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Deutsch - Salvatorkolleg

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STORIES NOT IN COMENIUS<br />

FOCUS OF WORLD POLITICS<br />

bilateral project<br />

2011 - 2013<br />

__________________________________________________________________________________<br />

zugezogenen Familie kennen und sie wurden<br />

Freunde. Zudem kam auch ein Kriegsgefangener<br />

aus Russland zu Einos Familie, um dort zu arbeiten.<br />

Die Regierung beabsichtigte, die Kriegsgefangenen<br />

schlecht zu behandeln. Trotzdem wurde er in Einos<br />

Familie wie ein Familienmitglied behandelt. Manchmal<br />

kontrollierte ein finnischer Beamter die Umstände,<br />

unter welchen der Kriegsgefangene lebte. Die<br />

Familie wusste stets von seinem bevorstehenden<br />

Besuch und konnte sich so gut vorbereiten.<br />

Als der Krieg zu Ende ging, konnte der Kriegsgefangene<br />

frei in sein Heimatland Russland zurückkehren.<br />

Für ihn war es allerdings sehr schwer, da er<br />

mit der Familie Freundschaft geschlossen hatte. Mit<br />

seiner Abreise wurde die Situation für die Familie<br />

um einiges schwieriger, da sie nun auch seine Arbeit<br />

erledigen mussten.<br />

Auch die Kinder mussten bei der Arbeit mithelfen, sobald sie in der Lage dazu waren.<br />

Je älter sie wurden, desto schwierigere Arbeiten mussten sie verrichten. Besonders<br />

zu Beginn des Fortsetzungskriegs, als alle Männer erneut in den Krieg zogen, fehlten<br />

im Dorf hauptsächlich männliche Arbeitskräfte, weshalb ihre Arbeit auf die Bevölkerung<br />

verteilt wurde. Die einzigen Männer, die im Dorf blieben, waren alt und invalide.<br />

Deshalb konnten sie keine schwere Arbeit verrichten. Trotz allem wurde von ihnen<br />

erwartet, dass sie bei allem mithalfen, wozu sie noch fähig waren. Eino erinnert sich<br />

zum Beispiel gut an die Holzfällarbeiten, bei denen sogar Kinder und ältere Leute so<br />

gut wie möglich mithalfen.<br />

Eino und seine Geschwister wuchsen in Kärsämäki auf. Sie bauten ein neues Haus<br />

auf dem Grundstück ihres Großvaters. Einos ältester Bruder übernahm die Farm, die<br />

später von der nächsten Generation weitergeführt wurde. Vor 46 Jahren kam Eino<br />

als Landwirtschaftsberater nach Veteli, wo er auch heute noch lebt. Die wahre Heimat<br />

ist für ihn und seine Geschwister jedoch Kärsämäki geblieben.<br />

Zu Beginn des Krieges konnten sie auf keine finanzielle Unterstützung der Regierung<br />

hoffen, aber nach einer Weile begann die Regierung, abhängig von der Zahl der Kinder<br />

kleine Geldbeträge an die Familien auszuzahlen. Lebensmittel erhielt man nur<br />

mit dafür vorgesehenen Lebensmittelkarten, weil es an allem mangelte. Zusätzliche<br />

Lebensmittelkarten z.B. für Kaffee und Seife wurden verkauft. Was ebenso eine be-<br />

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