03.04.2014 Aufrufe

Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik

Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik

Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.5 Der Satz von Seifert – van Kampen 45<br />

gewisser Teilräume kennt. Da der Beweis etwas lang und technisch ist, geben<br />

wir zunächst die präzise Formulierung und Anwendungen des Satzes, bevor<br />

wir ihn anschließend — allerdings nur unter der Zusatzvoraussetzung, dass<br />

eine universelle Überlagerung existiert — beweisen.<br />

Satz 1.69 (Seifert – van Kampen). Sei X=U∪V die Vereinigung von zwei<br />

offenen Teilmengen. U, V und U∩V seien wegzusammenhängend, x∈U∩V. Dann<br />

hat die Fundamentalgruppeπ 1 (X, x) folgende Eigenschaft:<br />

π 1 (U, x)<br />

i 1<br />

h 1<br />

j<br />

<br />

1<br />

h<br />

π 1 (U∩V, x) π 1 (X, x) <br />

G<br />

j 2<br />

i 2<br />

<br />

h<br />

<br />

2<br />

π 1 (V, x)<br />

Für jedes Paar h 1 :π 1 (U, x)→G, h 2 :π 1 (V, x)→G von Gruppenhomomorphismen,<br />

so dass h 1 ◦ i 1 = h 2 ◦ i 2 existiert genau ein h:π 1 (X, x)→G, so dass h i = h◦ j i ,<br />

i=1, 2.<br />

Wie schon oben bemerkt, werden wir diesen Satz nur unter der zusätzlichen<br />

Voraussetzung der Existenz einer universellen Überlagerung beweisen. Doch<br />

zunächst einige Anwendungen dieses Satzes.<br />

1.5.1 Anwendungen<br />

Mit Hilfe des Satzes von Seitert – van Kampen können wir nun endlich<br />

einige der Resultate beweisen, die von Beginn an anschaulich einleuchtend<br />

erschienen. Wir beginnen mit der Fundamentalgruppe der n-Sphären.<br />

Satz 1.70. Es gilt:<br />

π 1 (S n ,∗)=0für n≥2.<br />

Beweis. Um den Satz 1.69 von Seifert – van Kampen anwenden zu können,<br />

müssen wir geeignete offene Mengen U und V finden mit S n = U∪V. Wir<br />

setzen (s. Abb. 1.19:<br />

{<br />

U= S n ∩ x n >− 1 } {<br />

, V=S n ∩ x n < 1 }<br />

.<br />

2<br />

2<br />

Dann sind U und V homöomorph zu einem offenen Ball und U∩V≈S n−1 ×<br />

[0, 1]. Die Menge U∩V ist also wegzusammenhängend, da n≥2. Sei x∈U∩V.<br />

— Version vom: 26. September 2007 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!