Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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3B<br />
1.3 Methoden und Materialien<br />
Zum Umfang und Ausmaß, zur Struktur und Entwicklung der <strong>Gewalt</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Männern</strong> <strong>gegenüber</strong> <strong>Frauen</strong> stehen derzeit nur Daten zur<br />
Verfügung, die (noch) unbefriedigender sind als in anderen<br />
Bereichen kriminologischer und viktimologischer Forschung - und<br />
das trota einer umfangreichen juristisch-kriminologischen<br />
Literatur zu den "Si ttlichkei tsdelikten" 111 . Die Gründe dafür<br />
sind vi elf alt i g:<br />
1. Die bis vor wenigen Jahren die kriminologische<br />
Forschung noch absolut dominierende<br />
Täterorientierung ließ das Opfer und seine Belange<br />
unberücksichtigt - und damit auch das weibliche<br />
Opfer (auch die instanzenorientierte Forschung<br />
brachte hier keine Wende).<br />
Das tweibliche) Opfer war nur insoweit <strong>von</strong><br />
Interesse, als es den Täter durch<br />
Falschbezichti gungen und -beschuldigungen au Unrecht<br />
belasten konnte und Glaubwürdigkeitsgutachten<br />
unterzogen wurde t vgl. dazu z.B. Schneider 1975;<br />
Michaelis-ftrnt2en 1980,1981 und 1985).<br />
2. Tabuierungen der <strong>Gewalt</strong> im allgemeinen und der<br />
fairulialen, privaten <strong>Gewalt</strong> im besonderen 121<br />
verhinderten schon das Entstehen kriminologisehen<br />
Interesses an der Untersuchung dieser Bereiche;<br />
sexuelle Tabus taten ein übriges, um etwa<br />
Dunkelfeldunterauchungen als "nicht machbar"<br />
erscheinen zu lassen und damit erfolgreich zu<br />
1)Nach der Aufstellung einschlägiger Untersuchungen bei<br />
Baurmann (19B3,117ff. ) wurden zuisehen 1906 und 1960 allein im<br />
deutschen Sprachraum 67 Untersuchungen an "deklarierten<br />
Sexualopfern" durchgeführt.<br />
2)Vgl. dazu ausführlich Baurmann 1983,47ff.