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Cloud Gaming zu Hause | spiele & software<br />
Spiel nicht auf dem Host installiert,<br />
so wird es per Klick heruntergeladen.<br />
Die häufig vor dem ersten<br />
Spielstart laufenden Installationen<br />
wie Direct X starten im Hintergrund<br />
auf dem Host, auf dem Client<br />
erscheint die Einblendung: „Der<br />
Streaming-Server führt die Ersteinrichtung<br />
durch.“<br />
1080p fürs Wohnzimmer<br />
In den erweiterten Host-Optionen<br />
ist die <strong>Hardware</strong>-Encodierung per<br />
Standard eingeschaltet, die Priorisierung<br />
des Netzwerkverkehrs<br />
hingegen ist deaktiviert – wir raten<br />
dazu, sie zu nutzen. Die erweiterten<br />
Client-Optionen sind auf<br />
Automatik gestellt, <strong>Hardware</strong>-Encodierung<br />
inklusive. Neben einer<br />
Begrenzung der Bandbreite kann<br />
die Auflösung des empfangenen<br />
Streams auf 1080p, 720p oder 480p<br />
limitiert werden.<br />
Gerade wenn auf einen HT<strong>PC</strong> oder<br />
ein Notebook gestreamt wird, das<br />
im Wohnzimmer an einen Fernseher<br />
angeschlossen ist, und das<br />
Spiel per Gamepad gesteuert wird,<br />
empfehlen wir eine Bildrate von<br />
30 fps beziehungsweise 30 Hz. Einige<br />
Titel wie Borderlands 2 bieten<br />
entsprechende Optionen im Menü<br />
an, alternativ ist eine solche Bildratenbegrenzung<br />
im Treiber (Nvidia)<br />
oder mit Tools wie dem MSI Afterburner<br />
einstellbar.<br />
Das Audiosignal wird nur stereo<br />
übertragen. Wer also auf Mehrkanalsound<br />
im Wohnzimmer hofft,<br />
muss derzeit darauf verzichten.<br />
Ebenfalls noch nicht möglich ist<br />
das Streaming von Mikrofonton<br />
am Client, Gespräche während des<br />
Spielens klappen also nicht (Skype<br />
vom Client bietet sich als Workaround<br />
an).<br />
Etwas holprig in der Praxis<br />
Die Spielerfahrung von In-Home<br />
Streaming ist in der Praxis stark<br />
von den <strong>Hardware</strong>-Eigenschaften<br />
des Hosts und des Clients, dem<br />
Netzwerk und dem gespielten Titel<br />
abhängig. Am besten hat bei uns<br />
die Kombination aus einem High-<br />
End-<strong>PC</strong> mit einer Radeon R9 290X<br />
und einem Core i7-3770K mit Windows<br />
8.1 und einem Ultrabook mit<br />
Ivy-Bridge-Technik funktioniert,<br />
die per Gigabit-Ethernet verbunden<br />
waren. Bei schwächeren Systemen<br />
kam es stellenweise zu Rucklern.<br />
Die Streaming-Latenz betrug<br />
laut dem per F6-Taste aufrufbaren<br />
Performance-Overlay weniger als<br />
ein oder zwei Millisekunden. Mit<br />
einem Gamepad sind so eher gemächliche<br />
Titel wie Lego: Der Hobbit<br />
in 1080p gut spielbar. Schnelle<br />
Shooter wie Wolfenstein: The New<br />
Order steuern sich etwas schwammig,<br />
aber immer noch so, dass Spaß<br />
aufkommt.<br />
Mit n-W-LAN im 2,4 GHz wurde<br />
es hakeliger: Die Latenz und die<br />
Kompressionsartefakte erhöhten<br />
sich leicht, da die Bitrate sank. Sowohl<br />
Lego: Der Hobbit als auch<br />
Wolfenstein The New Order waren<br />
allerdings immer noch passabel<br />
spielbar. Um die Latenz zu verbessern,<br />
haben wir die Client-Stream-<br />
Auflösung beim Hobbit von 1080p<br />
auf 720p reduziert. Hier wird die<br />
Bildqualität sichtlich schlechter,<br />
