Vorschau Herbst 2013 - Wallstein Verlag
Vorschau Herbst 2013 - Wallstein Verlag
Vorschau Herbst 2013 - Wallstein Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Wallstein</strong> <strong>Verlag</strong><br />
<strong>Herbst</strong> <strong>2013</strong> 76<br />
Über Literatur<br />
Robert Vellusig<br />
Das Erlebnis und die Dichtung<br />
Studien zur Anthropologie und Mediengeschichte<br />
des Erzählens<br />
Erzählen ist eine anthropologische<br />
Universalie – seine<br />
Kultivierung aber lässt sich<br />
nur verstehen, wenn man sie<br />
als Mediengeschichte begreift.<br />
Robert Vellusig<br />
Das Erlebnis und die Dichtung<br />
Studien zur Anthropologie und<br />
Mediengeschichte des Erzählens<br />
ca. 400 S., geb., Schutzumschlag<br />
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)<br />
ISBN 978-3-8353-1326-2<br />
September WG 1563<br />
Der Autor<br />
Robert Vellusig, geb. 1965,<br />
Studium der Germanistik und<br />
Romanistik an der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz, Promotion<br />
1999 mit einer Arbeit zur<br />
Briefkultur des 18. Jahrhunderts,<br />
Habilitation 2011 mit den<br />
hier vorliegenden Studien.<br />
Arbeitet und lehrt als Privatdozent<br />
am Institut für Germanistik<br />
der Universität Graz.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Schriftliche Gespräche. Briefkultur<br />
im 18. Jahrhundert (2000)<br />
Menschen sind bewusste Wesen und damit genötigt, sich zu ihrem Leben zu<br />
verhalten: Sie führen es in einem zukunftsoffenen Horizont, sie formen und<br />
deuten es im Rückblick der Erinnerung. Das Erzählen verschränkt diese beiden<br />
Perspektiven zum Sinngebilde einer Geschichte. Der Ort, an dem dies<br />
normalerweise geschieht, ist das Gespräch. Der ›homo narrans‹ ist ein reden des,<br />
kein schreibendes Tier.<br />
Das versteht sich bis ins 18. Jahrhundert von selbst. Erst in dieser Umbruchphase<br />
der europäischen Kulturgeschichte tritt das Buch in Konkurrenz<br />
zur geselligen Unterhaltung. Im Kontext einer mediengestützten Erlebniskultur<br />
wird es zum großen Faszinosum, sich aus der Interaktion zurückzuziehen,<br />
um fiktiven Wesen in der Imagination nahe zu sein und an ihrem Glück<br />
und Leid Anteil zu nehmen.<br />
Die einzelnen Studien des Bandes entwerfen eine Anthropologie des Erzählens<br />
und verfolgen seine strukturelle Verschriftlichung vom 17. bis zum<br />
19. Jahrhundert. Sie behandeln u.a. die Geschichte des kurzweiligen Erzählens,<br />
die Medientheorie des Romans, die Entdeckung des narrativen Schreibens<br />
im Kontext der Briefkultur, die Novellistik und Romankunst des poetischen<br />
Realismus.