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Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

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objektiven Sicherheitslage steht - <strong>Gewalt</strong>opfer waren<br />

und sind ganz überwiegend Männer (s.da2u Kap.2).<br />

Denn eines zeigen viktimologisehe Untersuchungen nur<br />

zu deutlich: Opfer wird seltener die Person, die<br />

sich wehrt (wehren kann!), als vielmehr diejenige,<br />

die ängstlich ist, sich fürchtet, sich aufgrund<br />

familiärer, ökonomischer und psychischer Bedi ngungen<br />

nicht in der Lage sieht, sich wehren zu können''*' .<br />

Wenn die feministische Bewegung mit<br />

Kriminalitätsfurcht "arbeitet", so bedient sie sich<br />

dabei nicht nur eines untauglichen Instrumentes,<br />

sondern auch noch einer Vorgehensweise, die in<br />

völligem Gegensatz zu ihren sonstigen Bestrebungen<br />

steht, die herkömmliche Erziehung <strong>von</strong> Mädchen zu<br />

ängstlichen, wehrlosen und abhängigen <strong>Frauen</strong><br />

anzuprangern und abzuschaffen.<br />

Selbst wenn diese Kriminalitatsfurcht nur als<br />

Vehikel zur Durchsetzung moralischer und politischer<br />

Forderungen dienen sollte, ist die nicht<br />

gerechtfertigte Veralltäglichung der <strong>Gewalt</strong>gefahr<br />

für <strong>Frauen</strong> äußerst problematisch und kontraproduktiv<br />

- und dies nicht zuletzt durch die damit<br />

"heraufgerufene Gefahr <strong>von</strong> sich selbst erfüllenden<br />

Prophezeiungen (s.dazu auch unten Kap 3.2.1).<br />

2. Kontra-produktiv ist in ihrer Schärfe auch die zweite<br />

Skandalisierung, die die <strong>Frauen</strong>bewegung vornimmt: Nämlich<br />

die des institutionellen Umgangs mit weiblichen<br />

<strong>Gewalt</strong>opfern.<br />

Der Verdienst der feministischen Bewegung, auf frauen- und<br />

opferfeindliche Vorstellungen bei <strong>Polizei</strong> und Justiz<br />

aufmerksam gemacht 2u haben, gerät zum Nachteil, wenn<br />

18)Um Mi flVerständnissen vorzubeugen: Auch wenn diese Aussage<br />

gilt, so bedeutet das nicht, daß man - z.B. aufgrund <strong>von</strong><br />

Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmalen - Opfer und Nicht-<br />

Opfer eindeutig bestimmen und unterscheiden kann-,<br />

Opfertypologien sind genauso unmöglich empirisch zu bestimmen<br />

wie Tätertypologien (vgl. dazu Baurmann 1983,34).

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