Deutsch - Salvatorkolleg
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STORIES NOT IN COMENIUS<br />
FOCUS OF WORLD POLITICS<br />
bilateral project<br />
2011 - 2013<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Max Westermayer (*1932)<br />
Famile<br />
Heinz Westermayer lebte mit seiner<br />
Familie in Wurzach. Diese besteht<br />
aus seinen Eltern, seiner Schwester,<br />
die ein Jahr jünger ist, und seinem<br />
Bruder, welcher 4 Jahre jünger<br />
ist.<br />
Sein Vater hatte eine Ausbildung zum Elektriker gemacht und arbeitete auch als Uhrenmacher,<br />
denn die Familie besaß ein Uhrengeschäft. Er wurde 1941 in den Krieg<br />
eingezogen, kam dann nach Köln und arbeitete mit dem Radar. Während des Krieges<br />
geriet sein Vater in amerikanische Kriegsgefangenschaft in Bad Aiblingen. Er<br />
war dort zwar nicht sehr lange in Gefangenschaft, jedoch war es schwer für ihn nach<br />
Hause zu gelangen.<br />
Frauen waren in der Regel Hausfrauen oder arbeiteten in Fabriken. Er erzählt, dass<br />
es in Bad Wurzach damals nur vier evangelische Familien gab und keine Juden. Lebensmittel<br />
konnten sie nur noch mit Marken kaufen. Jeder bekam davon aber nur so<br />
viele, wie er gerade noch zum Leben brauchte. Deshalb mussten viele Kinder in ihrer<br />
Freizeit auf Bauernhöfen helfen, Herr Westermayer musste dies jedoch nicht.<br />
Er erinnert sich, dass man den damaligen Krieg, solange er herrschte auch als „verdammten<br />
Krieg“ bezeichnete.<br />
Schule und Freizeit<br />
Herr Westermayer ging während des Kriegs zur Schule. Im Unterricht wurde jeden<br />
Morgen ein Wehrmachtsbericht vorgelesen und der Frontverlauf der Armee wurde<br />
auf der Landkarte gezeigt. Sein damaliger Lehrer, erzählt er, war ein Nazi. Ansonsten<br />
unterschied sich der Schulunterricht nicht groß vom Unterricht vor der NS-Zeit, aber<br />
der Religionsunterricht wurde verboten. Er hat noch gute Erinnerungen daran, wie ihr<br />
Oberlehrer Mayer jeden Morgen christliche Lieder sang, denn er war kein NSDAP<br />
Mitglied. Herr Westermayer hatte nur von seinem Lehrer etwas über Euthanasie erfahren;<br />
auch wurde den Schülern in der Schule beigebracht, dass die deutschen<br />
Soldaten am besten seien. Wenn man etwas über den Krieg erfuhr und verkündete,<br />
waren es nur gute Nachrichten. Die Schüler mussten oft leere Flaschen sammeln,<br />
die dann gewaschen und mit Wein gefüllt wurden, für die Soldaten an der Front.<br />
Herr Westermayer war nicht in der HJ. Er war Ministrant und im Jungvolk. Weil ihr<br />
damaliger Pfarrer gegen die Nazis war, wurden die HJ-Stunden auf Sonntag verlegt<br />
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