(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria
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Materialien Materialien und Literatur und Literatur<br />
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Praxisnahe Lehre an der Universität <strong>Wien</strong><br />
Dieser Bericht wurde von Studierenden auf Grundlage von Forschungsergebnissen der<br />
Lehrveranstaltung Forschungslabor „Angewandte Armuts- und Sozialberichterstattung“ am<br />
Institut für Soziologie im Studienjahr 2005/2006 mit empirischen Daten gelehrt. Im<br />
wesentlichen sollen die Studierenden dabei befähigt werden, die Ergebnisse aus der<br />
offiziellen Berichterstattung, also beispielsweise dem Sozialbericht des Sozialm<strong>in</strong>isteriums,<br />
selbstständig nachzurechnen und auch kritisch zu diskutieren.<br />
Theorie, wissenschaftlicher Anspruch und Anforderungen <strong>in</strong> der beruflichen Praxis s<strong>in</strong>d<br />
leider häufig schwer vere<strong>in</strong>bar. Aus diesem Grund haben wir dieser Lehrveranstaltung das<br />
Format e<strong>in</strong>es Rollenspiels gegeben. Vier Personen aus e<strong>in</strong>schlägigen Institutionen, die<br />
potentiell an e<strong>in</strong>em Bericht zu Armut <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>in</strong>teressiert se<strong>in</strong> könnten, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Rolle der<br />
AuftraggeberInnen geschlüpft: Antonia Coffey von der Arbeiterkammer <strong>Wien</strong>, Barbara<br />
Huemer vom Grünen Klub im <strong>Wien</strong>er Geme<strong>in</strong>derat, Mart<strong>in</strong>a Kargl von der Caritas der<br />
Erzdiözese <strong>Wien</strong>, sowie Mart<strong>in</strong> Schenk von der Armutskonferenz. An diese Institutionen<br />
war die Arbeit der Studierenden hauptsächlich adressiert und diesen Personen gilt deshalb<br />
unser besonderer Dank. Durch ihre Teilnahme am Rollenspiel sollte die Lehrveranstaltung<br />
aus dem re<strong>in</strong> universitären Kontext herausgelöst werden. Aber auch die PraktikerInnen<br />
sollten von dieser E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung profitieren, Erfahrungen sammeln und eventuell auch Zugang<br />
zu aktuellen Ergebnissen erhalten. Diese Vere<strong>in</strong>barung wurde unverb<strong>in</strong>dlich getroffen und<br />
ohne f<strong>in</strong>anzielle Leistungen oder Verpflichtungen. Der vorliegende Bericht ist also das<br />
Resultat e<strong>in</strong>es Experimentes, dessen Ausgang zu Beg<strong>in</strong>n völlig ungewiss war.<br />
Obwohl wir die <strong>in</strong>haltlichen Ergebnisse dieses Forschungslabors für wirklich wichtig halten,<br />
war die Veröffentlichung nicht das eigentliche Ziel der Lehrveranstaltung. Insbesondere ist<br />
nicht beabsichtigt, mit diesem unter marktwirtschaftlich gesehen absoluten Dump<strong>in</strong>g-<br />
Bed<strong>in</strong>gungen entstandenen Bericht die professionelle Auftragsforschung zu unterwandern.<br />
Ganz im Gegenteil sollen Voraussetzungen geschaffen werden, dass <strong>in</strong> Zukunft <strong>Armutslagen</strong><br />
zum Gegenstand vertiefender Studien und dauerhafter Beobachtung werden. Die <strong>in</strong>haltlichen<br />
Kapitel wurden von den Studierenden selbst gewählt und unter teilweise großem<br />
persönlichen E<strong>in</strong>satz erarbeitet. Im Rahmen e<strong>in</strong>er Lehrveranstaltung konnten <strong>in</strong>haltlich<br />
wichtige Aspekte e<strong>in</strong>es umfassenden Armutsberichts nicht berücksichtigt werden. Dies<br />
betrifft <strong>in</strong>sbesondere Gesundheit, Sozialhilfe, Alter und studentische Lebenslagen.<br />
Es g<strong>in</strong>g darum, Studierende zur Auftragsforschung zu befähigen. Sie sollen <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>,<br />
relevante Anträge zu formulieren, statistische Analysen mit großen Datensätzen durchzuführen<br />
und Berichte von hoher wissenschaftlicher Qualität abzufassen. AbsolventInnen mit<br />
solchen Schlüsselqualifikationen werden sich auch auf e<strong>in</strong>em schwieriger werdenden<br />
Arbeitsmarkt behaupten. Ziel der Lehrveranstaltung war also: praxisnahe Lehre und<br />
Vorbereitung auf wissenschaftlich orientierte und sozialpolitisch relevante Sozialforschung.<br />
Dass daraus e<strong>in</strong> veröffentlichter Bericht nach Vorbild der im Rahmen von Lehrveranstaltungen<br />
erstellten Armutsberichte für Oberösterreich (Stelzer-Orthofer et al. 2006) entstanden<br />
ist, verdankt sich dem besonderen Engagement jener Studierenden, die nach erfolgreichem<br />
Abschluß der Lehrveranstaltung im Redaktionsteam mitgearbeitet haben. Stellvertretend<br />
für alle Personen die dieses Projekt begleitet und unterstützt haben bedanken wir uns<br />
bei Dr. Peter F<strong>in</strong>dl, (Direktion Bevölkerung, <strong>Statistik</strong> <strong>Austria</strong>) der uns e<strong>in</strong>en aktuellen<br />
Datenzugang ermöglicht hat, sowie dem Institutsvorstand Univ.-Prof. Wolfgang Schulz, der<br />
diese Lehrveranstaltung möglich gemacht und laufend unterstützt hat.<br />
Ursula Till-Tentschert und Matthias Till <strong>Wien</strong>, im November 2006<br />
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