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Infodienst Krankenhäuser Nr. 60 - Gesundheit & Soziales - Ver.di

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Der Druck<br />

muss raus!<br />

Angeblich, um <strong>di</strong>e Pflege zu<br />

entlasten, wird z.B. <strong>di</strong>e Speisenversorgung<br />

in der Chirurgie der<br />

Service-GmbH übertragen, einer<br />

100%igen Tochter. Der Abstimmungsbedarf<br />

mit den Servicekräften<br />

ist aller<strong>di</strong>ngs so groß, dass es<br />

für <strong>di</strong>e Pflege eher arbeitsintensiver<br />

wird.<br />

Die vor ein paar Jahren eingeführten<br />

Stationssekretärinnen,<br />

welche sich um <strong>di</strong>e Aufnahmeformalitäten<br />

kümmern und <strong>di</strong>e ganze<br />

Diagnostik organisieren und terminieren,<br />

fallen teilweise dem Stellenabbau<br />

zum Opfer, befristete<br />

<strong>Ver</strong>träge werden nicht verlängert,<br />

<strong>di</strong>e Arbeit fällt wieder auf den<br />

Pflege<strong>di</strong>enst zurück.<br />

Die Tätigkeiten der Klinik- und<br />

<strong>Ver</strong>sorgungsassistent/innen, welche<br />

<strong>di</strong>e ganzen Bestellungen machen<br />

und für <strong>di</strong>e Vorratshaltung<br />

zustän<strong>di</strong>g sind, sollen ebenfalls<br />

an <strong>di</strong>e Service-GmbH abgegeben<br />

werden.<br />

Die Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen dort<br />

sind prekär – befristete <strong>Ver</strong>träge<br />

oder Beschäftigung als Leiharbeiter/in,<br />

Mindestlohn und enge Zeitvorgaben<br />

für <strong>di</strong>e Erle<strong>di</strong>gung der<br />

Aufgaben. Die Anbindung an <strong>di</strong>e<br />

Stationsteams fehlt und damit<br />

<strong>di</strong>e Identifizierung mit der Arbeit.<br />

Weil das Personal stän<strong>di</strong>g ausgewechselt<br />

wird, fehlt <strong>di</strong>e Kontinuität,<br />

<strong>di</strong>e Arbeitsqualität leidet<br />

unter <strong>di</strong>esen Be<strong>di</strong>ngungen und <strong>di</strong>e<br />

<strong>Ver</strong>gabe der Tätigkeiten bringt<br />

keine Entlastung für das Pflegepersonal.<br />

Gründe genug für <strong>di</strong>e Beschäftigten,<br />

jetzt aktiv zu werden. Die<br />

Kolleginnen und Kollegen haben<br />

<strong>di</strong>e Nase voll. Sie wollen nicht<br />

mehr den Kopf hinhalten für eine<br />

verfehlte <strong>Gesundheit</strong>spolitik und<br />

kaufmännisches Unvermögen. Am<br />

21. und am 28. Januar 2013<br />

machten sie mit Mahnwachen,<br />

Holzkreuzen und einem Transparent<br />

aufmerksam auf ihre Situation,<br />

weitere Mahnwachen und<br />

andere Aktionen sollen folgen.<br />

Wir werden so lange keine Ruhe<br />

geben, bis <strong>di</strong>e Politik für eine bedarfsgerechte<br />

Personalbemessung<br />

und eine ausreichende Krankenhausfinanzierung<br />

sorgt und finanzielle<br />

Unterstützung, wie das Pflegeförderprogramm<br />

auch wirklich<br />

beim Personal ankommt. Das sind<br />

wir uns und den Patient/innen<br />

schul<strong>di</strong>g. ■<br />

Doris Gubler-Rehbock, <strong>Ver</strong>trauensfrau<br />

Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Aktueller denn je:<br />

Motiv der Kampagne 2011,<br />

ver.<strong>di</strong> Baden-Württemberg<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> Krankenhäuser <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> ■ März 2013<br />

■ 21

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