(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria
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Monetäre <strong>Armutslagen</strong><br />
Der Anteil der ArmutsschuldnerInnen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> liegt bei knapp 4 %. Die Schuldnertypologie<br />
<strong>in</strong>sgesamt zeigt, dass die Mehrheit der Haushalte schuldenfrei ist, wobei der Anteil der<br />
schuldenfreien Haushalte <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> um ca. 10 Prozentpunkte über dem Anteil <strong>in</strong> den<br />
Bundesländern liegt. Innerhalb der Gruppe der Verschuldeten s<strong>in</strong>d „Konsumschuldner-<br />
Innen“ am häufigsten vertreten. In den Bundesländern gibt es sowohl mehr ArmutsschuldänerInnen<br />
als auch mehr KonsumschuldnerInnen.<br />
Schuldnertypen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und Bundesländern<br />
<strong>Wien</strong><br />
Bundesländer<br />
<strong>in</strong> Tsd. <strong>in</strong> % <strong>in</strong> Tsd. <strong>in</strong> %<br />
ArmutsschuldnerInnen 60 4 291 5<br />
Gefährdete SchuldnerInnen 118 8 346 5<br />
KonsumschuldnerInnen 300 20 2.002 32<br />
Nicht-SchuldnerInnen 1.045 68 3.726 58<br />
Quelle: <strong>Statistik</strong> <strong>Austria</strong>; EU-SILC 2003; eigene Berechnungen<br />
Verschuldung verschiedener soziodemografischer Gruppen<br />
Die Art der Verschuldung unterscheidet sich nach soziodemografischen Merkmalen. Unter<br />
allen betrachteten Gruppen f<strong>in</strong>den sich die meisten Nicht-SchuldnerInnen, sowohl <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
als auch <strong>in</strong> den Bundesländern, unter den SeniorInnen. 93 % der Personen 65+ und 87 % der<br />
PensionistInnen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> haben laut EU-SILC ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziellen Schulden. Ähnlich hoch<br />
liegen die Werte für die Bundesländer (88 % bzw. 84 %). Innerhalb der jüngeren Bevölkerung<br />
(0 bis 39 Jahre) ist der Anteil der KonsumschuldnerInnen vergleichsweise hoch<br />
und liegt <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> bei etwa 26 % und <strong>in</strong> den Bundesländern bei ungefähr 37 %. Ähnlich wie<br />
bei der Armutsgefährdung verschiedener Gruppen zählen nach der hier erstellten Typologie<br />
Personen ohne Pflichtschulabschluss, Arbeitslose, Haushalte mit 4 K<strong>in</strong>dern, ausländische<br />
StaatsbürgerInnen und Alle<strong>in</strong>erziehende <strong>in</strong> dieser Reihenfolge am häufigsten zu den<br />
ArmutsschuldnerInnen und am seltensten zu den Nicht-SchuldnerInnen, weshalb für<br />
e<strong>in</strong>zelne Gruppen mitunter von e<strong>in</strong>em bestimmten Zusammenhang zwischen Armutsgefährdung<br />
und Verschuldung gesprochen werden kann. Unter den Haushalten mit vier K<strong>in</strong>dern<br />
s<strong>in</strong>d zudem sowohl <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> (41 %) als auch <strong>in</strong> den Bundesländern (21 %) die meisten<br />
Gefährdeten SchuldnerInnen zu f<strong>in</strong>den. Arbeitslose s<strong>in</strong>d am zweithäufigsten dieser<br />
SchuldnerInnenkategorie zuzuordnen (<strong>Wien</strong>: 20 %, Bundesländer: 18 %). Ca. 11 % der<br />
<strong>Wien</strong>er ausländischen StaatsbürgerInnen s<strong>in</strong>d den ArmutsschuldnerInnen zuzuordnen, rund<br />
19 % von ihnen s<strong>in</strong>d KonsumschuldnerInnen.<br />
Ausgehend von der Tatsache, dass Frauen <strong>in</strong> Österreich 30% weniger verdienen als Männer<br />
und sie e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres Maß an sozialen Transferleistungen beziehen, wird vermutet, dass<br />
Frauen häufiger als Männer zu den ArmutsschuldnerInnen gehören. Die Daten zeigen<br />
allerd<strong>in</strong>gs, dass dies nicht der Fall ist. In <strong>Wien</strong> zählen ca. 5 % der Männer und ca. 3 % der<br />
Frauen zu den ArmutsschuldnerInnen. In den Bundesländern ist der Anteil für beide<br />
Geschlechter mit je ca. 4,5 % gleich hoch. Frauen s<strong>in</strong>d mit 71 % <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> auch häufiger <strong>in</strong> der<br />
Kategorie Nicht-SchuldnerInnen vorzuf<strong>in</strong>den als Männer (66 %). Außerhalb <strong>Wien</strong>s s<strong>in</strong>d die<br />
Quoten für diesen Typus bei beiden Geschlechtern nahezu identisch.<br />
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