Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SSD-Test | infrastruktur<br />
Preisverfall der Crucial M500 240 GB<br />
Preis der Crucial M500 240 GB im <strong>PC</strong>GH-Preisvergleich<br />
200<br />
180<br />
nCrucial M500<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
03 07 09 11 01 03 05 07<br />
2013 2014<br />
Jahr<br />
Euro<br />
Bemerkungen: Waren SSDs der 250-GByte-Klasse vor einem Jahr noch relativ und für viele zu teuer, fiel der<br />
Preis bis zum heutigen Tag um 100 Euro und damit um mehr als die Häfte. Die Crucial M500 240 GB steht hier<br />
stellvertretend für viele SSDs, da diese Laufwerk schon seit einer langen Zeit ein sehr gutes P/L-Verhältnis bietet.<br />
höhere Kosten sorgt, sollten sich<br />
langfristig die Preise so senken lassen.<br />
Die tendenzielle Senkung des<br />
Stromverbrauches ist ein weiterer<br />
willkommener Effekt.<br />
Nachteile des Preiskampfes<br />
Auch wenn günstigere SSD-Laufwerke<br />
für den Kunden grundsätzlich<br />
vorteilhaft sind, gibt es auch<br />
einige Schattenseiten. Crucial gibt<br />
beispielsweise grundsätzlich nur<br />
drei Jahre Garantie auf die SSDs,<br />
während andere Hersteller ihren<br />
Premium-SSDs durchaus mal ein<br />
für fünf Jahre geltendes Funktionsversprechen<br />
abgeben. Den<br />
Spardrang der Hersteller bemerken<br />
wir aber vor allem beim Zubehör.<br />
Während vor einem Jahr und davor<br />
viele Laufwerke mit zusätzlichen<br />
Adaptern, Kabeln und Software<br />
ausgestattet waren, geht der Trend<br />
dahin, immer weniger Zubehör beizulegen.<br />
Heute findet sich neben<br />
der SSD – wenn überhaupt – oft<br />
nur noch ein Adapter von 7 auf 9,5<br />
mm Bauhöhe im Karton, und auch<br />
das nur, damit die SSD bei Verwendung<br />
im Notebook nicht lautstark<br />
herumkullert. Häufiger liegt noch<br />
eine Migrationssoftware bei.<br />
Komplette „Desktop Migration<br />
Kits“, wie man sie bis vor ein bis<br />
zwei Jahren noch häufig angeboten<br />
kam, existieren heute kaum<br />
noch. Wie unser Test zeigt, hat aber<br />
noch nicht jeder Hersteller dem<br />
Verkaufs argument des reichhaltigen<br />
Zubehörs eine Absage erteilt.<br />
Es gibt durchaus noch prall gefühlte<br />
SSD-Packungen, auch wenn Sie<br />
dafür tiefer in die Tasche greifen<br />
müssen. Hier tun sich in unserer<br />
Übersicht vor allem Intel und Adata<br />
hervor.<br />
Die Testmuster<br />
Für den Test stellte uns Crucial<br />
zwei der aus drei Modellen bestehenden<br />
Crucial MX100-Serie zur<br />
Verfügung. Zudem haben wir auch<br />
das frisch erschienene Mainstream-<br />
Modell M6E von Plextor in unserem<br />
Parcours. Aber auch Adata und<br />
Intel haben ihren SSD-Serien ein<br />
Update spendiert.<br />
Crucial MX100 (512 GB): Ein sehr<br />
anständiger Serien-Refresh. Wie<br />
bereits im Vortext erwähnt ist die<br />
größte Neuerung der MX100-Serie<br />
der Umstieg auf 16 nm NAND. Dieser<br />
befindet sich in insgesamt 16<br />
Chipgehäusen verteilt auf der Platine.<br />
Obwohl feinere Fertigungsprozesse<br />
bei SSDs oft zu Lasten der<br />
