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(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

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Materialien Erwerbsarbeit und und Literatur Armut<br />

zu Zeiten, die mit der jeweiligen Arbeitszeit vere<strong>in</strong>bar s<strong>in</strong>d, und <strong>in</strong> hoher Qualität<br />

angeboten werden.“ (Europäische Kommission, 2004, S.104). Im Bericht über die<br />

soziale Lage (BMSG, 2004, S. 103) wird <strong>in</strong>sbesondere auf die Situation der Alle<strong>in</strong>erzieherInnen<br />

verwiesen: „be<strong>in</strong>ahe jede dritte Person (31%) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Alle<strong>in</strong>erzieherInnenhaushalt<br />

ist armutsgefährdet. Trotz ihrer sehr hohen Erwerbsbeteiligung<br />

von 77% gehören Alle<strong>in</strong>erzieherInnen zu den gefährdetsten Gruppen.“<br />

Niedrige Löhne, die oft mit den eben genannte Faktoren korrelieren, s<strong>in</strong>d noch niedriger<br />

geworden: Die Entwicklung der lohnsteuerpflichtigen E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> den Jahren 1992 bis<br />

2002 zeigt, dass sich der Anteil des E<strong>in</strong>kommens des ersten Qu<strong>in</strong>tils der ArbeitnehmerInnen<br />

(20 % der Beschäftigten mit den niedrigsten E<strong>in</strong>kommen) am Gesamte<strong>in</strong>kommen von 6,9 %<br />

auf 2,4 % reduziert hat. Der Anteil des E<strong>in</strong>kommens der Beschäftigten des fünften Qu<strong>in</strong>tils<br />

(20 % der Beschäftigten mit dem höchsten E<strong>in</strong>kommen) am Gesamte<strong>in</strong>kommen ist im<br />

Gegensatz dazu von 39,1 % auf 45,9 % gestiegen (BMSG, 2002-2003).<br />

Aus der vorangegangenen Darstellung der Risikofaktoren wird abgeleitet, dass vor allem<br />

Personen aus Alle<strong>in</strong>erzieherInnenhaushalten, (Mehrpersonen-) Haushalten mit K<strong>in</strong>dern<br />

(unter sechs Jahren), Alle<strong>in</strong>verdienerInnenhaushalten, Haushalten mit e<strong>in</strong>er Hauptverdiener<strong>in</strong><br />

und Personen mit e<strong>in</strong>er ausländischen Staatsbürgerschaft von ‚Work<strong>in</strong>g Poor'<br />

betroffen s<strong>in</strong>d. Außerdem wird davon ausgegangen, dass e<strong>in</strong> niedriges Bildungsniveau auch<br />

e<strong>in</strong> ausschlaggebender Faktor für die Betroffenheit durch Armut trotz Erwerbstätigkeit ist.<br />

Das Phänomen 'Work<strong>in</strong>g Poor' <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und den Bundesländern<br />

Nach unserer Def<strong>in</strong>ition leben 77,5% der <strong>Wien</strong>er Bevölkerung und 83,3% der Bevölkerung<br />

aus den Bundesländern <strong>in</strong> Erwerbshaushalten. Davon zählen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> 12% und <strong>in</strong> den<br />

Bundesländern 10% zu den Work<strong>in</strong>g Poor. Das s<strong>in</strong>d 63% der Armutsgefährdeten <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und<br />

66% <strong>in</strong> den Bundesländern. Gemessen an der Gesamtbevölkerung <strong>Wien</strong>s und der<br />

Gesamtbevölkerung der Bundesländer machen sie jeweils 9,5% bzw. 8,4% aus ( EU-SILC<br />

2003, eigene Berechnungen).<br />

Wer ist von 'Work<strong>in</strong>g Poor' gefährdet?<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Risiko der Armutsgefährdung von Personen <strong>in</strong> Erwerbshaushalten<br />

<strong>in</strong> den Bundesländern und <strong>Wien</strong> nach soziodemographischen und haushaltsspezifischen<br />

Merkmalen.<br />

Frauen und Männer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> (12%) und den Bundesländern (10%) fast gleich betroffen<br />

von ‚Work<strong>in</strong>g Poor'. In den Bundesländern leben 12% und <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> 19% der K<strong>in</strong>der bis 19<br />

Jahre <strong>in</strong> Haushalten die von 'Work<strong>in</strong>g Poor' betroffen s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d damit im Vergleich zu<br />

anderen Altersgruppen überdurchschnittlich betroffen.<br />

E<strong>in</strong> relativ hoher Anteil (18%) der Personen mit maximal Pflichtschule <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> zählt zu den<br />

'Work<strong>in</strong>g Poor'. Diese Personengruppe ist – vom Bildungsniveau her betrachtet - auch <strong>in</strong> den<br />

Bundesländern am stärksten von 'Work<strong>in</strong>g Poor' betroffen, liegt aber trotzdem unter dem<br />

Durchschnitt (sowohl der bundeslandspezifischen als auch der österreichischen Armutsgefährdungsquote).<br />

Personen aus Erwerbshaushalten mit höherem Bildungsniveau s<strong>in</strong>d<br />

sowohl <strong>in</strong> den Bundesländern als auch <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> unterdurchschnittlich von Armutsgefährdung<br />

betroffen.<br />

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