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(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

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Materialien Wohnen und Literatur<br />

z<strong>in</strong>sobergrenzen und Kündigungsschutz e<strong>in</strong>hergegangen, was weitreichende Konsequenzen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Wohnversorgung von sozial- und e<strong>in</strong>kommensschwachen Bevölkerungsgruppen<br />

hatte. Konkret hat die Aufhebung der Mietz<strong>in</strong>sobergrenzen und e<strong>in</strong>e damit verbundene<br />

Sanierungswelle zu e<strong>in</strong>er Verknappung des preisgünstigen Wohnraumes geführt,<br />

wodurch vor allem e<strong>in</strong>kommensschwache Haushalte, die zunehmend auf den überteuerten<br />

Wohnungsmarkt angewiesen s<strong>in</strong>d, von Sozialbezügen abhängig werden (BAWO, 1998).<br />

Außerdem ist e<strong>in</strong>e Entkoppelung von E<strong>in</strong>kommens- und Wohnkostenentwicklung zu beobachten,<br />

wobei die überproportionale Steigerung der Wohnnebenkosten - wie Strom und Gas -<br />

das größte Problem darstellt (BAWO, 1998).<br />

Die Problematik der gesteigerten Wohnkosten spiegelt sich auch <strong>in</strong> der Zahl der Delogierungen<br />

wider. Im Jahre 2002 wurden <strong>in</strong> Österreich <strong>in</strong>sgesamt 45.500 Delogierungsverfahren<br />

(Kündigungen, Räumungsverfahren) bei Gericht e<strong>in</strong>gebracht (BMJ-Gerichtsstatistik,<br />

2002). Die Anzahl der von Delogierung bedrohten Personen beträgt <strong>in</strong> Österreich 83.000<br />

Personen (Armutskonferenz, 2006a). Kündigungsgründe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel entweder<br />

Mietz<strong>in</strong>srückstände oder Konflikte mit Nachbarn bzw. dem/der VermieterIn. (BAWO, 2006).<br />

In <strong>Wien</strong> wurden im Jahr 1999 ungefähr 900 Delogierungen durchgeführt, davon 800 wegen<br />

Mietrückstand. 2003 stieg die Zahl auf ca. 1.200 Delogierungen, davon 1.000 wegen<br />

Mietrückstand. Für Geme<strong>in</strong>dewohnungen wurden 2003 4.600 Räumungsterm<strong>in</strong>e angesetzt,<br />

für Privatwohnungen 3.500. Insgesamt waren im Jahr 2003, laut Kontrollamt, ca. 1 % der<br />

MieterInnen der <strong>in</strong>sgesamt rund 540.000 Privat- und Genossenschaftswohnungen und ca. 5<br />

% der rund 220.000 Geme<strong>in</strong>dewohnungen von Wohnungslosigkeit bedroht. Somit waren<br />

doppelt so viele MieterInnen aus Geme<strong>in</strong>debauten (9.900 Personen) von Wohnungslosigkeit<br />

bedroht, als MieterInnen von Privat- und Genossenschaftswohnungen (5.400 Personen).<br />

In H<strong>in</strong>blick auf Wohnsituation und Wohnprobleme nimmt <strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>e Sonderstellung <strong>in</strong><br />

Österreich e<strong>in</strong>. Hier werden daher unterschiedliche Zugänge gesucht, Wohnprobleme zu<br />

erfassen und E<strong>in</strong>schränkungen der Betroffenen darzustellen. Dazu wurden Auswertungen<br />

der Datensätze von EU-SILC 2003, sowie von Leben- und Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> 2003<br />

vorgenommen. Folgende Fragestellungen waren arbeitsleitend:<br />

In welchem Ausmaß s<strong>in</strong>d Personen aus <strong>Wien</strong> und den Bundesländern von Problemen<br />

betroffen, die die Wohnqualität e<strong>in</strong>schränken?<br />

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Welche Haushaltstypen lassen sich <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf den Grad der Integration unterscheiden.<br />

Wie stark s<strong>in</strong>d diese bei Personen aus <strong>Wien</strong> und den Bundesländern<br />

vertreten?<br />

Welche Personengruppen s<strong>in</strong>d von fehlender Wohn<strong>in</strong>tegration häufig betroffen?<br />

Wirkt sich fehlende Wohn<strong>in</strong>tegration auf die Zufriedenheit und den Gesundheitszustand<br />

aus?<br />

Hat fehlende Wohn<strong>in</strong>tegration e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die sozialen Kontakte der<br />

Betroffenen ?<br />

Wie umfassend ist das Problem der Wohnungslosigkeit <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>?<br />

Welche Personengruppen s<strong>in</strong>d von Wohnungslosigkeit häufig betroffen?<br />

Was s<strong>in</strong>d die Ursachen der Wohnungslosigkeit und wie wirkt sie sich auf die<br />

Betroffenen aus?<br />

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