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(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

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Geschlechterdisparitäten der Armutsgefährdung<br />

Geschlechterdisparitäten der Armutsgefährdung<br />

Ir<strong>in</strong>a Vana, Judith Anzenberger, Josef Mauerlechner, Agnes Pilz<br />

Im Folgenden wird erörtert wie sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten auf die Armutsgefährdung<br />

auswirken. Neben der Darstellung der Armutsgefährdungsquoten und soziodemographischer<br />

Merkmale, werden folgende Fragestellungen im Blickpunkt stehen um die<br />

Lebenssituation armutsgefährdeter Frauen und Männern <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> nachzuzeichnen:<br />

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Wie hoch ist die Armutsgefährdungsquote von Männern und Frauen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>?<br />

Welche Risikogruppen f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>? S<strong>in</strong>d die österreichweiten Risikogruppen<br />

Alle<strong>in</strong>erzieher<strong>in</strong>nen, Pensionist<strong>in</strong>nen auch <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> vorzuf<strong>in</strong>den?<br />

Wie nehmen armutsgefährdete Frauen und Männer am <strong>Wien</strong>er Arbeitsmarkt teil?<br />

Welche Auswirkungen haben atypische Beschäftigungsformen?<br />

Überdies werden methodische Probleme und Herangehensweisen an weibliche und männliche<br />

Armut skizziert und gegenübergestellt. ExpertInnen<strong>in</strong>terviews beleuchten Aspekte<br />

weiblicher Armut, die <strong>in</strong> den statistischen Daten nicht erfasst werden und Anregungen für<br />

weitere Forschung geben können. 23<br />

Thesen zur Frauenarmut<br />

E<strong>in</strong>kommensunterschiede/ungleiche Chancen am Arbeitsmarkt<br />

Geschlechtsspezifische Ungleichheiten bed<strong>in</strong>gen aufgrund unterschiedlicher Konstellationen<br />

der Frauenbenachteiligung <strong>in</strong> der Gesellschaft, <strong>in</strong> der Produktions- und Reproduktionsarbeit,<br />

durch bestehende Traditionalismen u.ä. auch e<strong>in</strong>en unterschiedlichen Zugang<br />

der Geschlechter zu ökonomischen Ressourcen.<br />

So müssen beispielsweise <strong>in</strong>sbesondere junge Frauen aufgrund struktureller Arbeitsmarktnachteile<br />

mit weniger E<strong>in</strong>kommen rechnen: In <strong>Wien</strong> lag 2003 (auf Ebene der Nettobezüge)<br />

der mittlere E<strong>in</strong>kommensvorteil bei Vollzeitbeschäftigung der Männer bei 36% gegenüber<br />

den Frauen. (MA 57, 2005).<br />

Der Erwerbsverlauf von Frauen ist oftmals durch Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>barung von<br />

Erwerbsleben und Versorgungs- und Familienarbeit, die immer noch überwiegend von<br />

Frauen wahrgenommen wird, brüchig. Auch die Erwerbsarbeitszeit ist deshalb oft e<strong>in</strong>geschränkt:<br />

Erwerbstätige Frauen verwenden im Durchschnitt an die sechs Stunden pro Tag<br />

auf Haus- und Familienarbeit, Männer h<strong>in</strong>gegen lediglich etwa 90 M<strong>in</strong>uten (BMSG 2002, S.<br />

163). 80% der unbezahlten Pflege wird von Frauen geleistet, die Elternkarenz wird zu 98%<br />

von Frauen beansprucht. Am Arbeitsmarkt s<strong>in</strong>d Frauen deshalb oft teilzeitbeschäftigt.<br />

Problematisch ist, dass Teilzeitbeschäftigungen überwiegend <strong>in</strong> Tätigkeitsbereichen angeboten<br />

werden, die nur ger<strong>in</strong>ge Qualifikation erfordern: 2000 waren die Hälfte aller<br />

teilzeitarbeitenden Frauen <strong>in</strong> Österreich als Hilfskräfte beschäftigt (BMSG, 2002).<br />

23 Vergleiche dazu die Ausführungen im Kapitel Wohnen (Interview E6) zur Problematik der versteckten Wohnungslosigkeit von Frauen.<br />

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