Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik
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0.3 Zusammenhang und Wegzusammenhang 11<br />
Abbildung 0.5. Ein nicht wegzusammenhängender Raum: Ist X die abgebildete Menge<br />
(der Graph vonR→R, x↦→ sin 1 x ), so ist X=X∪{(0, y)∈R2 |−1≤ y≤1} zwar<br />
zusammenhängend, aber nicht wegzusammenhängend.<br />
X=X∪{(0, y)∈R 2 |−1≤ y≤1}.<br />
X ist nach Satz 0.17 auch zusammenhängend, weil X es ist.<br />
Wir zeigen nun, dass X aber nicht wegzusammenhängend ist. Wir nehmen<br />
dazu an, dass es einen Weg c: [0, 1]→X gibt mit c(0)=(0, 0) und c(1)=( 1 π , 0).<br />
Diese Abbildung c ist also stetig; das ist aber genau dann der Fall, wenn<br />
p 1 ◦ c und p 2 ◦ c beide stetig sind, wobei p i die ProjektionR 2 →R auf die<br />
i-te Koordinate bezeichnet. p 1 ◦ c nimmt wegen des Zwischenwertsatzes 0.19<br />
alle Werte zwischen 0 und 1 π an, also insbesondere auch die Werte 2<br />
(2n+1)π<br />
für n=2, 3,.... Daher nimmt p 2 ◦ c die Werte sin (2n+1)π<br />
2<br />
und somit in jeder<br />
Umgebung von 0 die Werte+1 und−1 an. Es gibt also keinδ>0, so dass<br />
[0,δ[ durch p 2 ◦ c ganz in ]− 1 2 , 1 2<br />
[ abgebildet wird. Alle offenen Umgebungen<br />
von 0 in [0, 1] haben aber die Form [0,δ[. Damit ist c nach Definition in 0 nicht<br />
stetig und X nicht wegweise zusammenhängend. ⊓⊔<br />
Häufig sind in der algebraischen <strong>Topologie</strong> solche feinen Unterschiede sehr<br />
relevant, beispielsweise bei der Frage der Existenz einer universellen Überlagerung<br />
(Satz 1.68 auf Seite 43).<br />
— Version vom: 26. September 2007 —