Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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teilnehmen und sich dadurch auch häufiger in die<br />
kriminogenen und vi ktimogenen Situationen begeben, denen<br />
früher ausschließlicher nur Männer ausgesetzt waren - in<br />
diesem Sinne baut Emanzipation auch Schutzräume ab.<br />
5. Trotz dieser Entwicklung bleibt jedoch der soziale Nahraum<br />
für <strong>Frauen</strong> der gefährlichste Ort, der Ort, an dem sie am<br />
häufigsten Opfer <strong>von</strong> männlicher <strong>Gewalt</strong> werden. 1986 werden<br />
bei wei blichen Opfern (versuchte und vollendete Taten)<br />
72% der Morde/Totschlage in Wohnungen begangen (das<br />
bedeutet: versucht oder vollendet), zu 81« durch<br />
Nicht-Fremde;<br />
56$ der Körperverletzungen in Wohnungen begangen, zu<br />
74% durch Nicht-Fremde;<br />
47X der Vergewaltigungen in Wohnungen begangen, zu<br />
59% durch Nicht-Fremde;<br />
29% der sexuellen Nötigungen in Wohnungen begangen,<br />
zu 40% durch Nicht-Fremde;<br />
20% der Raubüberfälle in Wohnungen begangen, zu 21%<br />
durch Nicht-Fremde.<br />
Diese hohe Gefährdung <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> im sozialen Nahbereich<br />
und nicht - wie es für Männer gilt - im öffentlichen Baum,<br />
ist das eigentlich Kennzeichnende an der <strong>Gewalt</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Männern</strong> <strong>gegenüber</strong> <strong>Frauen</strong> - und auch das eigentlich<br />
Problematische an diesen <strong>Gewalt</strong>taten. Denn<br />
nicht nur machen diese Taten noch mehr Angst, weil<br />
doch die Beziehung, die Familie, der Freundeskreis<br />
eigentlich zur garantierten Sicherheitszone gehören<br />
sollte tBaurmann 1986,171) und führen auf einer sehr<br />
viel grundsätzlicheren Ebene zu gravierenden und<br />
dauerhaften Verletzungen der weiblichen Opfer