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Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik

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68 2 Homologie<br />

Beweis. 1. Ein singuläres n-Simplex hat immer ein wegzusammenhängendes<br />

Bild. Daher spaltet sich C n (X) als direkte Summe von Untergruppen<br />

C n (X α ). Die Abbildung∂ n erhält diese Aufspaltung und bildet C n (X α ) in<br />

C n−1 (X α ) ab. Die Behauptung folgt.<br />

2. Es gilt H 0 (X) = C 0 (X)/ Bild∂ 1 , da∂ 0 = 0. Wir definierenε: C 0 (X) →<br />

Z durchε( ∑ i n i σ i ) = ∑ i n i . Offenbar istεsurjektiv. Man kann zeigen,<br />

—<br />

dass, da X wegzusammenhängend ist, Kernε=Bild∂ 1 gilt.|— Siehe<br />

— Als Übung! beispielsweise [Hat02, Prop. 2.7]. —|<br />

Das erste wichtige Resultat, das wir über singuläre Homologie beweisen, sagt,<br />

dass homotopieäquivalente Räume isomorphe Homologiegruppen besitzen.<br />

Wie in 1.10 definiert heißen f, g: X → Y homotop, wenn es eine stetige<br />

Abbildung H : X×[0, 1]→Ygibt mit H(x, 0)= f (x), H(x, 1)= g(x)∀x∈X:<br />

Satz 2.48 (Homotopieaxiom). Sei f, g: X→Yeine stetige Abbildung zwischen<br />

topologischen Räumen. Sind f und g homotop ( f≃g), dann stimmen die induzierten<br />

Abbildungen auf der Homologie überein:<br />

H n ( f )=H n (g): H n (X)→H n (Y)∀n.<br />

Beweis. Die Idee ist die Prismenkonstruktion (s. auch [Hat02, S. 111ff]): Für<br />

einσ:∆ n → X erhalten wir vermöge der Komposition mit f bzw. g eine<br />

Abbildung:<br />

F◦(σ×id):∆ n × [0, 1]→Y.<br />

Wir zerlegen das Prisma∆ n × [0, 1] in (n+1) verschiedene (n+1)-Simplizes<br />

mit den Ecken (s. Abb. 2.7):<br />

[a 0 , b 0 ,..., b n ],..., [a 0 ,..., a i , b i ,...,b n ],..., [a 0 ,..., a n , b n ].<br />

⊓⊔<br />

Mit [p 0 ,...,p k ]:∆ k → Z, Z⊂R N , eine konvexe Teilmenge, bezeichnen wir<br />

die affine Abbildung mit e i ↦→ p i .<br />

Wir definieren:<br />

β(σ) :=<br />

n∑<br />

(−1) i (F◦(σ×id))◦[a 0 ,...,a i , b i ,..., b n ].<br />

}{{}<br />

i=0<br />

∆ n+1 →Y∈C n+1 (Y)<br />

Dies ist eine sinnvolle Definition wegen der Aufteilung des Prismas. Der<br />

Rand∂β(σ) ist hierbei das Bild des Randes des Prismas.<br />

DurchZ-lineare Fortsetzung erhalten wir<br />

β: C n (X)→C n+1 (Y)<br />

— Version vom: 26. September 2007 —

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