die Eingabeverzögerung verringert<br />
sich aber deutlich.<br />
Nicht alle Spiele laufen<br />
Theoretisch sollte sich jedes Spiel<br />
per In-Home Streaming auf einen<br />
Client übertragen lassen. Bei den<br />
meisten Steam-eigenen Titeln<br />
klappte das auch problemlos. Im<br />
Test waren das unter anderem Borderlands<br />
2, Call of Juarez Gunslinger,<br />
Dead Space, Dishonored, The<br />
Elder Scrolls: Skyrim, Lego: Der<br />
Hobbit, Mirror’s Edge, Next Car<br />
Game, Project Cars, Tomb Raider<br />
und Wolfenstein. Call of Duty:<br />
Ghosts startet zwar, überträgt aber<br />
nur Ton und kein Bild – schade.<br />
Im Idealfall sollte das zu streamende<br />
Spiel auf dem Host bereits<br />
einmal gestartet worden sein, da<br />
es sonst bei der Ersteinrichtung<br />
zu Problemen kommen kann: Für<br />
Hawken etwa muss das Epic Redist<br />
Package installiert werden, das<br />
klappt aber nur am Host. (ms)<br />
Fazit<br />
DAS HARDWARE-MAGAZIN FÜR <strong>PC</strong>-SPIELER<br />
Spaß auf dem Sofa<br />
Besonders spannend ist Steam In-<br />
Home Streaming für Nutzer, die bereits<br />
einen HT<strong>PC</strong> im Wohnzimmer haben,<br />
der aber nicht ohne Weiteres spieletauglich<br />
ist. Mit einer schnellen Netzwerkverbindung<br />
lassen sich mit dem<br />
Tool von Valve aktuelle Spiele auch auf<br />
schwachbrüstigen Rechnern im Wohnzimmer<br />
auf dem Sofa spielen.<br />
Noch nicht perfekt, aber auf<br />
einem sehr guten Weg.<br />
Das In-Home Streaming von Steam gefällt mir bereits<br />
jetzt sehr gut. Obwohl sich das Tool noch in der Beta-<br />
Phase befindet, funktionieren viele Features schon<br />
heute erstaunlich gut. Das Setup beispielweise ist<br />
super einfach und selbst für Einsteiger kein Problem:<br />
Einfach den Steam-Client auf beiden Rechnern installieren<br />
und einloggen – die Synchronisation übernimmt<br />
das Tool automatisch. Auch das Spielgefühl ist in vielen<br />
Fällen erstaunlich gut, wenn auch von zahlreichen<br />
Faktoren abhängig. Am wichtigsten ist ein potenter Tom Loske<br />
Host: Ohne schnellen Spielerechner, der die Daten zur<br />
Verfügung stellt, kommt kaum Spielspaß auf. Ebenso wichtig ist eine stabile und<br />
schnelle Internetverbindung. Im Idealfall verwenden Sie eine Gigabit-Kabelverbindung,<br />
nur dann lassen sich Spiele in Full HD flüssig streamen. Per WLAN oder<br />
Power-LAN sollte die Auflösung auf 720p reduziert werden. Das vermindert zwar<br />
die Bildqualität, verbessert das Spielgefühl aber dramatisch. Wer in seinem Heim<br />
auf den Stromverbrauch achtet, dem dürfte schnell auffallen, dass für Steam In-<br />
Home Streaming stets mindestens zwei Rechner laufen müssen. Im Zweifel laufen<br />
sogar beide Monitore, das treibt den Stromverbrauch auf Dauer dann doch etwas<br />
in die Höhe. Wir danken Golem.de für die Kooperation bei diesem Artikel.<br />
Einfache Installation<br />
1<br />
Das Setup von Steam In-Home Streaming ist nahezu narrensicher: einfach den Client<br />
auf dem gewünschten Rechner installieren und ausführen!<br />
2<br />
Anschließend muss nur noch das Spiel auf dem Client gestartet werden, kann alternativ<br />
aber auf Wunsch auch erst lokal installiert werden.<br />
www.pcgameshardware.de 08/14 | <strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> 111