Vorschau Herbst 2013 - Wallstein Verlag
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<strong>Wallstein</strong> <strong>Verlag</strong><br />
<strong>Herbst</strong> <strong>2013</strong> 78<br />
Über Literatur<br />
Krankheit schreiben<br />
Aufzeichnungsverfahren in Medizin und Literatur<br />
Über die Wechselwirkung von<br />
medizinischen Aufzeichnungsverfahren<br />
und literarischen<br />
Formen.<br />
Krankheit schreiben<br />
Aufzeichnungsverfahren in<br />
Medizin und Literatur<br />
Herausgegeben von Yvonne<br />
Wübben und Carsten Zelle<br />
Die Herausgeber<br />
Yvonne Wübben, geb. 1969,<br />
ist Ärztin und Literaturwissenschaftlerin.<br />
Sie studierte Germanistik,<br />
Philosophie und Medizin<br />
in Freiburg, Berlin und Austin<br />
(Texas). Seit 2010 ist sie<br />
Juniorprofessorin für Literatur<br />
und anthropologisches Wissen<br />
an der Ruhr-Universität<br />
Bochum und wurde 2011 an<br />
der FU Berlin habilitiert.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Verrückte Sprache. Psychiater<br />
und Dichter in der Anstalt des<br />
19. Jahrhunderts (2012)<br />
Carsten Zelle ist Professor für<br />
Neugermanistik, insbes. Literaturtheorie<br />
und Rhetorik, am<br />
Germanistischen Institut der<br />
Ruhr-Universität Bochum.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Der ärztliche Fallbericht (Mithg.,<br />
2012); Hg. der Zeitschrift »Das<br />
achtzehnte Jahrhundert«; zahlr.<br />
Veröff. zur Literatur, Ästhetik,<br />
Anthropologie und Antikenrezeption<br />
seit dem 17. Jahrhundert<br />
sowie zur Germanistikund<br />
Komparatistikgeschichte<br />
ca. 448 S., ca. 20 Abb.,<br />
geb., Schutzumschlag<br />
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)<br />
ISBN 978-3-8353-1289-0<br />
Oktober WG 1563<br />
Ärzte verbringen ihre Tage oft schreibend: Sie protokollieren, notieren und<br />
tragen in Formulare ein, was in Akten verfügbar sein soll. Krankheit ist so<br />
wesentlich im Raum der Schrift situiert. Von dieser Beobachtung ausgehend,<br />
fragen die Autorinnen und Autoren danach, inwiefern verschiedene Schreibverfahren<br />
das Aufgezeichnete mitbestimmen.<br />
Die Verfahren setzen sich aus Regeln, Apparaturen und Praktiken zusammen,<br />
die einerseits in der Klinik des 19. Jahrhunderts aufkommen und dort in<br />
Zusammenhang mit administrativen Anforderungen und mechanischen Aufzeichnungsformen<br />
stehen; andererseits sind damit gattungsgeleitete Schreibanweisungen<br />
gemeint, die innerhalb medizinisch-epistemischer Genres nicht<br />
nur in der Klinik eine weitreichende Tradition haben.<br />
Wie stellt sich der Zusammenhang zwischen diesen Schreibverfahren und<br />
der Konjunktur bestimmter Pathologien dar? In welchem Verhältnis stehen<br />
Literatur und Medizin dabei? Gibt es eine nachhaltige Präsenz von literarischen<br />
Formen in der Medizin bis in die Moderne? Wie nimmt die Literatur<br />
Elemente medizinischer und wissenschaftlicher Genres auf und wie transformiert<br />
sie sie zu eigenen Schreibweisen?<br />
Im <strong>Wallstein</strong> <strong>Verlag</strong> erschienen<br />
Heilkunst und schöne Künste.<br />
Wechselwirkungen von Medizin,<br />
Literatur und bildender Kunst<br />
im 18. Jahrhundert (Mithg.<br />
Carsten Zelle, 2011)<br />
auch als E-Book erhältlich