Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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2. 5. 5 Das Alter der (weiblichen) Opfer und (männlichen)<br />
Täter <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>taten (Tab.17-20 und Grafiken 4 und 5)<br />
Da die Wahrscheinlichkeit, mit der Personen" Opfer und Täter <strong>von</strong><br />
<strong>Gewalt</strong>taten werden, entscheidend <strong>von</strong> ihren jeweiligen<br />
Aktionsradien und Verhaltensweisen abhängt - und diese wiederum<br />
ganz entKcheidend auch <strong>von</strong> ihrem Alter -, ist das Alter eine<br />
wichtige Variable für die Erklärung <strong>von</strong> Opfer- und<br />
Tätereigenschaft' * * ' .<br />
Die Di ffertnzierung der <strong>Gewalt</strong>taten nach dem Alter der<br />
weiblichen Opfnr und nach dem Alter der männlichein Täter zeigt<br />
dann auch die - erwarteten - deutlichen Unterschiede;<br />
Sexuelle <strong>Gewalt</strong>taten richten sich vor allem<br />
gegen junge <strong>Frauen</strong> und Mädchen: Im Schnitt<br />
der Jahre 1983-1986 (Tab. 19 und Grafik 4)<br />
haben die 16/17jährigen jungen <strong>Frauen</strong> mit<br />
einer HZ <strong>von</strong> 64,5 bei der Vergewaltigung und<br />
einer HZ <strong>von</strong> 40,0 bei der sexuellen Nötigung<br />
die höchste Belastung aller Altersgruppen; an<br />
zweiter Stelle stehen bei der Vergewaltigung<br />
die 18-20jährigen (HZ: 62,5), bei der<br />
sexuellen Nötigung die 14/15jährigen Mädchen<br />
( HZ: 33, 8) .<br />
1S1 Das Alter des Opfers ist allerdings auch eine wichtige<br />
Variable für die Anzeigebereitschaft, zumindest <strong>von</strong> sexuellen<br />
<strong>Gewalt</strong>taten: Hedlundl1986,54) kommt aufgrund ihrer Hilfs- und<br />
Beratungstätigkeit bei Vergewaltigungsopfern zu dem Ergebnis,<br />
daß viele erwachsene Opfer dazu neigten, auf die Vergewaltigung<br />
mit Schuldgefühlen und Scham zu reagieren, statt Hut und Ärger<br />
zu empfinden; jugendliche Opfer seien dagegen noch fähig<br />
nicht zuletzt wegen ihrer noch relativ eingeschränkten<br />
Lebenserfahrung - ihre Hut auf den Mann, der sie mißbraucht<br />
hat, auszuleben und versuchten nicht, die Ursachen des<br />
Mißbrauchs bei sich selbst zu suchen. Sie empfänden Unmut und<br />
seien wütend auf das, was ihnen zugestoßen sei, ohne<br />
anzunehmen, selbst einen Fehler gemacht zu haben.<br />
Auch Teubner u.a.l1963,34) haben die Erfahrung gemacht, daß es<br />
jungen <strong>Frauen</strong> leichter Falle, "eine Vergewaltigung öffentlich<br />
zu machen", während ältere <strong>Frauen</strong> "größere Hemmungen (hätten),<br />
über das Erlebnis zu reden". Ähnlich auch Weis 1982,45.