Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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sich auch entsprechend prägend auf die (auch polizeilichen)<br />
Reaktionen auf weibliche Opfer <strong>von</strong> sexuellen <strong>Gewalt</strong>taten aus<br />
und gruppieren sich dabei um 2 zentrale Annahmen:<br />
ErBte Annahme:<br />
"Einer anständigen = sich richtig, nämlich den<br />
traditionellen Rollenvorstellungen entsprechend<br />
verhaltenden Frau = kann so etwas nicht passieren."<br />
Pasaiert eine sexuelle <strong>Gewalt</strong>tat dann trotzdem (vgl.dazu<br />
auch Finkelhor 1986,29),<br />
dann hat die Frau sich eben falsch verhalten, indem<br />
sie den Täter zu dieser Tat provoziert hat, etwa<br />
durch die (aufreizende) Art ihrer Kleidung, durch<br />
die Art ihres Aufenthaltes an (gefährlichen,<br />
kriminogenen) Orten wie Bars, Diskotheken, der<br />
Wohnung des Täters oder abgelegenen Straßen und<br />
Plätzen zur Nachtzeit, durch die Art ihres<br />
Verhaltens etwa als Anhalterin oder durch ähnliches,<br />
die "Tat provozierendes Verhalten" (Michaelis-<br />
Arntzen 1985, 70f. ) ;<br />
dann hat die Frau sich falsch verhalten, indem sie<br />
tatsächlich einen geheimen, möglicherweise<br />
verdrängten Wunsch nach dieser <strong>Gewalt</strong>tat hatte<br />
"alle <strong>Frauen</strong> wollen insgeheim vergewaltigt werden",<br />
weil ja ohne Kooperation des Opfers insbesondere<br />
eine sexuelle <strong>Gewalt</strong>tat gar nicht zu verwirklichen<br />
sei (Faden-Nadelöhr-Gleichnis; "kein Mann kann mit<br />
herabgelassener Hose so schnell laufen wie eine Frau<br />
mit hochgeschlagenem Rock" etc.);<br />
dann wollte sich die Frau tatsächlich nur<br />
nachträglich an einem Mann rächen oder eine<br />
ungewollte Schwangerschaft "rechtfertigen".