21.06.2014 Aufrufe

Deutsch - Salvatorkolleg

Deutsch - Salvatorkolleg

Deutsch - Salvatorkolleg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STORIES NOT IN COMENIUS<br />

FOCUS OF WORLD POLITICS<br />

bilateral project<br />

2011 - 2013<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Es waren mehr als 5km zur Schule und die Kinder mussten zu Fuß gehen, da es keine<br />

Transportmöglichkeit gab. Für die kleinen Schulkinder wäre dies zu weit gewesen,<br />

deshalb besuchten sie eine Schule, die von Dorf zu Dorf reiste. Eino besuchte diese<br />

Schule nur für wenige Wochen, was kein großes Problem darstellte, da er schon zuvor<br />

die Grundkenntnisse des Lesens beherrscht hatte. Auf ihrem Weg zur Schule<br />

sahen die Kinder oft feindliche Flugzeuge. Die Menschen fürchteten sich allgemein<br />

vor dem Krieg.<br />

Es war eine schwere Zeit und die Lebensmittelrationierung begann. Kaffee, Zucker<br />

und Feuerholz wurden immer knapper die Menschen benötigten Lampenöl, da<br />

elektrischer Strom zu dieser Zeit sehr selten war. Zu Beginn des Krieges mussten<br />

alle Familien ihre Vorhänge abdunkeln, wenn sie Lichter anmachten.<br />

Einos Vater starb im Krieg<br />

Als der Krieg zu Ende ging kamen die Männer nach Hause. Aber Einos Familie hatte<br />

für eine ganze Weile nichts vom Vater gehört und sie wussten nicht, was mit ihm<br />

passiert war. Sie warteten lange auf Briefe von der Front, aber diese Briefe erreichten<br />

die kleinen Dörfer oft nicht. In einem so kleinen Dorf an Informationen zu gelangen<br />

war schwierig, da es im Dorf auch nur ein Radio gab. Schließlich erhielten sie<br />

die Nachricht, dass ihr Vater seit dem 10. Mai vermisst wurde. Ein Freund hatte jedoch<br />

gesehen, dass er am Abend zuvor gefallen war. Am nächsten Morgen war es<br />

nicht mehr möglich gewesen seinen Körper vom Schlachtfeld zu bergen, da er in<br />

Vilajoki gestorben war, das für die finnischen Soldaten nicht mehr zu erreichen war.<br />

Als Einos Bruder ihre Tante besuchte, die in Merijärvi wohnte, hörte er von den<br />

schlechten Nachrichten. Er war jedoch nicht in der Lage dazu, der Familie diese<br />

schlechte Nachricht zu überbringen und er wollte auf ihren Großvater warten, damit<br />

dieser die Familie informierte. Nach einigen Wochen wurde der jüngste Sohn der<br />

Familie geboren. Es war eine sehr schwierige Zeit und sie waren sehr hoffnungslos.<br />

Die Schwester der Mutter kam von Kärsmäki, um zu helfen und die Familie der Mutter<br />

unterstützte sie ebenfalls. Nachbarn kamen außerdem zur Hilfe. Sie waren nämlich<br />

die einzige Kriegswaisenfamilie im Dorf und sie konnten sich nicht beschweren;<br />

sie wurden in der Schule nicht gehänselt und wie alle anderen behandelt.<br />

Nachdem der Vater im Krieg gestorben war, war die Familie nicht mehr in der Lage,<br />

sich um den Hof zu kümmern, weil die Kinder noch so jung waren. Die Eltern der<br />

Mutter luden sie ein, nach Kärsämäki zu kommen, also fuhr Eino an Mitsommer mit<br />

dem Fahrrad des Onkels die 116 km dorthin. Der Rest der Familie zog im Herbst<br />

nach, als all die Essensvorräte aufgebraucht waren. Das war das erste Mal, dass die<br />

Familie einen Umzug auf sich nehmen musste. Das Ganze geschah kurz vor Beginn<br />

des Fortsetzungskriegs. Den weiten Weg legte die Familie mit einem Traktor zurück.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!