13.05.2014 Aufrufe

(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sozialpolitische Interventionsstrategien<br />

Kritische Anmerkungen<br />

Kritik zu dem österreichischen NAP<strong>in</strong>cl kommt vor allem von der Armutskonferenz, die das<br />

österreichische Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung darstellt und sich aus<br />

verschiedenen Organisationen und Verbänden zusammensetzt. Der Hauptkritikpunkt ist die<br />

fehlende Ause<strong>in</strong>andersetzung mit zukünftigen Problemen und neuen Lösungsstrategien<br />

<strong>in</strong>sofern das NAP<strong>in</strong>cl e<strong>in</strong>e Auflistung bereits existierender Maßnahmen und e<strong>in</strong>e Zusammenfassung<br />

des bestehenden Sozialsystems ist. In e<strong>in</strong>em Schattenbericht br<strong>in</strong>gt die<br />

Armutskonferenz weiters hervor, dass <strong>in</strong> diesem NAP<strong>in</strong>cl verb<strong>in</strong>dliche quantifizierbare<br />

Ziele, e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dlicher Zeitplan und e<strong>in</strong> klarer Budgetplan fehlen. Es würden auch<br />

f<strong>in</strong>anzielle Ressourcen fehlen, die für die Umsetzung des NAP<strong>in</strong>cl bereitgestellt werden. Für<br />

e<strong>in</strong>e umfassende strategische Betrachtung sollte mehr Gewicht auf die Analyse von Gründen<br />

und zukünftigen Risiken, die <strong>in</strong> die Armut und soziale Ausgrenzung führen, gelegt werden.<br />

Obwohl der NAP<strong>in</strong>cl eben e<strong>in</strong>e umfassende Liste existierender Maßnahmen enthält, fehlt<br />

das Bestreben nach e<strong>in</strong>er Evaluation oder das Bestehende <strong>in</strong> Bezug auf neue Entwicklungen<br />

und Bedürfnisse zu überdenken. Als versäumtes Ziel wird auch die letzte EU-Vorgabe<br />

gesehen. Nach der Armutskonferenz kommt es nämlich bei weitem nicht zu e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>beziehung aller relevanten AkteurInnen (Interview E7). Die Armutskonferenz sieht die<br />

Herausforderung dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e umfassende Strategie zur Bekämpfung von Armut und sozialer<br />

Ausgrenzung zu def<strong>in</strong>ieren. Dafür brauche es Ziele, e<strong>in</strong>e klare Def<strong>in</strong>ition von Zeithorizonten<br />

und e<strong>in</strong> Paket an Maßnahmen für die am stärksten Armutsgefährdeten. Es würden auch<br />

Bemühungen notwendig se<strong>in</strong>, die Komplexität der Adm<strong>in</strong>istration <strong>in</strong> Zusammenhang mit<br />

den Kompetenzen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern zu reduzieren.<br />

Maßnahmenplan zur Armutsbekämpfung und –prävention <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Für <strong>Wien</strong> existiert derzeit ke<strong>in</strong> Strategieplan zur Bekämpfung von Armut und sozialer<br />

Ausgrenzung. Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Verteilung des Budgets des „Fonds Soziales <strong>Wien</strong>“<br />

(FSW) auf e<strong>in</strong>zelne Fachbereiche nicht aufgeschlüsselt, es fehlt e<strong>in</strong>e vergleichende Darstellung<br />

zu den Vorjahren und die öffentliche Transparenz bei Subventionen für e<strong>in</strong>zelne<br />

Organisationen und Vere<strong>in</strong>e ist sehr e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Das Budget 2006 wurde unter den Prämissen „soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche<br />

Dynamik und gesunde Stadtf<strong>in</strong>anzen“ präsentiert. Insgesamt kommen dem Bereich Soziale<br />

Wohlfahrt und Wohnbauförderung 15% des <strong>Wien</strong>er Budgets zu. E<strong>in</strong> Drittel davon fließt <strong>in</strong><br />

die Wohnbauförderung, der Rest wird für die soziale Wohlfahrt aufgewendet.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Wien</strong> gab 2005 ca. 1 Milliarde Euro für Soziales aus. Das ist über 25% mehr<br />

als 2004. Der größte Teil wird durch den neu geschaffenen Fonds Soziales <strong>Wien</strong> (FSW)<br />

verwaltet, e<strong>in</strong> Viertel entfällt auf offene Sozialhilfe für die 2005 um rund 16% mehr Mittel<br />

aufgewendet wurden als 2004.<br />

Seit Juli 2004 s<strong>in</strong>d die Aufgabenbereiche der ehemaligen Magistratsabteilung 47 „Pflege<br />

und Betreuung“ und Teile der ehemaligen Magistratsabteilung 12 „<strong>Wien</strong> Sozial“ dem Fonds<br />

Soziales <strong>Wien</strong> (FSW) übertragen. Der Fonds teilt sich auf <strong>in</strong> drei Ebenen: Die Hoheitliche<br />

legt Strategie und Standards fest und bleibt im Magistrat (MA 15 unter Gesundheitsstadträt<strong>in</strong><br />

Elisabeth Pittermann) verankert. Die Steuerung, Organisation und Auftragsvergabe übernimmt<br />

der Fonds Soziales <strong>Wien</strong>. Private und öffentliche E<strong>in</strong>richtungen erbr<strong>in</strong>gen die<br />

Leistungen. Zur operativen Umsetzung der Aufgaben des Fonds Soziales <strong>Wien</strong> s<strong>in</strong>d mehrere<br />

Fachbereiche e<strong>in</strong>gerichtet. Zu den Aufgaben des FSW zählen die Verbesserung der Gesund-<br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!