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Deutsch - Salvatorkolleg

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STORIES NOT IN COMENIUS<br />

FOCUS OF WORLD POLITICS<br />

bilateral project<br />

2011 - 2013<br />

__________________________________________________________________________________<br />

In der Schule wurde weniger als im Jungvolk Rassenideologie betrieben. Dennoch<br />

sprach man immer von der minderwertigen Rasse und es gab viele Hetzparolen gegen<br />

diese, wie z.B. der Liedtext: „Hängt die Juden, stellt die Bonzen an die Wand“<br />

oder „Wenn das Judenblut vom Messer spritzt, dann geht’s nochmal so gut“. Mit<br />

„Minderwertigen“ waren zumeist polnische oder französische Kriegsgefangene gemeint.<br />

Aufgrund der christlichen Erziehung fand Herr Wild die Liedtexte abstoßend<br />

und tat nur so, als ob er mitsingen würde. In Wahrheit bewegte er nur die Lippen,<br />

ohne ein Wort zu singen.<br />

Ein Lehrer der Schule, früherer Organist und Leiter des Kirchenchors, wurde zum<br />

Ortsgruppenleiter. Das hatte zur Folge, dass der Dienst für die Hitlerjugend (HJ) am<br />

Nachmittag durfte nicht verpasst werden durfte und vor alles andere gestellt wurde.<br />

Selbst von der Schule musste dies zu jeder Zeit akzeptiert werden. Fächer wie Religion<br />

wurden in der Schule verboten. Jedoch gab es in der Oberschule in Waldsee im<br />

Schloss einen Raum, in dem man freiwillig und ohne Lehrplan am Religionsunterricht<br />

teilnehmen konnte.<br />

Auch in der Schule wurde für den Krieg das Exerzieren und Marschieren gelernt.<br />

Herr Wild erinnert sich an eine Situation, in der alle Schüler zusammenkommen<br />

mussten, um die Hitlerrede zu hören. Als Schüler war Herr Wild jedoch nicht sehr von<br />

Hitler beeindruckt, da ihm von zu Hause aus etwas anderes gelehrt wurde.<br />

Jugend<br />

In seiner Heimat Wurzach gab es sowohl für die Jungen die HJ und zuvor das Jungvolk,<br />

als auch für die Mädchen den BdM. Herr Wild war Mitglied des Jungvolks, HJ<br />

und des Fanfarenzugs. Nach dem Dienst am Mittag marschierte Herr Wild mit seiner<br />

Landsknechttrommel zusammen mit den Anderen durch die Stadt. Im Jungvolk lernte<br />

er unter anderem Marschieren und das Schießen mit Luftgewehren. Außerdem lernten<br />

sie, mit einem Kompass und einer Karte umzugehen, in Gruppen von 6-7 Jungs.<br />

Für die Älteren gab es die HJ und die Nationalsozialistische Fliegerjugend (NSFK).<br />

Die NSFK hatte einen Raum in der Schule. Dort bauten sie Segelflugzeuge und flogen<br />

mit ihnen an einem Hang in Bauhofen.<br />

Herr Wild wurde sehr christlich erzogen und da seine Familie nicht begeistert von<br />

den Nazis war, stand er selbst zwischen zwei Fronten. Auf der einen Seite lehnte<br />

seine Familie das Nazi Regime ab, was sie nach und nach zu Außenseiter machte,<br />

und auf der anderen Seite war er jedoch zum Teil davon begeistert. Es interessierte<br />

ihn zum Beispiel, was man in der Hitlerjugend machte. Besonders faszinierten ihn<br />

Geländespiele oder das Schießen mit einer Luftwaffe.<br />

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