Oliver Labs Frank-Olaf Schreyer Algebraische Topologie - Mathematik
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Satz von Seifert – van Kampen beweisen. Dieser Satz erleichtert erheblich die<br />
Berechnung von Fundamentalgruppen und bildet den Höhepunkt des ersten<br />
Teils der Vorlesung. Die höher-dimensionalen Analoga der Fundamentalgruppe<br />
sind sehr schwierig zu berechnen. Daher gehen wir im zweiten<br />
Teil der Vorlesung auf die leichter zugänglichen Homologiegruppen ein. Wir<br />
führen diese zunächst mit Hilfe der anschaulich recht leicht verständlichen<br />
simplizialen Homologie ein, bevor wir schließlich die singuläre Homologie<br />
behandeln. Zu deren Berechnung wird die Mayer–Vietoris–Sequenz das wesentliche<br />
Hilfsmittel sein.<br />
Leider können wir aus Zeitgründen (12 Doppelstunden) weder auf die Kohomologietheorie<br />
noch auf Poincaré–Dualität eingehen. Wir können aber alle<br />
wichtigen Sätze über die Fundamentalgruppe sowie über Homologiegruppen<br />
beweisen und die vorgestellte Theorie mit vielen interessanten klassischen,<br />
sowie anschaulichen Beispielen und Anwendungen illustrieren.<br />
An die Hörer wird, außer der großen Menge an Stoff, die in recht kurzer Zeit<br />
ohne begleitende Übungsstunden präsentiert wird, kaum eine Anforderung<br />
gestellt. Genauer setzen wir an Wissen nur Mengenleere, ein wenig lineare<br />
Algebra und Algebra (insbesondere Gruppentheorie, hier hauptsächlich abelsche<br />
Gruppen), grundlegende topologische Begriffe (wie (gleichmäßig) stetig,<br />
kompakt) und etwas Analysis (reelle Zahlen, Intervalle, Zwischenwertsatz,<br />
komplexe Zahlen) voraus. Grundlagen der komplexen Analysis, also der<br />
Funktionentheorie, sind hilfreich, aber nicht notwendig. Abgesehen von der<br />
Gruppentheorie sollten also alle nötigen Grundlagen aus den Grundvorlesungen<br />
bekannt sein; wir werden daher an die wichtigsten Resultate aus der<br />
Gruppentheorie, die wir benötigen, wenigstens kurz erinnern. Sollte doch Unklarheit<br />
bezüglich eines von uns ohne ausführliche Erklärung verwendeten<br />
grundlegenden Begriffes oder Faktes herrschen, so liefert [May89] (insbesondere<br />
das einführende Kapitel) in den meisten Fällen eine gut verständliche<br />
Erläuterung.<br />
Als Appetithäppchen verweisen wir auf die vom Dozenten gemeinsam mit<br />
H.-C. Graf von Bothmer erstellten Animationen, die auf unserer Webseite<br />
einsehbar sind und die einige der in der Vorlesung behandelten Konzepte<br />
visualisieren:www.Calendar.AlgebraicSurface.net.<br />
Diese Vorlesung basiert auf mehreren Büchern und Skripten, insbesondere<br />
aber auf [Ful95], [May89], [SZ88], [Hat02] sowie den handschriftlichen Vorbereitungen<br />
einer ebenfalls zweistündigen Vorlesung, die der zweite Autor<br />
im Wintersemester 2003/04 gehalten hat. Im Vergleich zur Letzteren behandeln<br />
wir zwar etwas weniger Theorie, besprechen dafür aber mehr konkrete<br />
Beispiele und setzen weniger Hintergrundwissen als bekannt voraus.<br />
<strong>Oliver</strong> <strong>Labs</strong>, <strong>Frank</strong>-<strong>Olaf</strong> <strong>Schreyer</strong>