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Deutsch - Salvatorkolleg

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STORIES NOT IN COMENIUS<br />

FOCUS OF WORLD POLITICS<br />

bilateral project<br />

2011 - 2013<br />

__________________________________________________________________________________<br />

sammenschlossen, die sich dann mit den einheimischen Jungen kloppte. („Wie Kinder<br />

bzw. Jungs halt so sind.“)<br />

1948/49 wurde der Familie ein Garten zugeteilt. Ab diesem Zeitpunkt wurde es mit<br />

dem Hunger besser, da sie jetzt ihr eigenes Gemüse und Kartoffeln anbauen konnten.<br />

Mit Abschluss der achten Klasse war die Schule für Herr Mitter beendet. Eigentlich<br />

wollte er Koch werden, damit er nie mehr Hunger leiden musste, aber daraus wurde<br />

nichts. Er begann zusammen mit seinem Bruder eine Försterlehre. Nach zwei Jahren<br />

Lehre hätten die beiden ein Studium anschließen können. Allerdings wurden sie davor<br />

zur „kasernierten Volkspolizei“ einberufen. Sie weigerten sich und wurden daraufhin<br />

nicht zum Studium zugelassen.<br />

Herr Mitters Bruder blieb beim Forstbetrieb. Herr Mitter selbst machte eine zweite<br />

Lehre zum Huf- und Wagenschmied. Die Berufsschule war in Berlin Lichtenberg.<br />

Flucht nach West-<strong>Deutsch</strong>land, Januar 1956<br />

Wer nach West-Berlin wollte, wurde immer streng kontrolliert. Da eine Schwester in<br />

Berlin Henningsdorf eine Anstellung hatte, konnten sie immer angeben, diese besuchen<br />

zu wollen. So konnte die Familie unauffällig Sachen nach Berlin schaffen, die<br />

sie dann nach Westdeutschland mitnahmen. Die Familie ist dann in verschiedenen<br />

Gruppen nach Westdeutschland. Herr Mitter ist mit seinen zwei Brüdern gemeinsam<br />

geflohen. Sie saßen zwar im selben Zug, aber in unterschiedlichen Abteilen, damit<br />

bei den Kontrollen nicht so leicht auffällt, dass sie gemeinsam reisen. Am 13. Januar<br />

1956 kamen er und seine Brüder in Berlin Marienfelden an. Von dort ging es mit dem<br />

Flugzeug nach Hannover. Da die Familie nicht gemeinsam geflohen ist, kamen die<br />

einzelnen Gruppen in unterschiedliche Auffanglager.<br />

Neuanfang in West-<strong>Deutsch</strong>land<br />

Da eine Schwester zu diesem Zeitpunkt bereits bei Ehingen lebte, gaben sie diese<br />

Schwester als Bezugspunkt an. Die Familie kam zunächst nach St. Blasien<br />

(Schwarzwald) und dann nach Biberach, wo sie im Kolpinghaus untergebracht wurden.<br />

Herr Mitter fand schnell Arbeit.<br />

Im September 1956 kam er dann als Holzmacher nach Treherz (ca. 15 km von Bad<br />

Wurzach entfernt), wo sein Vater bereits arbeitete. So kam praktisch die ganze Familie<br />

nach Treherz. Er verpflichtete sich für 15 Jahre beim Fürst von Waldburg-Zeil.<br />

Danach arbeitete er dann in unterschiedlichen Berufen und machte sich schließlich<br />

am Ende mit einem kleinen Betrieb, der Grabkreuze aus Holz herstellte, selbstständig.<br />

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