Deutsch - Salvatorkolleg
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STORIES NOT IN COMENIUS<br />
FOCUS OF WORLD POLITICS<br />
bilateral project<br />
2011 - 2013<br />
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(„Rauha ist gestorben.“ Rauha ist ein weiblicher finnischer Vorname) Keiner wusste jedoch<br />
wer Rauha war. Erst bei den Nachbarn erfuhren die Kinder, was wirklich geschehen<br />
war.<br />
Die Familie kehrte daraufhin schnell nach Hiltula ins neue Haus zurück, obwohl die<br />
schwedischen Lastwagen einige Tage Verspätung hatten. Der Abschied von der<br />
„Großmutter“ und den anderen Familien im Haus war schwer. Die Straßen waren<br />
nicht vermint, deshalb war eine sichere Rückreise möglich. Die Lastwagen fuhren<br />
über Rovaniemi, um die Evakuierten nach Hause zu bringen. Das ereignete sich im<br />
Februar 1940. Das neue Haus war während der Abwesenheit der Familie weder<br />
bombardiert noch ausgeraubt worden. Der Vater und Eino waren bereits vorausgegangen,<br />
um das Haus zu heizen. Das Leben der Kinder kehrte schnell zur Normalität<br />
zurück, obwohl es zuhause nicht mehr so viele Freunde und Verwandte wie in Kittilä<br />
gab. Die Kinder waren bei ihren Spielen immer sehr fantasievoll.<br />
Zur Zeit des Fortsetzungskrieges<br />
7. September 1944: Senjas Familie erhielt mitten in der Nacht zum zweiten Mal den<br />
Auftrag zur Evakuierung. Sie lebten zu Hause in Hiltula, wohin sie nach der ersten<br />
Evakuierung zurückgekehrt waren. Am Morgen kamen Lastwagen, um die Menschen<br />
nach Kemijärvi zu transportieren, wo sie in der Schule schlafen mussten. Der Bahnhof<br />
befand sich genau neben der Schule, in der sie die Nacht verbrachten, und dieser<br />
wurde genau in dieser Nacht bombardiert. Senja berichtet, dass sie morgens unter<br />
dem Tisch aufwachte und ziemlich verwirrt darüber war. Ihre Mutter erzählte ihr,<br />
dass der Bahnhof in der Nacht von Gegnern bombardiert worden war und sie geschützt<br />
vom Tisch nicht von den Splittern getroffen werden konnte. Glücklicherweise<br />
befanden sich zur Zeit der Bombardierung keine Menschen im Bahnhofsgebäude,<br />
sodass niemand ums Leben kam.<br />
Am Morgen des nächsten Tages verließen sie ihr Nachtquartier und fuhren mit dem<br />
Zug nach Toholampi. In dem Zug gab es keine Bänke, nur ein wenig Heu auf dem<br />
Boden, damit das Sitzen etwas angenehmer war. Im Zug war es sehr eng: die Menschen<br />
saßen dicht an dicht und nicht einmal für Kinder gab es die Möglichkeit sich<br />
hinzulegen. Die Lottas gaben den Passagieren ein wenig zu essen. Auch österreichische<br />
Soldaten unterstützten die Menschen dort und gaben ihnen Brot und Schmand<br />
aus ihrem eigenen Wegproviant. Senja kann sich nicht erinnern, wann genau sich<br />
dies abspielte, aber der Zug hielt plötzlich an. Das passierte, weil die <strong>Deutsch</strong>en die<br />
Lokomotive für ihren eigenen Zug brauchten, um Finnland zu verlassen. Die <strong>Deutsch</strong>en<br />
nahmen also die Lokomotive mit und die Evakuierten mussten auf eine neue<br />
aus Oulu warten.<br />
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