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Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

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gebt acht!" gibt dafür ein besonders schönes<br />

Beispiel'''.<br />

Besonders problematisch werden solche Ratschläge noch<br />

dadurch, daß sie sich an <strong>Frauen</strong> und damit an den<br />

Personenkreis richten, der sich ohnehin schon aufgrund<br />

Erziehung und Rollenzuweisung erheblich größere<br />

Restriktionen auferlegt als es Männer zu tun bereit sind:<br />

Wie wir zeigen konnten, werden <strong>Frauen</strong> nicht zuletzt deshalb<br />

immer noch so viel seltener Opfer <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>taten als<br />

Männer, weil sie sich vorsichtiger. Überlegter und weniger<br />

provozierend verhalten, weil sie sich seltener in die<br />

besonders krimi nogenen und viktimogenen Bereiche des<br />

allgemein-gesellschaftlichen öffentlichen Lebens begeben -<br />

seltener allein in Lokale gehen, seltener abends noch die<br />

Wohnung verlassen, seltener zu Nachtzeiten mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind usw. - und<br />

sicherlich nicht zuletzt deshalb auch bei "ihren"<br />

<strong>Gewalt</strong>taten Vergewaltigung und sexuelle Nötigung heute<br />

nicht häufiger als in früheren Jahren Opfer werden.<br />

Konsequenzen und Unsinn solcher, die Bewegungsfrei heit <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong> noch mehr einschränkender Ratschläge, werden<br />

besonders deutlich, wenn man sie einmal "umgekehrt"<br />

formuliert, wenn man sie an Männer richtet - wie es in dem<br />

Gegenmerkblatt "Männer bei Nacht - gebt acht" gemacht<br />

wurde - oder wenn man etwa fordert, daß alle Männer<br />

spätestens ab 22.00 Uhr Ausgehverbot haben sollten, da ja<br />

schließlich <strong>von</strong> ihnen die Gefährdung der <strong>Frauen</strong> ausgehe -<br />

und sollte man nicht lieber die potentiellen Täter<br />

einsperren statt der potentiellen Opfer?<br />

2. "Kriminalitätsfurcht":<br />

Ratschläge zur VerbrechenBvorbeugung und insbesondere<br />

solche der verhaltensorientierten Art, müssen<br />

1 >Und auch für die - empörten - Reaktionen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> darauf,<br />

vgl. dazu Schäfer 1982 und Arbeitsgruppe "Institutioneller<br />

Umgang mit Verg

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