4. Anlage 1 Abwägungen.pdf - Verbandsgemeinde Stromberg

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Stadt Stromberg ANLAGE 1 Bebauungsplan „Erholungsgebiet Soonwald“-Neufassung Stand: 29.10.2013 (gem. Stadtratsbeschluss) 1. Offenlage Die geplante Hotelerweiterung wäre demnach unzulässig. Um eine Hotelerweiterung zuzulassen muss ein Baugebiet (Sondergebiet) anstelle der Grünflächen festgesetzt werden. Die Planung der 7-geschossigen Hotelerweiterung hat erhebliche Auswirkungen auf das Ortsund Landschaftsbild. Die Höhe des Gebäudes wird deutlich die Höhe des Baumbestandes am Tannenweg übersteigen. Auszug aus: Höhenbestand im Bereich des Resort-Hotels, Erholungsgebiet Schindeldorf von Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt Umweltingenieur Aufgrund der Nutzung und Funktion liegt es durchaus im Rahmen, dass die Kubatur des Hotels über die der angrenzenden Wohnbebauung hinausgeht. Auch ist aus unternehmerischer Sicht die Einrichtung eines Panoramageschosses mit entsprechendem Fernblick durchaus verständlich. Die Höhendimensionierung aber beeinträchtigt des Orts- und Landschaftsbild in nicht unerheblichem Maße. Es wird empfohlen eine absolute Höhenbeschränkung zusätzlich oder ausschließlich zu der Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse vorzunehmen (s. Schreiben der Kreisverwaltung vom 27.06.2013 bzgl. Problematik Staffelgeschoss, als Anlage 1 a beigefügt). Als Kompromiss wird daher vorgeschlagen, max. 3 Vollgeschosse zuzulassen und zusätzlich bzw. ausschließlich eine Begrenzung der Trauf-oder Firsthöhe vorzunehmen (Hinweis: für den Bereich Residenz- Hotel ist die zulässige Firsthöhe auf 15m begrenzt). Auch zeigen sich einige Einwender mit Höhen analog des Land- und Golfhotels einverstanden. Für das Golfhotel sind 4 Vollge- Seite 58 von 65
Stadt Stromberg ANLAGE 1 Bebauungsplan „Erholungsgebiet Soonwald“-Neufassung Stand: 29.10.2013 (gem. Stadtratsbeschluss) 1. Offenlage schosse zulässig. Ob diese bereits baulich ausgenutzt sind, kann an dieser Stelle nicht eindeutig abgeschätzt werden, da sich ein Vollgeschoss rein nach rechnerischen Maßen bestimmt. Erfordernis Landschaftsplan Die Überplanung einer Grünfläche in ein Baugebiet bzw. die geplante Hotelerweiterung stellen einen Eingriff in Natur und Landschaft dar, der entsprechend auszugleichen ist. Der Ausgleichsbedarf errechnet sich nach den Vorgaben des Bebauungsplanes. Die Ermittlung und Bewertung des Eingriffs bzw. Berechnung des landespflegerischen Ausgleichs erfolgt im Landschaftsplan. Dieser muss vor der Offenlage erstellt werden. Die Ausgleichsmaßnahmen sind als Festsetzungen in den Bebauungsplan mit zu übernehmen bzw. anderweitig (z.B. durch Vertrag) sicherzustellen. Dies setzt allerdings Kenntnis über Art und Umfang des Vorhabens voraus, denn es macht im Fall dieses speziellen Vorhabens keinen Sinn eine reine Angebotsplanung landespflegerisch zu untersuchen. Detaillierte Objektdaten liegen noch nicht vor, entsprechende Gespräche mit dem Investor wären noch zu führen. Je nach Grad der Nutzungsintensivierung muss damit gerechnet werden, dass eine Anfahrt mit Reisebussen erfolgt. Eine Zufahrt über den Kiefernweg ist nach derzeitigem Ausbaustatus nicht möglich. Der Kiefernweg müsste ausgebaut werden, so dass ein entsprechender Begegnungsverkehr möglich ist (sofern kein Einrichtungsverkehr bei Mitnutzung des Tannenweges). Wahrscheinlich müsste der Einmündungsbereich Buchenring/Kiefernweg zusätzlich ausgebaut werden. Die Breite der Straßenparzelle Kiefernweg (~ 9,50m) würde ein entsprechender Ausbau zulassen. In die Vegetation auf der Straßenparzelle müsste eingegriffen werden. Aufgrund der im Schindeldorf typischerweise vorherrschenden Gehölzbestände, die mit zum Charakter des Luftkurortes beitragen, wäre auch hier eine landespflegerische Bewertung vorzunehmen, auch wenn der bestehende Bebauungsplan ein Ausbau bzw. die Inanspruchnahme der Fläche bereits zulässt. Grundsätzlich scheint die Frage nach Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nicht allzu abwegig. So fordert das Umweltverträglichkeitsgesetz (UVPG) bei der Errichtung von Hotelkomplexen o. Ä. ab einer Bettenzahl von jeweils 100 bis weniger als 300 oder mit einer Gästezimmerzahl von jeweils insgesamt 80 bis weniger als 200 eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls. Dies gilt allerdings nur bei Vorhaben, die im Außenbereich errichtet werden sollen. Die besondere Lage bzw. speziellen Umstände (Erschließung, konkurrierende Nachbarschaften, Luftkurort) rechtfertigen, dass im Vorfeld einer Änderungsplanung entsprechende Voruntersuchungen einzufordern sind. Vor dem Hintergrund anerkannter Luftkurort zu sein, besteht weiterhin eine Verpflichtung zur Erhaltung gewisser Standards. Es ist derzeit keine Empfehlung möglich, in welche Richtung das Bebauungsplanverfahren weiter betrieben werden sollte. Grundsätzlich wird eine verträgliche Nutzung der geplanten Hotelerweiterung mit der angrenzenden Wohnbebauung bzw. dem Ort- und Landschaftsbild für möglich gehalten. Dies hängt aber entscheidend von der jeweiligen Nutzungsintensivierung ab. Um einen gerechten Interessensausgleich herbeiführen zu können, fehlt es an weitergehendem Informationsmaterial, das an dieser Stelle zu fordern ist. Beschluss: 1. Es erfolgt zunächst keine Änderung des Bebauungsplans. Die bisherige Festsetzung als Sportanlage mit Sportbauten bleibt bestehen. Seite 59 von 65
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