Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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1. 2. 2 Neubewertung der "<strong>Gewalt</strong> gegen <strong>Frauen</strong>":<br />
Enttabuierung der privaten, familialen <strong>Gewalt</strong> <strong>von</strong> <strong>Männern</strong><br />
<strong>gegenüber</strong> <strong>Frauen</strong><br />
Einen ganz wesentlichen Beitrag zur Neubewertung der <strong>Gewalt</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Männern</strong> <strong>gegenüber</strong> <strong>Frauen</strong> hat die Enttabuierung privater,<br />
familialer "<strong>Gewalt</strong> gegen <strong>Frauen</strong>" geleistet - eine<br />
Enttabuierung, die wiederum in engem Zusammenhang mit der<br />
Emanzipation <strong>von</strong><br />
<strong>Frauen</strong> steht und zwar in diesem Fall in engem<br />
Zusammenhang mit den durch Gleichberechtigung und<br />
Gleichstellung zumi ndest zum Teil erreichten eigenständigen<br />
ökonomischen und sozialen Positionen, die es erst ermöglicht<br />
haben, daß sich <strong>Frauen</strong> gegen diese (und andere) Formen der<br />
<strong>Gewalt</strong> wehren können.<br />
Diese Enttabuierung<br />
in 3 Schüben: <strong>Gewalt</strong> gegen Kinder, <strong>Gewalt</strong> gegen<br />
(Ehe)frauen, sexueller Mißbrauch <strong>von</strong> Kindern durch<br />
Väter und männliche Verwandte (vgl. dazu Honig<br />
1 986, 21 ff. ) -<br />
hat das erheblich Über dem offiziell bekannten (zugegebenen?)<br />
Umfang liegende<br />
und familialen<br />
tatsächliche Ausmaß an <strong>Gewalt</strong>taten im privaten<br />
Bereich und hier vor allem <strong>gegenüber</strong> <strong>Frauen</strong> und<br />
Kindern deutlich gemacht - und auch dieses:<br />
"Da der Glaube an die Ideologie der Kleinfamilie als Hort<br />
<strong>von</strong> Frieden, Liebe und Geborgenheit ... nicht gebrochen<br />
werden darf, muß ein Großteil <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong> gegen <strong>Frauen</strong> ...<br />
verschwiegen und geleugnet werden . . . Fälle <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong><br />
gegen <strong>Frauen</strong> werden als Ausnahmeerscheinung dargestellt.<br />
Zwar kann die Familie geradezu als Brutstätte der <strong>Gewalt</strong><br />
bezeichnet werden ~ Ehefrauen und Kinder werden dort<br />
mißhandelt; mehr als die Hälfte der Vergewaltigungen<br />
findet im Bekannten- und Verwandtenkreis statt; nirgendwo<br />
werden so viele <strong>Frauen</strong> zusammengeschlagen und ermordet wie<br />
in der Privatheit der Klei nfamilie -, dennoch wi rd die<br />
<strong>Gewalt</strong> auf Minderheiten projiziert, auf Kriminelle,<br />
Abartige und Perverse" (Fischer e.a. 1977, 7).<br />
<strong>Gewalt</strong> <strong>von</strong> Mannern <strong>gegenüber</strong> <strong>Frauen</strong>, auch und insbesondere im<br />
privaten, familialen Bereich, wird nicht mehr hi ngenommen, wi rd<br />
enttabuiert, wird "aus der Verborgenheit privater Verhältnisse<br />
ans Licht gezogen" (Neidhardt 1986,119); eine "bis dato als