Von den Besten lernen, zu den Besten gehören 2013 - CLINOTEL ...
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112 84 Das <strong>CLINOTEL</strong>-Qualitätskonzept<br />
86 Instrumente <strong>zu</strong>r Qualitätsentwicklung<br />
im Verbund<br />
Ergebnisse 2012:<br />
100 Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
103 Anästhesie und Intensivmedizin<br />
106 Gastroenterologie<br />
107 Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin<br />
108 Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
112 Kardiologie<br />
114 Neurologie<br />
Ergebnisse 2012<br />
Kardiologie<br />
Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich<br />
mit <strong>den</strong> Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems befasst.<br />
Die von <strong>CLINOTEL</strong> erstellten Auswertungen der Qualitätssicherung<br />
mit Routinedaten bil<strong>den</strong> in diesem Fachbereich schwerpunktmäßig<br />
Kennzahlen <strong>zu</strong>r Diagnostik und Therapie der<br />
koro naren Herzerkrankung (KHK) ab, die umgangssprachlich<br />
auch als Verengung der Herzkranzgefäße bezeichnet wird.<br />
Darüber hinaus enthalten die Auswertungen auch Kennzahlen<br />
<strong>zu</strong>r Ergebnisqualität der Behandlung der Linksherzinsuffizienz<br />
(»Herzmuskelschwäche«), lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen<br />
und der akuten Lungenembolie.<br />
Akuter Herzinfarkt<br />
Der Herzinfarkt ist ein plötzlich eintretendes und lebensbedrohliches<br />
Ereignis, das mit einer Zerstörung von Herzmuskelgewebe<br />
einhergeht. Verursacht wird dieses Ereignis durch eine<br />
akute Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, <strong>zu</strong>m<br />
Beispiel durch <strong>den</strong> Verschluss von Herzkranzarterien.<br />
Krankenhaussterblichkeit 2012<br />
Die Bedeutung des Krankheitsbildes hat in Deutschland parallel<br />
<strong>zu</strong>r demografischen Entwicklung deutlich <strong>zu</strong>genommen. So<br />
stieg die Anzahl der Patienten, die wegen eines akuten Herzinfarktes<br />
im Krankenhaus behandelt wer<strong>den</strong> mussten, im Zeitraum<br />
von 2000 bis 2010 um 23,7 Prozent auf fast 213.000 Patienten<br />
an. Die Krankenhaussterblichkeit wird in der Erhebung des<br />
Statistischen Bundesamtes mit 9,9 Prozent angegeben.<br />
In <strong>den</strong> Mitgliedshäusern des <strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbundes<br />
wur<strong>den</strong> im Jahr 2012 mehr als 8.700 Patienten wegen<br />
eines akuten Herzinfarktes behandelt. Die anhand der QSR<br />
ermittelte Krankenhaussterblichkeit lag im Jahr 2012 mit<br />
8,8 Prozent niedriger als im Bundesdurchschnitt.<br />
Seit dem Frühjahr 2010 steht <strong>den</strong> Mitgliedshäusern des Verbundes<br />
ein komplexes statistisches Modell für <strong>den</strong> risikobereinigten<br />
Vergleich der eigenen Krankenhaussterblichkeitsrate <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung. Über die methodischen Grundlagen des Modells<br />
wird detailliert auf Seite 88 berichtet.<br />
Sterblichkeit nach Herzkatheter-Behandlung (PCI)<br />
bei akutem Herzinfarkt<br />
Bei der perkutanen Koronarintervention (PCI, Herzkatheter-<br />
Behandlung) wer<strong>den</strong> verengte Herzkranzgefäße durch einen<br />
Ballonkatheter wieder erweitert und durchgängig gemacht.<br />
Dabei wird häufig auch eine Gefäßstütze, ein sogenannter Stent,<br />
eingesetzt. Ziel der PCI ist es, die Durchblutung der Herzmuskulatur<br />
entschei<strong>den</strong>d und nach Möglichkeit dauerhaft <strong>zu</strong> verbessern.<br />
Seit 2006 liegen mit der sogenannten Nationalen Versorgungsleitlinie<br />
Chronische Koronare Herzerkrankung wissenschaftlich<br />
fundierte Empfehlungen darüber vor, welche Patienten von<br />
einer Herzkatheter-Behandlung profitieren können.<br />
Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt ist in der Mehrzahl der<br />
Fälle eine sofortige Herzkatheter-Behandlung indiziert. Die<br />
Sterblichkeit nach Herzkatheter-Behandlung bei akutem Herzinfarkt<br />
wird ebenfalls in <strong>den</strong> QSR-Auswertungen der <strong>CLINOTEL</strong>-<br />
Geschäftsstelle ausgewiesen. Sie lag im Jahr 2012 bei 6,3 Prozent,<br />
bezogen auf die Gruppe der 20 Mitgliedshäuser des Ver -<br />
bundes mit eigenem Herzkatheterlabor.<br />
Indikationsstellung <strong>zu</strong>r Herzkatheter-Untersuchung<br />
Nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien<br />
<strong>zu</strong>folge ist eine Herzkatheter-Untersuchung dann indiziert,<br />
wenn typische klinische Symptome des Patienten oder Befunde<br />
apparativer Untersuchungen, beispielsweise eines Belastungs-<br />
EKGs auf eine koronare Herzerkrankung hinweisen.<br />
Die Herzkatheter-Untersuchung sollte <strong>zu</strong>dem nur dann durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong>, wenn eine therapeutische Konsequenz <strong>zu</strong> erwarten<br />
ist, etwa durch eine Aufdehnung der betroffenen Gefäße<br />
mittels Herzkatheter oder durch eine Bypass-Operation.<br />
Die Qualität der Indikationsstellung <strong>zu</strong>r Herzkatheter-Untersuchung<br />
wird auch im bundesweit verpflichten<strong>den</strong> Verfahren der<br />
externen stationären Qualitätssicherung abgebildet.<br />
Die auf der Bundesebene <strong>zu</strong>ständigen Fachexperten gehen von<br />
einer angemessenen Indikationsstellung aus, wenn in einem<br />
Krankenhaus bei mindestens 80 Prozent aller untersuchten<br />
Patienten die klassischen Zeichen einer Durchblutungsstörung<br />
der Herzmuskulatur vorlagen. Im <strong>CLINOTEL</strong>-Krankenhausverbund<br />
lag dieser Anteil im Jahr 2011 bei 92,9 Prozent (siehe Seiten<br />
162 und 163, Nr. 10.1).