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Monitore kalibrieren: Software vs. Messgerät | infrastruktur<br />

Bei der darauf folgenden Helligkeitsanpassung<br />

ist auf dem schwarzen<br />

Hintergrund ein „X“ zu sehen.<br />

Sie sollen die Helligkeitsregler am<br />

Monitor so anpassen, dass Sie das<br />

schwarze Hemd vom schwarzen<br />

Anzug unterscheiden können und<br />

das „X“ gerade so erkennbar bleibt.<br />

Auch bei der Kontrasterhöhung<br />

müssen Sie Änderungen direkt am<br />

Bildschirm vornehmen. Ziel ist das<br />

Erreichen eines möglichst satten<br />

Schwarztons, während Falten und<br />

Knöpfe des Hemdes auf dem Testbild<br />

sichtbar bleiben. In einem letzten<br />

Schritt werden mögliche Farbstiche<br />

behoben – sollten Sie einen<br />

feststellen, lässt sich dieser mithilfe<br />

der Rot-, Grün- und Blau-Regler entfernen.<br />

Bei der Kalibrierung mit Dccw fällt<br />

folgendes Problem auf: Besonders<br />

Farbstiche sind (wenn sie nicht<br />

stark ausgeprägt sind) schwer zu<br />

erkennen. Zudem ist es möglich,<br />

dass man sich im Laufe der Zeit an<br />

einen leichten Farbstich gewöhnt<br />

hat und diesen daher gar nicht erkennt.<br />

Abhilfe schafft hier nur ein<br />

Messgerät, bei dem subjektive Einschätzungen<br />

keine Rolle spielen.<br />

Wesentlich genauere Anpassungen<br />

als mit Dccw lassen sich mit der<br />

Freeware Quick Gamma vornehmen.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

hat sich in den meisten Bereichen<br />

(etwa im Internet oder bei der digitalen<br />

Fotografie) ein Gamma-Wert<br />

von 2,2 als Standard durchgesetzt.<br />

Das hat zur Folge, dass nur Monitore<br />

mit diesem Gamma-Wert eine<br />

korrekte Farbdarstellung gewährleisten.<br />

Weicht der Gamma-Wert<br />

des Monitors von 2,2 ab, treten oftmals<br />

verfälschte Farben auf.<br />

Um mit Quick Gamma eine Kalibrierung<br />

zu erstellen, sollten Sie<br />

zunächst ein Test-Chart (wie es<br />

beispielsweise auf www.photo<br />

topics.net/pt_gamma verfügbar ist)<br />

öffnen. Mithilfe von Quick Gamma<br />

passen Sie dann den Rot-, Grünund<br />

Blau-Wert im Interface der<br />

Software jeweils einzeln so lange<br />

an, bis die zwei unterschiedlichen<br />

Quadrate der jeweiligen Farbe auf<br />

dem Chart nicht mehr (oder zumindest<br />

kaum noch) voneinander zu<br />

unterscheiden sind und ineinander<br />

übergehen. Unter Umständen ist es<br />

hilfreich, während der Einstellung<br />

der Werte mehrmals zu blinzeln.<br />

Nach Bestätigung mit „Ok“ legt das<br />

Programm ein ICM-Profil an und<br />

aktiviert dieses.<br />

Da sowohl bei Quick Gamma als<br />

auch bei Dccw das menschliche<br />

Auge als Maß verwendet wird, ergibt<br />

sich folgende Problematik:<br />

Die generierten ICC-Profile sind<br />

nicht so aussagekräftig wie Kalibrierungen<br />

mit Colorimetern.<br />

Um dennoch einen direkten Vergleich<br />

zwischen der Software- und<br />

<strong>Hardware</strong>-Ka librierung ziehen zu<br />

können, wenden wir uns daher der<br />

Kalibrierung mit Messgeräten zu.<br />

Kalibrierung mit dem<br />

Colorimeter Xrite i1 Pro<br />

Nach der Installation der Xrite-<br />

Software werden wir im Hauptmenü<br />

gefragt, für welche Art von<br />

Gerät ein Farbprofil erstellt werden<br />

soll, in unserem Fall ist das ein<br />

Monitor. Anschließend muss die<br />

Display-Technologie ausgewählt<br />

werden. Auch den Weißpunkt und<br />

die Leuchtdichte legt der Nutzer<br />

fest – diese Einstellungen haben<br />

Einfluss auf die Kalibrierung. Der<br />

Weißpunkt bestimmt, ähnlich wie<br />

der Weißabgleich bei der Fotografie,<br />

wie die Farbe Weiß auf Ihrem<br />

Bildschirm dargestellt wird. Wählen<br />

Sie beim Weißpunkt eine warme<br />

Farbtemperatur wie D50, erhalten<br />

Sie ein Weiß, das ins Gelbliche<br />

übergeht.<br />

Neutralere Resultate haben wir<br />

im Test mit einem kühleren Weißpunkt<br />

wie etwa D65 erreicht. Bei<br />

der Leuchtdichte hingegen legen<br />

Sie einen Helligkeitswert fest –<br />

welche Werte Ihnen zur Auswahl<br />

stehen, hängt in gewissem Maße<br />

von Ihrem Monitor ab. In hellen<br />

Umgebungen sollten Sie eine höhere<br />

Leuchtdichte einstellen, für<br />

dunklere Umgebungen hingegen<br />

eignet sich ein geringerer Wert.<br />

Für die meisten Situationen erweist<br />

sich eine Leuchtdichte von<br />

120–160 Candela/Quadratmeter<br />

als passend. Nachdem Sie diese<br />

Einstellungen vorgenommen haben,<br />

wird das Messgerät mittig auf<br />

dem Bildschirm platziert. Dabei ist<br />

darauf zu achten, dass es komplett<br />

aufliegt und nicht auf einer Seite<br />

vom Monitor absteht.<br />

In einem letzten Schritt vor der<br />

Messung stellen wir ein, ob unser<br />

Monitor die Möglichkeit bietet,<br />

In der Quick-Gamma-Software passen wir die einzelnen Gamma-Werte so lange an,<br />

bis sich die Quadrate der jeweiligen Farbe auf dem geöffneten Test-Chart nicht mehr<br />

unterscheiden lassen. Nach Bestätigung mit „Ok“ wird ein Farbprofil erstellt.<br />

Der Datacolor Spyder 4 Pro kostet<br />

rund 120 Euro und bietet eine vereinfachte<br />

Monitorkalibrierung.<br />

Das Colorimeter Display Pro i1 von Xrite ist mit rund 170 Euro nicht gerade billig,<br />

bietet dafür aber Display- und Projektor-Kalibrierung.<br />

Bild: Datacolor<br />

Bild: Xrite<br />

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