnachteil allein im laufenden<br />

Geschäftsjahr beläuft sich für<br />

Niedersachsen im <strong>Ver</strong>gleich zum<br />

Bundesschnitt auf 97 Millionen<br />

Euro, im <strong>Ver</strong>gleich zu den alten<br />

Bundesländern auf 141 Millionen<br />

Euro.<br />

Volle Bezahlung für alle<br />

Behandlungen, keine Festlegung<br />

von Obergrenzen<br />

Grundsätzlich wird den Krankenhäusern<br />

vorgegeben, wie viel Patienten<br />

sie zu behandeln haben.<br />

Die Möglichkeit, ihre Finanzsituation<br />

durch <strong>di</strong>e Behandlung von<br />

mehr Patienten zu verbessern,<br />

wird praktisch unmöglich gemacht.<br />

Behandelt ein Krankenhaus<br />

Patienten über <strong>di</strong>e festgelegte<br />

Menge hinaus, wird es »bestraft«.<br />

Die ohnehin nicht auskömmliche<br />

Pauschale pro Patient wird noch<br />

einmal um 65 Prozent reduziert.<br />

Die Allianz der Krankenhäuser erwartet,<br />

dass alle Politiker in Bund<br />

und Land sich <strong>di</strong>eses gravierenden<br />

Problems umgehend annehmen.<br />

Bei weiteren <strong>Ver</strong>tröstungen und<br />

<strong>Ver</strong>zögerungen wird sich <strong>di</strong>e Situation<br />

in Hannovers Kliniken weiter<br />

zuspitzen. ■<br />

■ 18<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> Krankenhäuser <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> ■ März 2013

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