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(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

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Migrantische <strong>Armutslagen</strong><br />

Gesundheit (EU-SILC 2003 un d LLIW II 2003)<br />

MigrantInnen s<strong>in</strong>d aufgrund ihrer spezifischen Lebens- und Erwerbsbed<strong>in</strong>gungen stärker<br />

gesundheitlichen Risiken ausgesetzt als E<strong>in</strong>heimische. Kennzeichnend für diese migrantischen<br />

Lebenslagen s<strong>in</strong>d belastende Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, schlecht bezahlte Arbeitsplätze<br />

und e<strong>in</strong> hohes Entlassungsrisiko aufgrund der Konzentration <strong>in</strong> konjunkturell stärker<br />

schwankenden Beschäftigungsbranchen (ÖBIG, 2002). H<strong>in</strong>zu kommen schlechte<br />

Wohnbed<strong>in</strong>gungen, aufenthaltsrechtliche Schlechterstellung sowie Diskrim<strong>in</strong>ierungserfahrungen<br />

als M<strong>in</strong>oritätsangehörige.<br />

Zudem konnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie über „Gesundheit und mediz<strong>in</strong>ische Versorgung von ImmigrantInnen“<br />

aufgezeigt werden, dass zwischen ÖsterreicherInnen und MigrantInnen aus der<br />

Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien Diskrepanzen im Gesundheitsverhalten bestehen.<br />

Im Vergleich zu den ÖsterreicherInnen achten diese weniger auf e<strong>in</strong>e gesundheitsbewusste<br />

Ernährung und weisen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres Ausmaß an körperlichen Aktivitäten auf (Amesberger<br />

et.al., 2003). Als weiterer nachteiliger Punkt ist zu nennen, dass der Zugang zu den<br />

Gesundheits<strong>in</strong>stitutionen durch fehlende Deutschkenntnisse und Informationsmängel auf<br />

Seiten der Zugewanderten sowie durch mangelhaftes <strong>in</strong>terkulturelles Wissen auf Seite der<br />

GesundheitsexpertInnen erschwert wird .<br />

Gesundheitliche Aspekte nach Herkunft, Prozentangaben<br />

Lebenslagendimension: Gesundheit E<strong>in</strong>h. 1) u. Türkei Sonstige Gesamt<br />

Ehem. Jugosl.<br />

gesundheitliche Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

(m<strong>in</strong>destens 2 Probleme) 15 12 [4] 14<br />

allgeme<strong>in</strong>er Gesundheitszustand:<br />

sehr schlecht - schlecht 12 12 [3] 11<br />

durch Beh<strong>in</strong>derung stark bee<strong>in</strong>trächtigt 14 11 [5] 13<br />

chronisch krank 27 20 [14] 25<br />

Quelle: <strong>Statistik</strong> <strong>Austria</strong>; EU SILC 2003; eigene Berechnungen; ungewichtete Fallzahlen < 20 oder Randgruppen < 50 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> [ ]<br />

ausgewiesen; Randgruppen < 20 <strong>in</strong> leeren [ ] 1) <strong>in</strong>kl. EU 14/EFTA<br />

Die These, dass <strong>in</strong>sbesondere MigrantInnen, die im Zuge der Gastarbeiterphase angeworben<br />

wurden, stärker gesundheitlich bee<strong>in</strong>trächtigt s<strong>in</strong>d, wird anhand e<strong>in</strong>iger Daten aus der EU-<br />

SILC 2003 Erhebung überprüft.<br />

Anders als erwartet s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>heimische mit 15 % etwas häufiger gesundheitlich bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

als MigrantInnen aus den klassischen Anwerbeländern mit 12 %. Am ger<strong>in</strong>gsten<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt erweisen sich Personen sonstiger Herkunft mit 4 %.<br />

Dieses auf den ersten Blick erstaunliche Ergebnis ist vermutlich auf die Altersstruktur der<br />

migrantischen Bevölkerungsgruppen zurückzuführen. Das durchschnittliche Alter der<br />

Befragten zeigt, dass es sich bei den migrantischen Befragten tatsächlich um vergleichsweise<br />

„junge Bevölkerungsgruppen“ handelt: die e<strong>in</strong>heimischen Befragten s<strong>in</strong>d im Durchschnitt<br />

49 Jahre alt, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien 41 Jahre, Personen aus der<br />

Türkei 35 Jahre und Personen sonstiger Herkunft 42 Jahre. 34<br />

34<br />

Es wurden nur diejenigen Befragten berücksichtigt, für die Gesundheitsangaben vorliegen.<br />

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