27.05.2014 Aufrufe

Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

52<br />

2.3 <strong>Frauen</strong> und Männer als Täter <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>taten (Tab.4a und<br />

4b)<br />

<strong>Gewalt</strong>kriminalitat ist nicht nur <strong>von</strong> der Zahl der Opfer her im<br />

gesamten Vergleichszeiträum "Männersache", sondern auch <strong>von</strong> der<br />

Zahl der Täter - und dies sogar noch ausgeprägter, obwohl auch<br />

hier <strong>Frauen</strong> affensichtlich einen "Nachholbedarf" haben und<br />

entsprechend überdurchschnittlich hohe Zuwachsraten aufweisen:<br />

1986 werden bei den <strong>Gewalt</strong>taten 11.672 Täter<br />

und 1.506 Täterinnen ermittelt - das bedeutet<br />

für die Täter eine Zunahme <strong>gegenüber</strong> 1972 <strong>von</strong><br />

2,7%, für die Täterinnen dagegen <strong>von</strong> 55,9%.<br />

Besonders hohe relative Zunahmen haben<br />

Täterinnen bei den Raubdelikten mit +60% und<br />

den Körperverletzungen mit *58%; und auch bei<br />

Hord/Totschlag nehmen Täterinnen immerhin um<br />

15% zu (während die Täterzahlen hier um 2%<br />

zurückgehen) .<br />

Doch auch nach und mit diesen Zunahmen haben <strong>Frauen</strong> an den<br />

<strong>Gewalt</strong>tätern 1986 nur einen Anteil <strong>von</strong> 11,4* (an der<br />

Gesamtkriminalität einen <strong>von</strong> 24,6%), an den <strong>Gewalt</strong>opfern<br />

dagegen einen <strong>von</strong> 33,5%. Das bedeutet auch, daß <strong>Frauen</strong> zwar<br />

sehr viel seltener Opfer <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>taten werden als Männer -<br />

aber «renn, dann werden sie <strong>von</strong> <strong>Männern</strong> angegriffen (ähnliche<br />

Befunde für die USA bei Wilson 1985).<br />

An diesen Anteilen wird jedoch nicht nur deutlich, daß<br />

<strong>Gewalt</strong>taten nach wie vor "Männersache" sind, sondern auch ein<br />

Auseinanderfallen <strong>von</strong> Opfer- und Tätereigenschaft, wie es wohl<br />

bei keiner anderen Deliktgruppe in diesem Ausmaß zu beobachten<br />

ist: Die <strong>Gewalt</strong>taten, bei denen (fast) ausschließlich männliche<br />

Täter ermittelt werden, haben keine bzw. kaum männliche Opfer -<br />

und die Täterinnenzahlen sind dort besonders niedrig, wo die<br />

weiblichen Opferzahlen besonders hoch sind; und mit der<br />

Ausnahme des Raubes treten immer mehr männliche Täter auf als

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!