Von den Besten lernen, zu den Besten gehören 2013 - CLINOTEL ...
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100 84 Das <strong>CLINOTEL</strong>-Qualitätskonzept<br />
86 Instrumente <strong>zu</strong>r Qualitätsentwicklung<br />
im Verbund<br />
Ergebnisse 2012:<br />
100 Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
103 Anästhesie und Intensivmedizin<br />
106 Gastroenterologie<br />
107 Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin<br />
108 Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
112 Kardiologie<br />
114 Neurologie<br />
Ergebnisse 2012<br />
Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
Das Fachgebiet Allgemein- und Viszeralchirurgie umfasst die<br />
operative Behandlung der Bauchorgane einschließlich der Speiseröhre,<br />
der Schilddrüse und Nebenschilddrüse sowie die operative<br />
Behandlung von Hernien.<br />
Die Qualitätssicherung mit Routinedaten im <strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbund<br />
bildet Aspekte der Prozess- und Ergebnisqualität<br />
bei <strong>den</strong> häufigsten allgemein- und viszeralchirurgischen Eingriffen<br />
mit Ausnahme der Chirurgie der Speiseröhre und der<br />
Bauchspeicheldrüse ab.<br />
Operationen von Leisten-, Schenkel- und Narbenbrüchen<br />
(Hernienoperationen)<br />
Eine Hernie, umgangssprachlich auch als Bruch bezeichnet, ist<br />
der Austritt von Eingewei<strong>den</strong> aus der Bauchhöhle durch eine<br />
Lücke in der Bauchwand. Hernien können angeboren oder<br />
erworben sein und wer<strong>den</strong> am häufigsten im Bereich der Leiste<br />
und des Bauchnabels beobachtet.<br />
Da bei jeder unbehandelten Hernie das Risiko eines potenziell<br />
lebensbedrohlichen Einklemmens von Bauchinhalt besteht,<br />
raten die behandeln<strong>den</strong> Ärzte in der Regel <strong>zu</strong>r Operation.<br />
Die Leistenhernienoperation ist die häufigste allgemeinchirurgische<br />
Operation in Deutschland und kann von Chirurgen im<br />
Krankenhaus, aber auch ambulant durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Qualitätssicherung mit Routinedaten im <strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbund<br />
bildet alle Operationen der unterschiedlichen<br />
Hernien gemeinsam ab.<br />
Krankenhaussterblichkeit 2012<br />
Im Jahr 2012 wur<strong>den</strong> im <strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbund fast<br />
6.800 Hernienoperationen durchgeführt. Die Krankenhaussterblichkeit<br />
lag bei 0,3 Prozent und entsprach damit <strong>den</strong> Ergebnissen,<br />
die in der wissenschaftlichen Literatur berichtet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie)<br />
Die operative Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie)<br />
bei Gallensteinlei<strong>den</strong> ist Gegenstand der externen stationären<br />
Qualitätssicherung, an der sich auch die Mitgliedshäuser des<br />
<strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbundes beteiligen. Die Ergebnisse<br />
der jeweiligen Mitgliedshäuser fin<strong>den</strong> Sie auf <strong>den</strong> Seiten 166<br />
und 167.<br />
Indikationsstellung <strong>zu</strong>r Operation<br />
Empfehlungen <strong>zu</strong>r Diagnostik und Behandlung von Gallensteinlei<strong>den</strong><br />
können einer hochwertigen Leitlinie der Deutschen<br />
Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und<br />
der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie entnommen<br />
wer<strong>den</strong>. Eine operative Entfernung der Gallenblase ist in der<br />
Regel indiziert, wenn der Patient Symptome hat oder eine akute<br />
Entzündung der Gallenblase vorliegt. Beschwerdefreie Gallensteinträger<br />
sollten nur in präzise definierten Ausnahmefällen<br />
operiert wer<strong>den</strong>. Im Verfahren der externen Qualitätssicherung<br />
gilt hier ein sogenannter Referenzbereich von unter 5 Prozent,<br />
das heißt der Anteil an Patienten, die ohne Symptome operiert<br />
wer<strong>den</strong>, sollte nach Einschät<strong>zu</strong>ng der <strong>zu</strong>ständigen Bundesfachgruppe<br />
bei weniger als 5 Prozent liegen, wenn die aktuellen<br />
Leitlinienempfehlungen berücksichtig wer<strong>den</strong>. In Deutschland<br />
wur<strong>den</strong> im Jahr 2011 1,8 Prozent aller Operationen bei Patienten<br />
mit Gallensteinen, die jedoch noch keine Beschwer<strong>den</strong> hatten,<br />
durchgeführt. Im <strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbund lag dieser<br />
Wert bei 1,5 Prozent, das heißt, die Indikationsstellung erfolgte<br />
noch etwas sorgfältiger als im Bundesgebiet.<br />
Entfernung der Gallenblase durch <strong>den</strong> Bauchnabel<br />
(laparoskopische Cholezystektomie)<br />
Im Rahmen der verbundinternen Qualitätssicherung mit Routinedaten<br />
liegen bereits die Ergebnisse des Jahres 2012 vor.<br />
Durch ihre Aktualität und eine Reihe <strong>zu</strong>sätzlicher Kennzahlen<br />
stellt die QSR eine sinnvolle und wichtige Ergän<strong>zu</strong>ng des Verfahrens<br />
der externen stationären Qualitätssicherung bei Gallenblasenoperationen<br />
dar. Beispielsweise kann ohne <strong>zu</strong>sätzlichen<br />
Dokumentationsaufwand der Anteil von Patienten erfasst wer<strong>den</strong>,<br />
bei <strong>den</strong>en die Entfernung der Gallenblase laparoskopisch,<br />
das heißt in sogenannter Schlüssellochtechnik, durch <strong>den</strong><br />
Bauchnabel erfolgte. Dieses Operationsverfahren stellt gemäß<br />
einer aktuellen Leitlinienempfehlung heut<strong>zu</strong>tage das Standardverfahren<br />
bei der operativen Behandlung von Gallensteinlei<strong>den</strong><br />
dar. Mehr als 93 Prozent der Cholezystektomien wer<strong>den</strong> laut<br />
Leitlinie laparoskopisch begonnen, bei etwa 4 bis 7 Prozent<br />
muss auf eine offene Operation gewechselt wer<strong>den</strong>. Der stationäre<br />
Aufenthalt bei laparoskopischer Operation ist im Mittel um<br />
drei Tage kürzer und die Patienten erholen sich deutlich schneller<br />
als nach offener Operation.