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(PDF) Armutslagen in Wien - Statistik Austria

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Materialien Erwerbsarbeit und und Literatur Armut<br />

E2). Frauen s<strong>in</strong>d am Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt und verdienen immer noch um<br />

ca. e<strong>in</strong> Drittel weniger als Männer (Interview E2). Zudem s<strong>in</strong>d Frauen häufig <strong>in</strong> Branchen<br />

mit langen und ungeregelten bzw. über den Tag verteilten Arbeitszeiten, wie dem<br />

E<strong>in</strong>zelhandel, dem Gastgewerbe oder dem Re<strong>in</strong>igungsgewerbe tätig und gehen weitaus öfter<br />

Teilzeitarbeit und niedrig entlohnten Dienstleistungstätigkeiten nach als ihre männlichen<br />

Kollegen (Interview E2). 2005 waren <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> 49.137 Personen ger<strong>in</strong>gfügig beschäftigt,<br />

29.688 (ca. 60%) (AMS, 2005) davon waren Frauen. Niedrig qualifizierte, kurzfristige und<br />

schlecht bezahlte Dienstleistungsarbeitsplätze werden meist von MigrantInnen und von<br />

Frauen e<strong>in</strong>genommen; Arbeitsplätze <strong>in</strong> den produktions- und unternehmensorientierten<br />

Dienstleistungen von hoch qualifizierten e<strong>in</strong>heimischen Männern (Häußermann, 2004,<br />

S.11). So liegt der Frauenanteil im hochqualifizierten, privaten Sektor (Betriebs<strong>in</strong>haber-<br />

Innen, GeschäftsleiterInnen, TechnikerInnen) nur bei 24% (Wagner & Lassnigg, 2005,<br />

S.13). Der hochqualifizierte Non-Profitbereich ist im Gegensatz dazu sehr stark von Frauen<br />

besetzt. Männer dom<strong>in</strong>ieren die ger<strong>in</strong>gqualifizierten und FacharbeiterInnenberufe für den<br />

primären und sekundären Sektor, Frauen h<strong>in</strong>gegen die niedrig qualifizierten Dienstleistungsberufe<br />

(Wagner & Lassnigg, 2005).<br />

Die bestehenden Benachteiligungen wirken sich auch auf die Höhe des Arbeitslosengeldes<br />

aus, welches vom Bruttoverdienst der letzten 6 Monate und der Dauer der Beschäftigung vor<br />

der Arbeitslosigkeit abhängt (Interview E2).<br />

Die Lebenslagen von Arbeitslosen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Im Folgenden gehen wir genauer auf die Lebenslagen der von Arbeitslosigkeit betroffenen<br />

Menschen e<strong>in</strong>. Denn E<strong>in</strong>kommensarmut deutet zwar auf Armutsgefährdung h<strong>in</strong>, kann aber<br />

über konkrete <strong>Armutslagen</strong> wenig aussagen. Insbesondere Kosten- und Bedürfnisstrukturen<br />

werden dabei nicht berücksichtig. Zudem ist auch die Dauer der problematischen<br />

E<strong>in</strong>kommenssituation ausschlaggebend dafür, ob sich Armut verfestigt oder nicht. Analog<br />

dazu ist es vor allem Langzeitarbeitslosigkeit, die dauerhafte soziale Ausgrenzung und<br />

Stigmatisierung bewirkt, während sich vorübergehende Arbeitslosigkeit nicht sofort auf das<br />

Leben der Betroffenen niederschlagen muss.<br />

Anteil von Arbeitslosen und anderen Personengruppen an den Armutsgefährdeten<br />

PensionistInnen 9%<br />

Erwerbstätige 7%<br />

Arbeitslose 45%<br />

In Haushaltstätigkeit,<br />

Karenz, Sonstiges 30%<br />

Quelle: IFES, Leben und Lebensqualität <strong>in</strong><strong>Wien</strong> 2003<br />

42<br />

StudentInnen, SchülerInnen 32%

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