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Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik

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2.3 Simpliziale Homologie 63<br />

Beweis. Die Unabhängigkeit von der Triangulierung folgt aus dem obigen<br />

Satz 2.35. Für die Gleichung (∗) bemerken wir zunächst, dass es eine kurze<br />

exakte Sequenz<br />

0→Kern∂ p<br />

id<br />

֒→ C p (K,Z) ∂ p<br />

→ Bild∂ p → 0<br />

gibt, da dann offenbar die Stelle C p exakt ist. Dies zeigt:<br />

rang B p−1 (K)+rang Z p (K)=rang C p (K,Z).<br />

Außerdem gilt nach Definition der Homologiegruppen:<br />

rang H p (K)+rang B p (K)=rang Z p (K).<br />

Mit diesen beiden Gleichungen folgt nun:<br />

n∑<br />

(−1) p rang C p (K,Z)=<br />

p=0<br />

=<br />

=<br />

n∑<br />

(−1) p( rang B p−1 (K)+rang Z p (K) )<br />

p=0<br />

n∑<br />

(−1) p( rang B p−1 (K)+rang H p (K)+rang B p (K) )<br />

p=0<br />

n∑<br />

(−1) p rang H p (K)=e(|K|).<br />

p=0<br />

⊓⊔<br />

Dieses Korollar liefert eine recht einfache Möglichkeit, die Eulerzahl für einen<br />

gegebene triangulierten Raum auszurechnen. Wir betrachten dies am Beispiel<br />

der Zwei-Sphäre:<br />

Beispiel 2.38. Wir betrachten zwei Triangulierungen der S 2 ⊂R 3 : diejenige,<br />

die durch einen regelmäßigen Tetraeder gegeben wird und jene, die durch den<br />

Würfel gegeben wird, bei der jede Seitenfläche in zwei Dreiecke geteilt wird.<br />

Wir berechnen die Eulerzahl über die Ränge der freien abelschen Gruppe C p ,<br />

d.h. über die Anzahl c i der Erzeuger in den einzelnen Dimensionen:<br />

Für den Würfel gilt: c 0 = 8, c 1 = 3·4+6=18, c 2 = 6·2=12, also<br />

Für den Tetraeder ergibt sich:<br />

e(Würfel)=c 0 − c 1 + c 2 = 8−18+12=2.<br />

e(Tetraeder)=c 0 − c 1 + c 2 = 4−6−4=2.<br />

Wie erwartet erhalten wir also für beide Triangulierungen das gleiche Ergebnis.<br />

Die Eulerzahl der Sphäre ist e(S 2 )=2. ⊓⊔<br />

— Version vom: 26. September 2007 —

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