21.06.2014 Aufrufe

Deutsch - Salvatorkolleg

Deutsch - Salvatorkolleg

Deutsch - Salvatorkolleg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STORIES NOT IN COMENIUS<br />

FOCUS OF WORLD POLITICS<br />

bilateral project<br />

2011 - 2013<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Weihnachten war das Fest, auf das sich jeder freute, trotz des Lebensmittelmangels<br />

und des Kriegs. Aili hatte wie ca. 50% der Kriegswaisen sogenannte „Paten“, die von<br />

einer Organisation in Helsinki zugeteilt wurden. Es konnten Privatleute, Firmen oder<br />

Familien sein. Sie schickten Pakete mit Kleidern, Büchern, Spielzeug und Früchten.<br />

Aili und ihre Geschwister sahen ihre ersten Äpfel, als ihre Paten aus Helsinki Äpfel<br />

schickten. Die Kinder freuten sich immer darauf, die Pakete von der Post abzuholen,<br />

obwohl das Postamt 10 km entfernt war. Die Unterstützung durch die Paten endete<br />

zu Beginn der 50er Jahre. Glücklicherweise war dies aber auch die Zeit, als Finnlands<br />

Wirtschaft sich zu erholen begann.<br />

Die Dorfschule war sehr klein und befand sich im kleinen Bauernhaus des Lehrers,<br />

wo alle Klassen in einem Raum untergebracht waren. Der Unterricht war aufgeteilt.<br />

Das bedeutet, dass die jüngeren Schüler im Frühling und Herbst Unterricht hatte und<br />

die älteren Schüler im Winter, da diese mehr auf dem Bauernhof mithelfen mussten.<br />

Im Vergleich mit anderen Schülern des Landes waren die Schüler der Dorfschule mit<br />

dem Stoff hinten dran. Dennoch erhielten alle die Möglichkeit ihre Schulbildung an<br />

einem christlichen Institut in Kalajoki fortzusetzen und zu studieren.<br />

Zu dieser Zeit beeinflussten die Religion und der Glaube das Leben. Ailis Mutter war<br />

ein sehr aktives Gemeindemitglied und sie gründete einem Chor. Die Religion hatte<br />

daher einen großen Einfluss auf alle. Jeden Abend wurden Psalmen gesungen und<br />

die Kinder gingen jede Woche zur Sonntagsschule.<br />

Die Heimat von Aili und ihren Geschwistern ist Kärsämäki und die Familie baute ihr<br />

eigenes Haus auf dem Grundstück der Großeltern. Ailis ältester Bruder übernahm<br />

den Bauernhof und nach ihm dessen Sohn.<br />

Zu Beginn des Krieges wurden die Bewohner nicht von der Regierung unterstützt,<br />

aber nach einer Weile bekam die Familie, abhängig von der Zahl der Kinder, eine<br />

gewisse Summe Geld zur Unterstützung. Lebensmittel wurden mit Lebensmittelkarten<br />

rationiert, da es einen allgemeinen Mangel an Nahrungsmitteln gab. Es gab extra<br />

Lebensmittelkarten für Kaffee, Zucker und Seife. Für Ailis Familie war das Ganze<br />

einfacher, weil sie eigene Kühe hatten und von den Großeltern unterstützt wurden.<br />

Die Unterstützung durch die Regierung wurde mit der Zeit weniger; außerdem hätte<br />

das Geld sowieso nicht für so viele Kinder ausgereicht. Die Regierung bemerkte dies<br />

in den 1950-er Jahren und erhöhte die Unterstützung. Mit Hilfe dieses Geldes konnte<br />

die Familie endlich ein Fohlen kaufen.<br />

Das Kriegsende war für Aili nicht gleich erkennbar. Viele Soldaten kamen nach Hause,<br />

aber da Alis Onkel verwundet worden war, war er am Kriegsende bereits zu Hause.<br />

Zudem mussten die Kinder auch nicht auf den Vater warten, da sein Schicksal ja<br />

bekannt war.<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!