Vorschau Herbst 2013 - Wallstein Verlag
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Über Literatur<br />
73<br />
<strong>Wallstein</strong> <strong>Verlag</strong><br />
<strong>Herbst</strong> <strong>2013</strong><br />
Norman Ächtler<br />
Generation in Kesseln<br />
Das Soldatische Opfernarrativ im westdeutschen<br />
Kriegsroman 1945 – 1960<br />
Über die Entstehung des Mythos<br />
von der ›sauberen Wehrmacht‹<br />
im literarischen Feld der Nachkriegszeit.<br />
Norman Ächtler<br />
Generation in Kesseln<br />
Das Soldatische Opfernarrativ<br />
im westdeutschen<br />
Kriegsroman 1945 –1960<br />
ca. 464 S., geb.,<br />
Schutzumschlag<br />
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)<br />
ISBN 978-3-8353-1277-7<br />
August WG 1563<br />
Bis heute gilt die Schlacht von Stalingrad als der symbolische Wendepunkt des<br />
Zweiten Weltkriegs. Die Einkesselung gehört zu den zentralen Erfahrungen<br />
deutscher Soldaten auf dem östlichen Kriegsschauplatz. Ebenso eindrücklich<br />
war die Rücksichtslosigkeit, mit der die Wehrmachtsjustiz die Soldaten in den<br />
aussichtslosen Kampf schickte und Deserteure verfolgte.<br />
Die Erfahrung des doppelten Eingekesseltseins zwischen militärischem<br />
Gegner und Militärgerichtsbarkeit prägte das Erzählen in der frühen Bundesrepublik<br />
nachhaltig: Die deutschen Frontsoldaten wurden dadurch als Leidtragende<br />
des deutschen Vernichtungskriegs dargestellt. Die Behauptung, der<br />
Soldat sei ausweglos von tödlichen Feinden umgeben gewesen, stilisiert den<br />
Kampfeinsatz zur Überlebensstrategie und verschleiert das Verhältnis von<br />
Täter und Opfer.<br />
Norman Ächtler zeichnet die Herausbildung des Soldatischen Opfernarrativs<br />
im publizistischen Diskurs der Nachkriegszeit und seine literarische Ausgestaltung<br />
im Kriegsroman der frühen Bundesrepublik nach. Erstmals geraten<br />
Kriegsromane – u.a. von Ernst Jünger, Theodor Plivier und Heinrich Böll – auf<br />
einer breiten empirischen Basis in den Blick einer wissenschaftlichen Studie.<br />
Mit der Untersuchung von genretypischen Argumentationsschemata und Erzählstrukturen<br />
und ihrer Bedeutung für die Verankerung des Bilds vom deutschen<br />
Landser als Opfer von Totalitarismus und Krieg im kollektiven Gedächtnis<br />
der Deutschen betritt der Band Neuland.<br />
Der Autor<br />
Norman Ächtler, geb. 1980,<br />
Studium der Germanistik, Kunstund<br />
Medienwissenschaften<br />
sowie Geschichte in Konstanz<br />
und Amherst, Mass. Seit 2007<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für Germanistik der<br />
Universität Gießen.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Zwischen Schweigen und<br />
Schreiben – Interdisziplinäre<br />
Perspektiven auf zeitgeschichtliche<br />
Jugendromane von<br />
Kirsten Boie und Gina Mayer<br />
(Mithg., <strong>2013</strong>); Ikonographie des<br />
Terrors? Formen ästhetischer<br />
Erinnerung an den Terrorismus<br />
in der Bundesrepublik<br />
1978 – 2008 (Mithg., 2010)<br />
auch als E-Book erhältlich