Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik
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42 1 Die Fundamentalgruppe<br />
˜X, ˜x→˜X/H=Y H , y H →˜X/K=Y K , y K → X, x<br />
{e} ⊂ H ⊂ K ⊂ G<br />
Eine Untergruppe H von G vom Index [G : H]=d entspricht hierbei einer<br />
Überlagerung mit Blätterzahl d.<br />
Sei X zusammenhängend und lokal wegzusammenhängend. Wann besitzt X<br />
eine universelle Überlagerung?<br />
Ist p:˜X→X die bis auf Isomorphie eindeutige universelle Überlagerung<br />
und ist N⊂X eine Überlagerungsumgebung von x∈N⊂X, dann liftet<br />
jeder geschlossene Wegαin N, alsoα∈Ω(N, x), zu einem geschlossenen<br />
Weg ˜α in˜X. Da˜X einfach zusammenhängend ist, ist ˜α aber homotop zuε ˜x<br />
für ein ˜x∈p −1 (x). Also: [α]. ˜x= ˜x∀ ˜x∈p −1 (N), d.h. [α] liefert die triviale<br />
Decktransformation∈ Deck(˜X/X). Das zeigt:α ∼ p(ε ˜x ) = ε x , also: [α] =<br />
0. 2 Notwendig für die Existenz einer universellen Überlagerung ist also die<br />
folgende Eigenschaft.<br />
Definition 1.65. X sei zusammenhängend und lokal wegzusammenhängend. X<br />
heißt semilokal einfach zusammenhängend, wenn zu jedem Punkt x∈X und zu<br />
jeder Umgebung U=U(x) des Punktes eine Umgebung N= N(x)⊂Umit x∈N<br />
existiert, so dass jeder geschlossene Wegαin N homotop zu einem konstanten Weg<br />
in X ist.<br />
Wir werden sehen, dass diese Eigenschaft schon hinreichend für die Existenz<br />
einer universellen Überlagerung ist. Zunächst aber zur Abgrenzung dieses<br />
Begriffes von seinem nahen Verwandten, dem lokal einfachen Zusammenhang.<br />
Definition 1.66. Ein zusammenhängender und lokal wegzusammenhängender topologischer<br />
Raum X heißt lokal einfach zusammenhängend, wenn jeder Punkt<br />
x∈Xeine offene Umgebung U(x) besitzt, die einfach zusammenhängend ist.<br />
Das folgende Beispiel zeigt, dass es semilokal einfach zusammenhängende<br />
Räume gibt, die nicht lokal einfach zusammenhängend sind. Dabei wird<br />
auch klar werden, dass in der Definition 1.65 die Homotopie vonαin der<br />
Umgebung N zum konstanten Weg nicht unbedingt in N verlaufen muss,<br />
sondern nur in X.<br />
Beispiel 1.67. Wir betrachten (Abb. 1.18, links):<br />
A=<br />
∞⋃ {(x− 1 n )2 + y 2 = 1 }<br />
⊂R 2 .<br />
n 2<br />
n=1<br />
— Version vom: 26. September 2007 —