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Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik

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0.3 Zusammenhang und Wegzusammenhang 7<br />

Satz/Definition 0.8. Sindα,β: [0, 1]→Xzwei Wege mitα(1)=β(0), dann ist<br />

{<br />

α(2t), 0≤t≤<br />

1<br />

(α∗β)(t)=<br />

2 ,<br />

1<br />

β(2t−1),<br />

2 ≤ t≤1<br />

der verknüpfte Weg ein Weg von x 0 =α(0) nach x 1 =β(1) (Abb. 0.4).<br />

α<br />

X<br />

β<br />

α(0)=(α∗β)(0)<br />

α(1)=β(0)=(α∗β)( 1 ) 2<br />

β(1)=(α∗β)(1)<br />

Abbildung 0.4. Verknüpfung von Wegen.<br />

Satz/Definition 0.9. Ist α: [0, 1] → X ein Weg von x 0 nach x 1 , dann ist<br />

α −1 : [0, 1]→Xmitα −1 (t)=α(1−t) ein Weg von x 1 nach x 0 , der inverse Weg.<br />

Mit den eben eingeführten Bezeichnungen können wir direkt einsehen, dass<br />

der folgende Satz gilt:<br />

Satz/Definition 0.10. „Durch einen Weg verbindbar” ist eine Äquivalenzrelation<br />

auf den Punkten eines topologischen Raumes X. Eine Äquivalenzklasse von wegverbindbaren<br />

Punkten von X heißt Wegzusammenhangskomponente von X. Die<br />

Menge aller Äquivalenzklassen bezeichnen wir mit:π 0 (X).<br />

Beweis. Reflexivität: x∈X. Der konstante Wegε x verbindet x mit sich selbst.<br />

Symmetrie: x 0 , x 1 ∈ X seien durch einen Wegαverbindbar. Der inverse Weg<br />

α −1 ist ein Weg von x 1 nach x 0 .<br />

Transitivität: Dies folgt direkt aus der Definition des verknüpften Weges.<br />

π 0 (X) ist vielleicht die einfachste topologische Invariante. Die Tatsache, dass<br />

π 0 (X) tatsächlich eine topologische Invariante ist, muss natürlich nachgewiesen<br />

werden. Dies ist aber recht leicht; siehe beispielsweise 6.14 und 6.22 in<br />

[May89].<br />

Beispiel 0.11. 1. Im obigen Beispiel 0.2.1 gilt wegen des Zwischenwertsatzes,<br />

der aus der Analysis zwar bekannt sein sollte, den wir später aber in<br />

Satz 0.19 nochmals (allerdings in unserer topologischen Sprache) beweisen<br />

werden:<br />

|π 0 (X)|=1,|π 0 (Y)|=2.<br />

Also folgt: XY. Schwieriger ist es zu zeigen, dass die einzelnen Komponenten<br />

von Y in diesem Beispiel nicht zu X homöomorph sind.<br />

⊓⊔<br />

— Version vom: 26. September 2007 —

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