(theoretischen) Haltbarkeit der<br />
Flash-Zellen gehen, scheint sich<br />
Crucial hier jedoch keine Sorgen<br />
zu machen: Das Unternehmen attestiert<br />
seinem jüngsten Sprössling<br />
mit 1,5 Millionen Stunden eine höhere<br />
MTBF als seinem Vorgänger.<br />
Neu dazugekommen ist eine maximal<br />
garantierte Schreibleistung<br />
von 72 TByte. Über die dreijährige<br />
Garantielaufzeit entspricht das einem<br />
großzügigen Datenvolumen<br />
von 65 GByte pro Tag. Hier liegt die<br />
MX100 also auf Augenhöhe mit den<br />
Laufwerken der Konkurrenz.<br />
Crucial nutzt das Update, um die<br />
einzelnen Komponenten der SSD<br />
auf den neuesten Stand zu bringen.<br />
Auf der Platine werkelt ein Marvell<br />
Ein ungewohnter Anblick: Während das <strong>PC</strong>B der Intel-SSD oben auch auf der Rückseite<br />
vollbepackt ist, ist die Plextor-SSD unten dort quasi leer-<br />
88SS9189, der gleiche Controller,<br />
der auch bei der Crucial M550<br />
Anwendung findet. Die Firmware<br />
trägt die gleiche Versionsnummer<br />
„MU01“ und scheint so ebenfalls<br />
identisch zu der des Topmodell<br />
zu sein. Als Zwischenspeicher dienen<br />
512 MiByte Low-Power-DDR2-<br />
SDRAM. Die MX100 mit 512 GByte<br />
stellt das Topmodell der Reihe dar,<br />
die 1-TByte-Marke bleibt der Premium-Serie<br />
M550 vorbehalten.<br />
Trotz der sehr ähnlichen <strong>Hardware</strong><br />
tut sich zwischen den Laufwerken<br />
ein Leistungsunterschied auf,<br />
den wir mangels eines Testmusters<br />
der M550 mit 512 GByte aber<br />
nicht genau beziffern können. Im<br />
Vergleich zur M500 lassen sich<br />
aber merkliche Steigerungen bei<br />
der IOPS-Leistung von 85.000 auf<br />
88.000 feststellen. Zudem konnte<br />
Crucial die Schreibperformance<br />
der MX100 deutlich steigern. Beim<br />
Stromverbrauch konnten wir leider<br />
keine für uns messbare Besserung<br />
durch den aus der feineren<br />
Fertigung stammenden Speicher<br />
feststellen. Beim Schreiben zeigt<br />
die XM100 einen leicht gehobenen<br />
Energiehunger.<br />
Eine weitere Verbesserung zeigt<br />
sich beim Zubehör: Nachdem wir<br />
bei der M550 die gähnende Leere<br />
im Karton bemängelten, verbirgt<br />
sich hinter der Kunststoffeinlage<br />
nun ein Aktivierungsschlüssel für<br />
Acronis True Image 2014 – keineswegs<br />
alltäglich bei so günstigen<br />
SSDs. Wir hoffen, dass Crucial diese<br />
Dreingabe auch für sein Topmodell<br />
in Betracht zieht. Die MX100 wird<br />
für aktuell rund 170 Euro verkauft,<br />
wobei der Preis seit dem Marktstart<br />
schon merklich sank und immer<br />
noch im Sinken begriffen ist.<br />
Zudem ist das Laufwerk nicht teurer<br />
als die M500 mit 480 GByte und<br />
bietet sogar etwas mehr Kapazität<br />
als der Vorgänger, da Crucial auch<br />
bei der MX100 die für das Overprovisioning<br />
vorgesehene Speichermenge<br />
verkleinert hat. Im Hinblick<br />
auf die Leistung, die man durchaus<br />
im High-End-Bereich ansiedeln<br />
www.pcgameshardware.de 08/14 | <strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> 69