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Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

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23<br />

Beschränkungen des Verhaltens in der Öffentlichkeit<br />

(Alkoholgenuß, Besuch <strong>von</strong> Discos, Fahren per<br />

Anhalter u. ä. )<br />

Wahl angemessener Kleidung und zurückhaltenden<br />

Benehmens etc.' l3 '<br />

Da diese Restriktionen mit dem Anspruch unvereinbar sind,<br />

daß <strong>Frauen</strong> wie Männer gleiche Rechte und Freiheiten<br />

genießen sollten, werden sie mit zunehmender<br />

Gleichberechtigung und Gleichstellung und damit auch<br />

zunehmender ökonomischer und materieller Unabhängigkeit<br />

der <strong>Frauen</strong> auch zunehmend nicht mehr als<br />

selbstverständlich akzeptiert - zumindest nicht <strong>von</strong> den<br />

<strong>Frauen</strong>: Sie beginnen sich gegen die herkömmlichen<br />

Rollendefinitionen und Verhaltenserwartungen und die damit<br />

verbundenen frauenfei ndliehen Vorstellungen zu wehren.<br />

Eine zweite Konsequenz der opferfeindlichen Vorstellungen<br />

ist die Definition der sexuellen <strong>Gewalt</strong>tat als<br />

Sexualdelikt und nicht als das, was sie tatsächlich ist:<br />

Nämlich ein <strong>Gewalt</strong>delikt ( s. o) .<br />

Obwohl schon Eigenbrodt (1959,88) erkannt hat:<br />

"Notauchtsdelikte sind Si ttlichkeitsdeli kte und<br />

<strong>Gewalt</strong>tätigkeitsdelikte" zugleich, und insbesondere die<br />

Sexualforschung bestätigt hat, daß Vergewaltigungen<br />

eher der sexuelle Ausdruck <strong>von</strong> Aggression als<br />

der aggressive Ausdruck <strong>von</strong> Sexualität sind,<br />

daß Vergewaltigungen<br />

131 Die in Zusammenhang mit der probeweisen Einführung <strong>von</strong><br />

Nachttaxis für <strong>Frauen</strong> in Bielefeld durchgeführte<br />

Begleituntersuchung ergab, daß nur 2,52 der (1.042) befragten<br />

<strong>Frauen</strong> keine persönlichen Strategien gegen Belästigung und<br />

Bedrohung anwandten. Die 97, 5JE dagegen, die auch angaben, sich<br />

manchmal oder immer unsicher zu fühlen, mieden bestimmte<br />

Straßen oder Plätze (31%), ließen sich abholen (23»), gingen<br />

nicht alleine weg (15%) usw. Die Häufigkeit der Anwendung<br />

solcher und ähnlicher Strategien nahm mit dem Alter der<br />

Befragten zu: So gingen <strong>von</strong> den über 60jährigen <strong>Frauen</strong> 43%<br />

nicht mehr allein aus dem Haus!(Forschungsbericht der<br />

Gleichstellungsstelle Bielefeld).

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